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Französische Drohnen für China |
Von Maike Schulte · 2015-12-30 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Drohnen;Unternehmen;Geschäft | Druck |
Fünf Wochen lang hat das französische Unternehmen Delair-Tech neue Geschäftsmöglichkeiten in China erkundet. Der Drohnenhersteller aus Toulouse nahm mit 12 anderen Start-ups und jungen Hightech-Unternehmen aus Frankreich vom 16. November bis 18. Dezember am Programm „Acceleratech China" teil. Die von Business France, einer Agentur für die internationale Entwicklung der französischen Wirtschaft, und der Investmentbank Bpifrance organisierte Veranstaltung soll Technologieunternehmen den Weg nach China erleichtern. Letzte Station der Reise war die „Straße der Innovationen" im Zhongguancun Haidian Science Park, eine wichtige Anlaufstelle für Start-ups in Beijing. Dort sprachen wir mit Benjamin Benharrosh, einem der Gründer von Delair-Tech, über seine Eindrücke vom chinesischen Markt sowie Chancen und Risiken für das eigene Unternehmen.
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Kann sich gut vorstellen, eine Niederlassung in China zu eröffnen: Benjamin Benharrosh, Mitbegründer des französischen Drohnenherstellers Delair-Tech. (Foto: Ma Li)
Von militärisch genutzten Drohnen hat wohl jeder schon einmal gehört. Wie sie im zivilen Bereich eingesetzt werden, ist aber weniger bekannt. Können Sie uns zur Einleitung kurz Ihr Unternehmen und Ihr Produkt beschreiben?
Benharrosh: Delair-Tech wurde 2011 in Toulouse von vier Ingenieuren gegründet, weil es in der Industrie eine große Nachfrage nach Beobachtungsdaten gab, Ziel war der Bau einer kleinen Langstreckendrohne zur Pipeline-Überwachung. Heute kontrollieren wir weltweit Infrastruktureinrichtungen von Öl- und Gaskonzernen, von Industrie- und Versorgungsunternehmen.
Die Nutzung von Drohnen ist ungefährlicher und kostengünstiger als der Einsatz von Personal oder Hubschraubern. Eine Drohne kostet inklusive Software und Schulung rund 30.000 Euro, und sie wiegt nur wenige Kilo. Es ist ein Flugzeug im Koffer, das keine Landebahn braucht. An ihrem Einsatzort machen die Drohnen Millionen von Fotos. Unsere spezielle Bilddatenverarbeitungstechnik filtert dann aus der immensen Datenmenge automatisch die aussagekräftigen Daten heraus, anhand derer dann Lösungen für das bestehende Problem gefunden werden können.
Wie ist das Programm „Acceleratech" abgelaufen und was hat es Ihnen gebracht?
Benharrosh: Wenn man als Unternehmen in China aktiv werden will, muss man sich sehr gut vorbereiten. Am besten natürlich vor Ort. Diese Informationslücke schließt „Acceleratech". Wir konnten uns in Beijing, Shanghai, Shenzhen und Hongkong ein Bild von der Technologie-Szene vor Ort machen und die regionalen Besonderheiten des Marktes kennenlernen. Uns wurden kostenlos Ansprechpartner und Mentoren zur Verfügung gestellt, die uns über Geschäftspraktiken, finanzielle Aspekte oder Personalfragen informierten. So sind wir beispielsweise von Anwälten praxisnah und ganz individuell über die Schritte einer Firmengründung in China beraten worden. Außerdem wurden Kontakte zu potenziellen Kunden, Vertriebshändlern und Partnern wie Universitäten hergestellt, so konnten wir unser Netzwerk vergrößern.
Kein Geschäft ohne „Guangxi"
Was sind aus westlicher Sicht die Besonderheiten des chinesischen Marktes?
Benharrosh: In Frankreich kennt man China nicht sehr gut, anders als beispielsweise die USA. Die meisten wissen nicht, dass es den chinesischen Markt gar nicht gibt. Wir konnten uns während der fünf Wochen ein Bild von regionalen Schwerpunkten machen, so steht Shenzhen vor allem für Produktion, Hongkong ist in erster Linie Finanzzentrum, Shanghai ist für Software interessant und Beijing bietet die Nähe zu einer Vielzahl möglicher Kunden.
Aber auch, wie man an Geschäfte herangeht, ist vollkommen anders. Grundlage sind persönliche Beziehungen und Vertrauen. Diese kulturellen Informationen gehörten ebenfalls zu unserem Programm. Uns wurden Mentoren zur Seite gestellt, Franzosen, die schon lange in China sind und hier Unternehmen gegründet haben. Im Allgemeinen äußern sie sich sehr positiv über ihre Geschäfte in China.
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