Kunden, die weiterhin die Bezahlsysteme von Alipay und WeChat nutzen wollen, müssen sich vor dem 1. Juli mit ihrem echten Namen ausweisen. Anderenfalls stehen ihnen diese Bezahldienste nicht mehr zur Verfügung. Das meldete die Chongqing Evening News. 

Gemäß einer Richtlinie der Zentralbank vom Dezember vergangenen Jahres muss jedes Online-Zahlungsinstitut, das keine Bank ist, ein System einrichten, das auf den echten Namen der Nutzer basiert. Diese Regelung tritt am 1. Juli in Kraft.

Wenn sich die Nutzer der Plattformen nicht wie gefordert mit echtem Namen ausweisen, wird es ihnen weder möglich sein, Geld zu überweisen, zu empfangen oder anzulegen, noch können sie Rechnungen bezahlen. Für ausländische Nutzer gelten die gleichen Vorschriften.

Die beliebten Online-Bezahldienste von Alipay und WeChat bieten den Usern eine Anleitung an, wie sie auf den Plattformen ihre Identität nachweisen können.

Im Hinblick auf Befürchtungen, dass auf den Konten liegendes Geld eingefroren oder verschwinden wird, wenn sich Kunden nach dem 1. Juli nicht unter ihrem echten Namen ausgewiesen haben, erklärte Alipay, dass mit dem Geld nichts passieren werde und es den Usern zur Verfügung stehen würde, sobald sie ihre Authentifizierung abgeschlossen hätten.

Die Verordnung teilt die User außerdem in drei Kategorien ein, die unterschiedlich behandelt werden.

Kategorie 1 beinhaltet Nutzer, die seit Kontoöffnung geringfügige Überweisungen und Zahlungen von nicht mehr als insgesamt 1000 Yuan (152,5 US-Dollar) vorgenommen haben; Kategorie 2 umfasst Nutzer, die pro Jahr nicht mehr als 100.000 Yuan überweisen und bezahlen; in Kategorie 3 fallen die Nutzer, die pro Jahr Überweisungen und Zahlungen sowie Käufe von Finanzprodukten im Wert von nicht mehr als 200.000 Yuan vornehmen.

Nach Angaben von Alipay sind die User verpflichtet, dem neuen System unterschiedliche Informationen zur Verfügung stellen, damit sie einer der drei Kategorien zugordnet werden können. So müssen sie u.a. einen persönlichen Fragebogen ausfüllen sowie ein Foto ihres Personalausweises und ihrer Bankkarte hochladen.

Die neue Vorschrift solle finanzielle Risiken vermeiden und Zahlungssicherheit für die User gewährleisten, erklärte ein Experte der Finanzabteilung einer Handelsbank in der südwestchinesischen Stadt Chongqing.