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Auch weiterhin keine Gerechtigkeit für chinesische „Trostfrauen“ |
· 2017-09-06 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Dokumentarfilm;Trostfrauen;Japan | Druck |
Der Dokumentarfilm „Zweiundzwanzig“ berichtet über die Geschichte der chinesischen Trostfrauen während des zweiten Weltkriegs.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden mindestens 200.000 chinesische Frauen von japanischen Soldaten vergewaltigt. Statistiken des „Forschungszentrums für chinesische Trostfrauen“ (RCCCW) an der Shanghai Normal University belegen, dass 75 Prozent dieser Frauen zudem zu Tode gefoltert wurden.
Die Mehrheit der Überlebenden seien aufgrund des sexuellen Missbrauchs und der barbarischen Verhütungsmethoden, die ihnen seitens der Japaner aufgezwungen wurden, nicht mehr im Stande gewesen, Kinder zu bekommen, so Su Zhiliang, der Direktor des RCCCW. Viele dieser Frauen heirateten nie. Einige heirateten zwar, wurden aber von ihren Ehemännern aufgrund ihrer Unfruchtbarkeit – oder wegen der damals leider üblichen gesellschaftlichen Stigmatisierung von Trostfrauen – wieder verlassen. Wiederum andere lebten bis zu ihrem Tode in bitterer Einsamkeit und Armut.
Insgesamt 24 „Trostfrauen“ haben seit 1995 versucht, die japanische Regierung in vier Fällen zu verklagen, sind dabei aber jedes Mal gescheitert.
Huang Youliang, die letzte Überlebende, die eine Anklage gegen die japanische Regierung erhoben hatte, verstarb am 12. August
Bereits im Juli 2001 hatten Huang und sieben weitere Frauen die japanische Regierung verklagt – in der Hoffnung, zumindest eine Entschuldigung zu erhalten und ihren Ruf wiederherstellen zu können. Doch ihre Bitten fanden kein Gehör und wurden seitens der japanischen Regierung wiederholt abgelehnt, mit der Begründung, dass die Klagenden nicht berechtigt seien, den japanischen Staat zu verklagen. Huang, die unerschütterlichste Frau in diesem Kampf für Gerechtigkeit, hoffte zumindest auf eine Entschuldigung seitens der Soldaten, von denen sie vergewaltigt wurde. Bis zu ihrem Tode wurde ihr aber auch dieser Wunsch verwehrt. Eine Entschuldigung der japanischen Regierung blieb ebenfalls aus.
Mit dem Wunsch einer Linderung der Schuld machte es sich Yoneda Nishida – ein junger japanischer Freiwilliger – zum Ziel, Überlebende in Hainan zu besuchen, um sie bei den kleinen Dingen im Alltag zu unterstützen. Als Huang 2008 vor einem Gericht in Tokio über ihre erlittenen Qualen und Torturen berichtete, saß Nishida in der Besuchergalerie, sichtlich schockiert von all den schrecklichen Details.
Japan stelle im Geschichtsunterricht stets seine Rolle als Atombomben-Opfer (Hiroshima, Nagasaki) in den Vordergrund, so Nishida. Was die schrecklichen Taten japanischer Soldaten im Zweiten Weltkrieg angehe, darüber wüssten die Schüler kaum Bescheid.
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