Die Augmented-Reality App Pokemon Go fegt derzeit als globaler Trend um die Welt. Das hat jedoch auch Sorge verursacht und die Menschen über die Probleme in den Bereichen Eigentum und Sicherheit in einem globalen Kontext zum Nachdenken gebracht. Die Smartphone-App kombiniert die reale Welt mit virtuellen Bildern und bekannten Cartoon-Kreaturen und hat mit dieser Kombination Legionen an Fans über den ganzen Erdball gewonnen. Das Spiel hat somit andere soziale Medien wie Twitter in den Schatten gestellt. Eine Unzahl an Vorkommnissen und Fällen mit dieser Anwendung haben jedoch weltweite Besorgnis und teilweise sogar Wut hervorgerufen. In Amerika wurde das Spiel beispielsweise als unangemessen für das Holocaust Museum und den Nationalen Friedhof von Arlington eingestuft. Für die Amerikaner sind diese beiden Orte heilige Plätze.
Verhalten wie das Überschreiten von Grenzen und der Einbruch in Privateigentümer oder das Springen auf U-Bahn Gleise, um die digitalen Kreaturen und Monster zu fangen, hat das normale Leben der Menschen gestört und teilweise auch Leben gefährdet. Einige Personen sind sogar auf die Idee gekommen, die App zu benutzen, um ihr Business zu befeuern. In Städten wie Atlanta und San Francisco bieten sie den Kunden Ladegeräte oder digitale Köder an. Die Art und Weise, wie sich die Nutzer mit ihrer E-Mail Adresse einloggen, verursacht auch Sorgen über den Schutz der Privatsphäre. In Belgien haben die betroffenen Behörden vor den potenziellen Gefahren für Fußgänger gewarnt, wenn sie eine Straße überqueren, während ihre Augen starr auf das Display des Smartphones gerichtet sind. Sie geben sich dem Spiel dermaßen hin, dass sie vom Verkehr leicht verletzt werden können. Darüber hinaus sind konzentrierte Spieler eine leichte Beute für Taschendiebe und Räuber.
Im Mittleren Osten sagen einige Kritiker, dieses Spiel stünde im Widerspruch zu den moralischen Werten. Spieler wagen sich an heilige Plätze wie Moscheen, um die virtuellen Kreaturen zu fangen, was die Ehrwürdigkeit der sakralen Gebäude unterminiert. Außerdem warnen Gesundheitseinrichtungen davor, dass der Gebrauch der App bei Tageslicht aufgrund der direkten Einwirkung der Sonne den Augen schaden könnte. Soldaten in Israel wurde es sogar verboten, die App zu benutzen. In Russland haben Regierungsbeamte zu einem Verbot der App aufgerufen, obwohl es in dem Land noch nicht einmal veröffentlicht wurde. Sie begründen die Forderung damit, dass das Spiel nicht nur eine Verschwendung von Lebenszeit wäre, sondern auch eine Respektlosigkeit gegenüber den wohlbekannten Stätten von Moskau.
