Mit dem sich nähernden chinesischen Neujahrsfest erlebt auch der Markt für Auslandsreisen derzeit einen regelrechten Boom: Die Buchungen für Singapur, Malaysia und Thailand aus China sind im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise um das 15-fache gestiegen.

Am Sonntag unterzeichneten China und Thailand ein Abkommen über die gegenseitige Befreiung von der Visumpflicht, das am 1. März in Kraft treten wird. Dieses Abkommen wird damit bald eine „goldene Tourismusroute“ zwischen China und Südostasien ermöglichen, da drei Länder - Singapur, Malaysia und Thailand –dann allesamt Abkommen zur gegenseitigen Befreiung von der Visumpflicht mit China unterzeichnet haben.

Nach Angaben des chinesischen Reisebüros „U-tour“ haben sich die drei Länder zu beliebten Kurzreisezielen für chinesische Reisende entwickelt, auf die fast 90 Prozent der Gesamtbuchungen für die anstehenden Ferien entfallen.

Um der wachsenden Nachfrage nach grenzüberschreitenden Reisen gerecht zu werden, haben die Fluggesellschaften nach Angaben der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde mehr als 2.500 neue internationale Flüge und Charterflüge während des Frühlingsfestes bzw. der etwa 40 Tage lang währenden „Reisewelle“ („Chunyun“) im Zusammenhang mit dem Fest hinzugefügt.

China hat laut Angaben von CGTNmittlerweile mit 157 Ländern und Regionen Abkommen über die gegenseitige Befreiung von der Visumpflicht für verschiedene Arten von Pässen geschlossen, mit 44 Ländern Abkommen oder Vereinbarungen über vereinfachte Visumverfahren getroffen und mit 22 Ländern umfassende gegenseitige Befreiungen von der Visumpflicht gewährt.

Diese Abkommen über die Befreiung von der Visumspflicht haben das Potenzial, den Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung zwischen China und den betreffenden Ländern erheblich zu fördern, was den Tourismusdienstleistungen und dem Tourismuskonsum erheblichen Auftrieb verleihen und das Wirtschaftswachstum insgesamt ankurbeln werde, erklärten Experten.

Der Beitrag des chinesischen Auslandstourismus zum weltweiten Wirtschaftsaufschwung sei 2023 offensichtlich gewesen und werde voraussichtlich auch in diesem Jahr anhalten, betonte Tian Yun, ein renommierter Wirtschaftswissenschaftler, am Montag. Darüber hinaus werde die Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung des Einreiseverkehrs („Inbound“) einen weiteren Beitrag zur Erholung der Binnenwirtschaft leisten und die Auswirkungen der Entkopplung (Decoupling) und der Unterbrechungen in der globalen Lieferkette abmildern, fügte Tian hinzu.

Zurab Pololikashvili, Generalsekretär der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO), glaubt, dass mit dem Beitrag des chinesischen Marktes „der Tourismus bis Ende 2024 das Niveau vor der Pandemie erreichen wird“, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.

Die China Tourism Academy sagte voraus, dass sich die Erholung des chinesischen Marktes sowohl für den Ein- als auch fürden Ausreiseverkehr in diesem Jahr weiter beschleunigen werde, wobei die Gesamtzahl der Besuche 264 Millionen und die Einnahmen aus dem Tourismus 107 Milliarden US-Dollar übersteigen könnten.