Chinesische Kurierunternehmen müssen laut einem neuen, am 16. November vorgestellten Gesetzesentwurf mit Geldstrafen von bis zu 50.000 Yuan (etwa 7.300 Euro) und dem Entzug ihrer Lizenz rechnen, sollten die persönlichen Daten ihrer Kunden an die Öffentlichkeit gelangen. 

Die Kurierunternehmen sollten regelmäßig Frachtbriefe zerstören, außerdem sei es ihnen verboten, die persönlichen Informationen von Kunden zu verkaufen, zu veröffentlichen oder weiterzugeben, heißt es in dem Gesetzesentwurf. Der Entwurf werde bis zum 15. Dezember online sein, damit die Öffentlichkeit ihre Meinung dazu abgeben könne, sagte das Legislativ-Büro des Staatsrats. Dies ist eine gute Nachricht für die Kunden der Lieferunternehmen, die sich darum sorgen, dass die neue Klarnamenpflicht für Pakete möglicherweise eine Bedrohung ihrer Privatsphäre darstelle.

Persönliche Identifikations- und Kontaktdaten werden seit dem 1. November für alle Paketsendungen benötigt. Die Entscheidung wurde angekündigt, nachdem Briefbomben am 30. September und am 1. Oktober im Landkreis Liucheng sieben Menschen getötet und Dutzende verletzt hatten.

Laut dem Entwurf dürfen Dinge, die die nationale Sicherheit, die soziale Stabilität und das öffentliche Interesse gefährden könnten künftig nicht mehr ausgeliefert werden. Das Personal der Lieferunternehmen ist zudem dazu verpflichtet, die Waren vor dem Verpacken zu überprüfen. Der Entwurf beschäftigt sich auch mit der groben Handhabung von Paketen, die zu einer Reihe von Kundenbeschwerden geführt hat.

Kurieren, die Pakete herumwerfen, auf sie treten oder sie anderweitig falsch handhaben, so dass Schäden verursacht werden, drohen Geldstrafen von bis zu 50.000 Yuan sowie eine zeitweilige Aussetzung der Zulassung.

Trotz eines allgemeinen Konjunkturrückgangs wachsen Kurierdienste in China stetig, da das Einkaufen im Internet immer weiter an Popularität gewinnt. Der Sektor ist in den vergangenen fünf Jahren um über 50 Prozent pro Jahr gewachsen, und laut Daten der staatlichen Post werden im Jahr 2015 voraussichtlich fast 20 Milliarden Pakete zugestellt werden.

Im Durchschnitt hat jeder Chinese im letzten Jahr mehr als 10 Pakete erhalten, obwohl nur die Hälfte des Landes durch die Netzwerke der Lieferanten abgedeckt wird. (Quelle: german.china.org.cn)