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Konfuzius-Institute weltweit – Ein wachsendes Netzwerk und wachsende Herausforderungen

Von Li Jie  ·   2017-03-23  ·  Quelle:China Heute
Stichwörter: Konfuzius-Institute;Bildung;China
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Wegweisende Zeiten 

„Die Konfuzius-Institute stehen heute an einer Weggabelung. Wir müssen ernsthaft darüber nachdenken, wie sich die Einrichtungen in Zukunft weiter entwickeln und welchen Weg sie einschlagen sollen“, sagt Xu Lin mit Rückblick auf die Entwicklung der Konfuzius-Institute in den vergangenen über zehn Jahren. 

Laut des Entwicklungsplans von Hanban soll bis zum Jahr 2020 der Aufbau des globalen Netzwerkes der Konfuzius-Institute weitgehend abgeschlossen sein. Die Qualitätsstandards, die Zertifizierung der Sprachtests sowie die Ernennung und Ausbildung von Lehrkräften sollen bis dahin vereinheitlicht sein. Auch soll die breite Abdeckung mit mehrsprachigen Chinesisch-Lehrbüchern verwirklicht werden. Ziel ist es, ein globales und zielgerichtetes System zur Verbreitung der chinesischen Sprache und Kultur zu etablieren und Chinesisch zu einer Sprache zu machen, die in vielen Teilen der Welt gelernt und gesprochen wird. 

Insbesondere den Lehrkräften kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Gegenwärtig arbeiten überwiegend professionell ausgebildete Lehrer aus China sowie Freiwillige an den Bildungseinrichtungen. Alle chinesischen Lehrkräfte, darunter auch die Direktoren, unterzeichnen Zeitverträge mit einer Dauer von einem bis vier Jahren. Nach Ablauf der Vertragsfrist kehren die Mitarbeiter dann an ihre ursprüngliche Arbeitsstelle in China zurück, während neu ausgewählte Lehrkräfte ihre Stellen im Ausland übernehmen. 

Während ihrer zweijährigen Arbeit am Konfuzius-Institut in Helsinki hat Wang bereits das Kommen und Gehen von zwei Gruppen von Freiwilligen miterlebt. „Dieser Wechsel erleichtert unsere Arbeit natürlich nicht gerade“, sagt sie. „Jede Gruppe neuer Mitarbeiter muss erst einmal neu ausgebildet werden und quasi ganz von vorne anfangen“, sagt sie. Auch Li Yiqi kehrte nach einjährigem Einsatz als Freiwillige wieder nach China zurück. „Der Abschied ist mir wirklich nicht leicht gefallen“, sagt sie. „Innerhalb meines Jahres im Ausland habe ich eine enge Bindung zu meinen Schülern aufgebaut. Außerdem hatte ich bereits gute Routine und die Arbeit ging mir leicht und geschickt von der Hand. Ein neuer Lehrer hingegen muss noch einmal ganz von vorne anfangen. Sowohl für den Lehrer als auch für die Schüler ist das sicherlich eine große Herausforderung“, sagt sie. 

Kein Wunder, dass in den vergangenen zwei Jahren die Lokalisierung der Lehrkräfte ein großes Thema war, wenn von der weiteren Entwicklung der Konfuzius-Institute die Rede war. Nehmen wir etwa Finnland als Beispiel: Gegenwärtig gibt es dort weniger als zehn einheimische, zertifizierte Chinesischlehrkräfte. Lehrkräfte im jeweiligen Land auszubilden, erscheint noch immer als langfristiges und kompliziertes Unterfangen. „Zumindest stellt es uns momentan noch vor große Schwierigkeiten“, sagt Direktorin Wang. Umso wichtiger sei deshalb, dass die Qualität der zugewiesenen Lehrkräfte aus China gewährleistet werde. 

Direktorin Wang denkt in letzter Zeit deshalb darüber nach, finnischen Unternehmen Bildungs- und Beratungskurse über das Institut anzubieten, um noch mehr Schnittstellen zwischen dem Konfuzius-Institut Helsinki und der lokalen Gesellschaft zu schaffen. „Gleichzeitig könnten wir so noch mehr finanzielle Unterstützung für unser Institut gewinnen, was letztlich auch für die nachhaltige Entwicklung von entscheidender Bedeutung sein wird“, sagt sie. 

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