日本語 Français English 中 文
  • descriptiondescription
Startseite China International Wirtschaft Kultur Porträt Bilder Video
Startseite >> Kultur

Konfuzius-Institute weltweit – Ein wachsendes Netzwerk und wachsende Herausforderungen

Von Li Jie  ·   2017-03-23  ·  Quelle:China Heute
Stichwörter: Konfuzius-Institute;Bildung;China
Druck
Email

 Ein globales Netzwerk entsteht 

„Die Entwicklung der Konfuzius-Institute hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, sagt Xu Lin, ehemalige Chefin der Zentrale der weltweiten Konfuzius-Institute. Ursprünglich hätte das chinesische Bildungsministerium geplant, innerhalb eines Jahrzehnts 100 Konfuzius-Institute auf der ganzen Welt einzurichten. Zur Überraschung aller Beteiligten wurden aber allein schon im ersten Jahr 46 der Einrichtungen gegründet. Noch im Laufe desselben Jahres wuchs die Zahl der Institute auf insgesamt 100. Heute, 12 Jahre später, gibt es bereits 511 Konfuzius-Institute in 140 Ländern auf allen Kontinenten. 

Das Entwicklungsmodell der Konfuzius-Institute geht dabei längst weit über die reine Sprachvermittlung hinaus. Wang Hong ist außerordentliche Professorin an der Chinesischen Renmin-Universität und wurde 2014 nach Finnland entsendet, um dort als Direktorin des Konfuzius-Instituts der Universität Helsinki zu arbeiten. Gemeinsam mit anderen chinesischen Lehrkräften und zahlreichen Freiwilligen unterrichtet sie seither nicht nur chinesische Sprache, sondern organisiert auch viele andere Aktivitäten, die den Finnen die Möglichkeiten geben sollen, die chinesische Kultur noch besser kennenzulernen. Darüber hinaus lud Wang auch mehrfach chinesische Gelehrte nach Finnland ein, um dort Vorträge zu halten und sich mit den Kursteilnehmern auszutauschen. Heute haben finnische Studenten zudem die Möglichkeit, Studienaufenthalte in China zu absolvieren. 

„Der Sprachunterricht bildet unser Fundament, die kulturellen Aktivitäten erweitern unsere Wirkung und die akademischen Veranstaltungen bestärken Gelehrte und Intellektuelle darin, China größere Aufmerksamkeit zu schenken“, erklärt Wang. Nach zweijähriger Tätigkeit am Konfuzius-Institut Helsinki hat Wang ihr eigenes, klares Konzept vor Augen, was sie im Rahmen der Kulturarbeit noch alles erreichen möchte. 

Zwar gelten die Hanban-Leitprinzipien universell für alle Konfuzius-Institute, aber auch auf die Bedingungen und Bedürfnisse einzelner Länder und ihrer Menschen wird dabei gezielt Rücksicht genommen. Wie sollen sich die Konfuzius-Institute diesem Gedanken nach ganz konkret entwickeln? Die Integration in die lokale Gemeinschaft ist zweifelsohne eine der größten Herausforderung für jedes Konfuzius-Institut. In der Praxis hat Wang Hong ihre ganz eigenen Lehrmethoden entwickelt, um sich den örtlichen Gegebenheiten und auch dem Charakter der Einheimischen anzupassen. Angesichts eisiger Minusgrade und kurzer Tage im Winter versucht das Institut in seinem Programm an der Universität Helsinki auf „sonnige Themen“ zu setzen, die Wärme und Herzlichkeit versprühen. Außerdem legt das örtliche Konfuzius-Institut angesichts der allgemein als eher introvertiert geltenden Natur des finnischen Volkes einen Schwerpunkt auf das Schreiben der chinesischen Schriftzeichen, um so die Stärken der Kursteilnehmer zur Geltung zu bringen. 

Li Yiqi gibt auch Chinesischunterricht für Kinder. „Die ersten Eindrücke meiner jungen Kursteilnehmer von China stammen fast ausschließlich aus meinen Beschreibungen“, sagt sie. Einfach die „Wichtigkeit“ oder „Bedeutung“ von Lehrinhalten zu betonen, sei wenig zielführend, um Interesse an der chinesischen Sprache zu wecken. Stattdessen zögen spezifische chinesische Gegenstände wie Opernmasken, Stoffbällchen mit Federn oder Papierfächer das Interesse ihrer Schützlinge auf sich, sagt Li. „Für Kinder ist Begeisterung der Schlüssel zu jedem Lernvorgang“, erklärt Li. „Nur wenn es mir gelingt, das Interesse der Kinder zu wecken, wollen sie die chinesische Kultur aus eigenem Antrieb wirklich näher kennenlernen.“ 

Und so setzen die Konfuzius-Institute auf ein üppiges kulturelles Begleitprogramm, das das Interesse für China und seine Kultur befeuern soll. Allein 2016 wurden in mehr als 240 Konfuzius-Instituten in 78 Ländern spezielle Kulturkurse etwa zu Themen wie der Traditionellen Chinesischen Medizin oder der Kunst des Tai Chi angeboten. Zudem wurden einige Institute ins Leben gerufen, die sich auf die Themen Textilien und Bekleidung, Tanz, Performance, Musik, chinesische Küche und chinesische Tee-Kultur spezialisiert haben. Die Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten bildet auch hierbei eines der wichtigsten Leitprinzipien für die Lehrpraxis aller Institute. 

<12345>
LINKS:

Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China


京ICP备08005356号-2 京公网安备110102005860号