Tausende schwierige chinesische Schriftzeichen, die zuvor elektronisch nicht verfügbar waren, wurden nun als Teil des größten sprachlichen Digitalisierungsprojekts Chinas erfolgreich digitalisiert.  

Die 3.000 komplizierten Schriftzeichen entsprechen dem nationalen Standard und können nun sowohl in China als auch in einigen Gebieten Ostasiens, wo die chinesische Schrift per Software unterstützt wird, genutzt werden.  

Für den weltweiten Gebrauch müssen diese Schriftzeichen jedoch zunächst von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) zertifiziert werden. China ist Mitglied der in Genf angesiedelten ISO, die sich auf die Erarbeitung geschützter industrieller und kommerzieller Standards spezialisiert hat. Freigegeben werden die neuen Schriftzeichen anschließend durch das Unicode-Konsortium, einer gemeinnützigen Organisation, die die Darstellung von Textdaten in modernen Softwareprodukten und Softwarenormen festlegt.  

Das chinesische Projekt, das im Jahr 2011 begonnen habe, ziele darauf ab, 300.000 chinesische Schriftzeichen, 100.000 Schriftzeichen nationaler Minderheiten sowie 100.000 Zeichen seltener und uralter Schriften – wie zum Beispiel der Orakelknochenschrift – zu kodieren, erklärte ein Vertreter des staatlichen Amts für Presse und Publikation.  

Bislang erkennt die ISO über 80.000 chinesische Schriftzeichen an. Die normierte chinesische Schriftsprache basiert zwar auf der modernen Umgangssprache, enthält jedoch noch immer Einflüsse und Elemente der klassischen Schriftsprache, dazu gehören unter anderem zahlreiche komplizierte Schriftzeichen.  

„In der englischen Sprache gibt es lediglich 26 Buchstaben. Sie ist daher sozusagen ein geschlossenes System. Bei uns im Chinesischen gibt es aber unzählige Schriftenzeichen. Deshalb müssen wir sie alle standardisieren und digital integrieren", sagte Zhang Jianguo, Repräsentant von Beijing Founder Electronics.