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Eintauchen in das faszinierende China der antiken Seidenstraße

Von Oliver Eschke  ·   2022-09-07  ·  Quelle:german.china.org.cn
Stichwörter: Seidenstraße
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Als viertgrößtes Land der Welt hat China für begeisterte Reisende natürlich extrem viel zu bieten. Obwohl Xinjiang circa ein Sechstel der Gesamtfläche ausmacht, ist das Uigurische Autonome Gebiet bei vielen Touristen erst in den letzten Jahren beliebt geworden. Dank der großen Bemühungen, die Region besser zu erschließen, ist ein Ausflug in die riesige Gebirgs- und Wüstenregion heutzutage relativ einfach möglich, wodurch sich für viele eine ganz neue Welt erschließt.

Mit 1.640.320 Quadratkilometer macht das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang, eine Region auf Provinzebene, beinahe ein Sechstel der Fläche der gesamten Volksrepublik Chinas aus und ist mehr als vier Mal so groß wie Deutschland. Kein Wunder also, dass es in diesem riesigen Gebiet fast grenzenlos viel zu entdecken gibt!

Skifahren, Bergwandern oder doch eine Wüstentour? Alles ist möglich! 

Das markanteste an Xinjiang sind sicherlich die verschiedenen Landschaftsformen, die es auf dem circa 1.500 Kilometer langen Weg von der Regionalhauptstadt Ürümqi im Osten bis zur Oasenstadt Kashgar im Westen in der Nähe zur Grenze zu Kasachstan zu bestaunen gibt: riesige Salzseen wie der Lop Nur, hohe und weitreichende Gebirgsketten wie das Altay-Gebirge, die endlose Taklamakan-Wüste und zwischendurch immer wieder antike Oasenstädte wie Hotan, Korla oder eben Kashgar. Besonders beeindruckend auf dieser Reise war für mich der Gedanke, dass vor bis zu zweitausend Jahren noch die alten Händler genau hier einen Großteil der antiken Seidenstraße zurückgelegt haben, um die gefragten Schätze des chinesischen Kaiserreichs nach Zentralasien oder bis nach Europa und Afrika zu befördern.

   

Szenen aus Kashgar, dem antiken Handelszentrum, in dem auch heute noch Gewürze und sonstige Güter vertrieben werden.  

Hinzu kommt als zweites charakteristisches Merkmal die kulturelle Vielfalt, die sich dadurch ergeben hat, dass hier bereits über Jahrhunderte Menschen verschiedener ethnischer Gruppen zusammenleben: neben Uiguren und Han-Chinesen vor allem Kasachen, Mongolen und die Hui-Minderheit. Dieser ethnische Mix schlägt sich natürlich auch auf die Küche nieder, die dadurch ein schier unendliches Angebot an verschiedenen Speisen bietet. Besonders prominent und allgegenwärtig sind aber zweifellos die berühmten „Chuan’er“ (Fleischspieße) aus Lammfleisch. Ich kann jedem Fleischliebhaber versichern: Schon nach dem ersten Bissen werden Sie gar nicht genug von den leckeren Spießen bekommen können, die mit dem Fleisch der lokalen Schafe und Yaks und den einzigartigen Gewürzen zubereitet werden.

