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US-Lehrerin setzt Hoffnung in Chinas junge Generation

  ·   2020-11-23  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Bildung;Plenartagung;China
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Die 63-jährige Diane Berthelot trägt traditionelle, bestickte chinesische Schuhe und geht im Klassenzimmer von Bank zu Bank, um die Aussprache ihrer Studenten zu überprüfen und zu korrigieren, während die Studenten gruppenweise aus englischen Büchern vorlesen. 

Die Studenten jeder Gruppe aus drei oder vier Personen werden gebeten, abwechselnd einen Abschnitt aus einem beliebten Buch zu lesen, sei es „Twilight – Biss zum Morgengrauen“, „Jurassic Park“ oder ein Band der Hamish-Reihe von Danny Wallace, während die anderen zuhören und auf Fehler in der Aussprache ihrer Kommilitonen hinweisen. 

Dies ist eine typische Szene in Berthelots Klasse, einer Amerikanerin, die seit über neun Jahren Englisch an der Technischen Universität Hubei in Wuhan unterrichtet. 

Berthelot hält viel davon, das Lernen so einfach wie möglich zu halten. Indem sie die üblichen Unterrichtsmethoden hinterfragte und mit den Lehrern vor Ort diskutierte, schuf sie eine einzigartige Unterrichtsmethode, die den Studenten dabei hilft, eine feste Grundlage in der Fremdsprache Englisch zu erlangen. 

„Frau Berthelot hat meine fehlerhafte Aussprache korrigiert und sogar einige meiner Lernkonzepte geändert. Ich bin glücklich, eine Lehrerin wie sie zu haben“, sagt Lin Ling, eine Erstsemester-Studentin der Universität. 

In ihrer Heimatstadt in den USA war Berthelot einst in einer großen Versicherungsgesellschaft tätig, hatte aber schon immer davon geträumt, Lehrerin zu werden und um die Welt zu reisen. 

Ihr Talent als Englischlehrerin hat sich zum ersten Mal gezeigt, als sie ihrer chinesischen Schwägerin dabei half, Schwierigkeiten beim Englischlernen zu überwinden. Die Schwägerin ermutigte sie dazu, nach China zu gehen, um ihren Traum zu verwirklichen. 

„Hierher zu kommen und Lehrerin zu werden, ist für mich die Erfüllung eines Traumes“, sagt Berthelot. 

Während die Stadt Wuhan vom Coronavirus schwer getroffen wurde, beschloss Berthelot zu bleiben und verlegte ihren Unterricht ins Internet. Sie erzählt, dass sie überhaupt nicht in Panik geraten sei, denn die Universität habe sich gut um sie gekümmert. „Ich denke, dass die Art und Weise, wie China gegen COVID-19 kämpft, lobenswert ist. Alles wurde getan, um das Leben der Bevölkerung so wenig wie möglich einzuschränken“, meint sie. 

Im Laufe der Jahre war Berthelot am meisten beeindruckt von den enormen Veränderungen, die in Wuhan und überall in China stattgefunden haben. Neue Häuser und Straßen wurden errichtet, ja ganze Städte aus dem Boden gestampft, und die Städte sind immer grüner geworden! 

„Ich habe noch nie ein Land gesehen, das sich so schnell wie China entwickelt“, sagt sie. 

Auf der fünften Plenartagung des XIX. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas wurde beschlossen, China bis 2035 zu einer starken Kultur- und Sportnation, sowie zu einem Land mit starkem Bildungswesen, hervorragendem Fachkräftekontingent und gesunder Bevölkerung zu entwickeln. 

Aus Berthelots Sicht ist das Land bereits dabei, diese Ziele zu erreichen. Die Veränderungen könne man an den Studenten messen. „Schauen Sie sich nur die chinesischen Studenten an. Sie werden jedes Jahr besser“, sagt sie. 

Nach dem laufenden Semester wird Berthelot in den Ruhestand treten und zu ihrer Familie im US-Bundesstaat Florida zurückkehren. 

Sie wird bei ihrer Rückkehr in die USA allerhand Dekostücke aus dem chinesischen Alltag mitbringen, an denen schon lange ihr Herz hängt. Sie wird dann ihren Enkelkindern Geschichten über China und die Chinesen erzählen, denen sie begegnet ist und die ihr zu Freunden und zur Familie geworden sind. 

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