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Weniger Schulstress, mehr außerschulische Aktivitäten – Beijing setzt auf Bildungsreform

  ·   2017-06-19  ·  Quelle:China Heute
Stichwörter: Bildung;Schulunterricht
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Fürs Leben lernen 

Im vergangenen Sommer kamen 465 Mittelschüler aus der Beijing Shangdi Experimental School in die Trainingsbasis der Beijing Agricultural Mechanic Experimental Station. Während einer Woche lernten sie dort, wie man ein Feld pflügt, Gemüse anpflanzt, Sojabohnen mahlt, Kühe melkt und Seife herstellt. In der Trainingsbasis werden derzeit insgesamt 33 Kurse für Grund- und Mittelschüler in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Viehzucht und Fischerei angeboten. 

Schülerin Xue Wenyu ist eine der jungen Teilnehmerinnen. Sie lernte unter anderem, selbst ein Feld mit einer Schaufel zu pflügen, um den Boden bestellbar zu machen. Danach verteilte sie Düngemittel auf dem Acker und streute Samen aus. Zum Schluss folgte die eigenhändige Bewässerung der Sämlinge. „Ich habe viel dabei gelernt“, sagt sie. „Die Bauern leisten schwere körperliche Arbeit, um Getreide anzubauen und zu ernten. Getreide ist die Frucht fleißiger Arbeit und wir sollten es zu schätzen wissen“, so das Fazit der Schülerin. 

Da viele chinesische Familien nur ein einziges Kind haben, wollten viele Eltern lange nicht, dass sich ihre Kinder an anstrengender Hausarbeit beteiligen, geschweige denn andere schwere körperliche Arbeiten wie Feldarbeit verrichten. „Das neue Angebot hat geholfen, meinem Kind Fähigkeiten beizubringen, die ich ihm seit langem eigentlich auch vermitteln wollte“, sagt dagegen ein Elternteil vor Ort. Die Praxiserfahrungen in der Landwirtschaft erfreuen sich heute größter Beliebtheit unter vielen Beijinger Eltern. 

Angesichts der Tatsache, dass viele Grund- und Mittelschüler, insbesondere in den städtischen Gebieten, nur wenige Möglichkeiten haben, gärtnerischen und landwirtschaftlichen Tätigkeiten nachzugehen, führte die Stadt Beijing im Oktober 2015 die Initiative zur landwirtschaftlichen Ausbildung Beijinger Mittelschüler ein. Bis heute haben sich knapp 20.000 Schüler in den mehr als 30 landwirtschaftlichen Trainingsbasen der Hauptstadt an dem Angebot beteiligt, etwa in entsprechenden Trainingsstätten des Beijing Vocational College of Agriculture sowie der Beijing Agricultural Mechanic Experimental Station. 

Laut Plan ist jeder Schüler verpflichtet, sich an Praxiseinheiten dieser Art zu beteiligen. Darüber hinaus soll der Nachwuchs lernen, zu kochen und den eigenen Alltag und Haushalt zu managen. Da jede Gruppe sich aus Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Schulen zusammensetzt, lernen die Eleven auch, mit anderen, bisher fremden Altersgenossen zusammenzuarbeiten. Die Teilnahme an derartigen Praxiseinheiten bietet ihnen damit auch die Chance, ihre Fähigkeiten zum Bestreiten eines eigenständigen Lebens und zum Selbstmanagement auszubauen. Darüber hinaus lernen die Jugendlichen, sich rücksichtsvoll und kooperativ zu verhalten. „Eine Woche kann ein Leben maßgeblich beeinflussen“, kommentierten einige Eltern das Angebot, nachdem sie die positiven Veränderungen ihres Kindes gesehen hatten. 

Um eine maximale Wirkung der außerschulischen Aktivitäten zu erreichen, müssen Mittelschüler der siebten bis neunten Klassen jedes Schuljahr an mindestens zehn gesellschaftlichen Praxiseinheiten teilnehmen. Ihre Leistungen fließen später auch in den Bewertungsindikator für die Einschreibung in die Oberstufe der Mittelschule ein. 

„Die Reformen, bei denen großer Wert auf die außerschulische Bildung gelegt wird, fördern die umfassende Entwicklung der Schüler ungemein“, so das positive Fazit Tao Xipings. Darüber hinaus ermöglichten die neuen Maßnahmen Schülern aus unterschiedlichen Familien, ihre Fähigkeiten voll zu entfalten und ihr Potenzial voll auszuschöpfen. „Wenn jeder Schüler mehr Selbstvertrauen gewinnt und sein persönliches Talent voll zu entfalten lernt, ist Beijing seinem Ziel, ein qualitativ hochwertiges Grundbildungssystem mit ausgewogener Entwicklung zu schaffen, einen enormen Schritt nähergekommen“, so Tao. 

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