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Fastfood-Kurier gewinnt Poesie-Wettbewerb |
· 2018-04-10 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: Kurier;Poesie-Wettbewerb;Kultur | Druck |
Lei Haiwei, ein 37 Jahre alter Essenslieferant aus der zentralchinesischen Provinz Hunan, ist bei einem Fernsehwettbewerb zu chinesischer Poesie zum Champion gekrönt worden. Die Herzen seiner Fans gewann er durch seine wahre Liebe für klassische Lyrik.
Die dritte Staffel des Chinese Poetry Conference genannten Wettbewerbs fand bereits vergangene Woche Mittwoch statt. Lei schlug andere Teilnehmer aus dem Feld, darunter einen Masterabsolventen der renommierten Peking-Universität.
„Ich interessiere mich schon seit meinem sechsten Lebensjahr für antike Poesie“, sagte Lei nach seinem Sieg. Die Liebe zur Poesie übernahm der aus dem Dorf Dongkou stammende Dichter von seinem Vater, Lei Changgen. Dieser schrieb Gedichte an die Küchenwand, die Lei während seiner Kindheit immer wieder lesen sollte.
„Mein Vater hoffte, dass ich als jemand aufwachsen würde, der die Berge, Flüsse Seen und Meere im Kopf behält“, erinnert er sich. „Mein Sohn hat sich sehr stark für chinesische Kultur interessiert, als er noch klein war. Immer wenn ich ihm die Geschichten hinter den Gedichten erzählte, war er völlig darin vertieft“, berichtet sein Vater. In seinem kleinen Haus steht ein Bücherregal mit zahlreichen Büchern über Poesie. „Mein Sohn hat die meisten davon gekauft. Er war sehr eifrig im Lesen“, erzählte Lei Changgen.
Der jüngere Lei graduierte im Jahr 2001 an einer technischen Sekundarschule und fand einen Job in Shanghai. Dort faszinierte ihn ein Gedicht mit dem Titel Xia Ke Xing, das in einem Kampfkunst-Fernsehdramarezitiert wurde. Autor ist der berühmte Poet Li Bai, der während der Zeit der Tang-Dynastie lebte (618 – 907).
So wurde seine Liebe zur Poesie von Neuem entfacht. In seiner Freizeit begann Li, Bücher über antike Gedichte in Buchhandlungen oder Bibliotheken zu lesen, da sein Gehalt nicht ausreicht, um viele Bücher zu kaufen. Er entwickelte auch die Angewohnheit, Gedichte zu rezitieren, die er gelesen hatte, und diese dann zu Hause aufzuschreiben.
Als er im Jahr 2008 nach Hangzhou kam und eine Arbeit als Fastfood-Kurier aufnahm, schmälerte dies seine Liebe zur Poesie nicht. Während seiner betriebsamsten Tage muss er bis zu 50 Bestellungen pro Tag ausliefern. Damit verdient er 9000 Yuan im Monat (rund 1200 Euro). Trotzdem lässt er keine Gelegenheit aus, Gedichte zu aufzusagen. „Beispielsweise lerne ich Gedichte, wenn ich in den Restaurants auf das Essen warte oder an der Ampel stehe. Dadurch verbreitert sich nicht nur mein Wissen, sondern es macht meine Arbeit auch weniger langweilig“, berichtet der Kurier.Auch in der Zukunft will Lei Haiwei weiter Essen ausliefern und Gedichte rezitieren.
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