Mit der wirtschaftlichen Entwicklung in den ländlichen Regionen Chinas sind rund 300 Millionen Wanderarbeiter aus dem früher unterentwickelten Zentral- und Westchina langsam auf Heimkehr eingestellt. Jobs lassen sich nun auch in diesen Regionen finden.

Die Wanderarbeiter machen 20 Prozent der chinesischen Bevölkerung aus. In den vergangenen Jahrzehnten haben sie Arbeit vor allem im entwickelten Osten und Süden des Landes gesucht. Motiviert von der Vision, in der Stadt mehr Geld zu verdienen und auch mehr zu lernen, haben sie sich alle auf einen sehr weiten Weg gemacht. Zurücklassen mussten viele von ihnen ihre Familie und Kinder, so wie Wang Ping´an aus der Stadt Suining in der Provinz Sichuan. In den vergangenen Jahren haben er und seine Frau ihr Geld in Shenzhen verdient, denn Zuhause gab es keine passenden Jobs.  

Nachdem die lokale Regierung in Suining eine Jobmesse auf die Beine stellte, änderte sich für Wang und seine Frau alles schlagartig:  

„Ich fand, dass immer mehr Firmen hier in den letzten Jahren Arbeitsplätze anbieten. Das ist das Ergebnis der Wirtschaftsentwicklung. Ich bin davon überzeugt, dass immer mehr Leute in der Heimat Jobs finden würden."  

Wang hat schließlich einen Job in der Nähe seines Heimatortes gefunden und entschied zu bleiben. Er ist nicht der einzige. Immer mehr Wanderarbeiter packen ihre Koffer und kehren um. Davon profitieren nicht nur sie selbst, sondern auch die lokale Wirtschaft und Gesellschaft.  

Grund für diese Umkehr seien, so Zhao Ting, Direktor einer Arbeitsagentur der Stadt, bessere Gehälter:  

„Die Unternehmen hier sind aufgestiegen. Sie bieten bessere Löhne als früher, was die Wanderarbeiter zurückzieht. Man kann sich nicht nur um die Familie kümmern, sondern alle Annehmlichkeiten des eigenen Zuhauses genießen."  

Den Ausbau des Geschäftes haben diese Unternehmen vor allem den lange Zeit niedrigen Löhnen zu verdanken. Li Chun, Personaldirektor der Licht-Firma Sichuan Liankai, sagte, sie würden nun besonders die Arbeiter begrüßen, die früher in entwickelten Regionen gearbeitet hätten:  

"Wir nehmen gerne Leute, die früher in den östlichen Provinzen an der Küste gearbeitet haben, weil sie viele fortschrittliche Ideen mitbringen, einschließlich technischer Entwicklung."  

Eine andere Motivation bildet ein staatliches Programm zur Unterstützung der Existenzgründung von Wanderarbeitern. Die lokalen Behörden bieten dazu eine begünstigende Steuerpolitik und andere Leistungen für die Existenzgründer an.  

Fachleute sehen das größte Potential in den ländlichen Regionen in einer nachhaltigen Landwirtschaft, im Tourismus und auch im Internethandel.