Immer beliebterer Roadtrip: von Ürümqi nach Kashgar 

Dank der großen Bemühungen der Zentral- und Lokalregierungen, nicht zuletzt auch im Kontext der Neuen Seidenstraßeninitiative, wurde das einstmals eher schwer zu erreichende Gebiet vor allem im letzten Jahrzehnt immer besser erschlossen. Auch der Reichturm an natürlichen Energiequellen hat zum wirtschaftlichen Aufstieg der Region beigetragen: So wurden Anfang August im Tarimbecken erst wieder 1,7 Milliarden Tonnen Ölreserven entdeckt, die Gegend um die Taklamakan-Wüste bietet mit 2.665 Sonnenstunden im Jahr zudem ideale Bedingungen für Photovoltaikanlagen. Ein nicht geringer Teil der aus dem Energiereichtum gewonnen Einnahmen wurde zum Ausbau der Infrastruktur verwendet. In der Folge strömen auch immer mehr Touristen nach Xinjiang, um über das trotz der widrigen natürlichen Gegebenheiten gut ausgebaute Verkehrsnetz die faszinierenden Landschaften zu erkunden, entweder in Gruppen- oder Individualreisen. In den letzten Jahren wurden nach der ersten Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Ürümqi und Hami im Jahr 2014 innerhalb der Region (z.B. Hotan-Kashgar) oder auch mit anderen Provinzen etliche weitere Verbindungen eingerichtet, z.B. mit den Nachbarprovinzen Tibet, Gansu oder Sichuan. Auch in der Luft geht es immer weiter voran - erst im April wurde ein neuer Flughafen auf einer Höhe von über 1.700 Metern über dem Meeresspiegel im Landkreis Zhaosu in der kasachischen Autonomen Präfektur Ili offiziell in Betrieb genommen. Jüngst sind vor allem individuelle Autoreisen immer beliebter geworden, weshalb wir bei unserer Reise in diesem Sommer in besonders beliebten Gegenden teilweise sogar im Stau standen. Bei den herrlichen Panoramablicken ist eine solche erzwungene Wartezeit jedoch gut zu verkraften.

  

Eine Autobahn schlängelt sich quer durch eine der typischen Mondlandschaften nahe Korla.  

Ein typischer Roadtrip beginnt meist in der Hauptstadt Ürümqi, deren Flughafen mittlerweile fast mit jeder größeren Stadt in China - und auch mit vielen Städten im Ausland - direkt verbunden ist. Während im Winter viele Skibegeisterte von hier in das nördliche Altay-Gebirge fahren, um sich am „Geburtsort des Skifahrens“ auf die Pisten zu wagen, schlagen von Frühjahr bis Herbst die meisten die Route ins westliche Kashgar ein. Die Ankunft in Ürümqi gestaltet sich sehr einfach, wie im Rest des Landes sind aktuell lediglich die COVID-19-Präventionsmaßnahmen zu beachten. Hotelbuchungen, tägliche Zahlungen oder die Routenplanung sind wie überall in China bequem über WeChat oder andere entsprechende Apps durchzuführen. Sollte man nicht so firm sein im Umgang mit Smartphones - auch kein Problem. Die Menschen in Xinjiang zeichnen sich durch ihre außerordentliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aus. Oft wurden unsere suchenden Blicke von den Einheimischen sofort als solche erkannt und wir mit ortskundigen Wegbeschreibungen sicher an unser Ziel gelotst!

Bevor man sich auf den Weg nach Westen macht, bietet sich noch ein Abstecher in der leicht östlich von der Hauptstadt gelegenen Oasenstadt Turpan an. Die Stadt liegt in einer Senke, die bis zu 154 Meter unter dem Meeresspiegel liegt und ist damit der dritttiefste Ort der Welt! Zudem ist Turpan für seine extrem heißen Sommer bekannt – erst im vergangenen Jahr wurde hier eine Höchsttemperatur von 49,6 Grad Celsius gemessen.

  

Der mystische Tianshan Grand Canyon in Kuqa   

Nun kann es weitergehen in südwestliche Richtung: durch die Mondlandschaft in und um Korla, durch den mystischen „Tianshan Grand Canyon“ in Kuqa, durch die Wüsten und das Tarimbecken (die größte Beckenlandschaft in ganz Zentralasien) in Hotan, bis nach Kashgar, das einstige Zentrum der alten Seidenstraße. Noch heute besticht die Stadt durch ihr reges Treiben, ihre vielen Basare und schönen Marktplätze, sodass man sich sofort einige Jahrhunderte zurückversetzt fühlt.

Falls Sie wie wir danach immer noch Reiselust verspüren, können Sie noch 200 Kilometer weiter in den Tadschikischen Autonomen Kreis Taschkorgan fahren, um dort die immer noch erhaltenden Steinmauern zu bewundern, die während der Tang-Dynastie vom Pamir-Militärbüro als Stadtmauern errichtet wurden.

  

Der wunderschöne Bulungkol-See mit seinen berühmten Sandbergen im Hintergrund  

   

Der Abschluss der Reise im äußersten Westen: Taschkorgan  

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