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Die Zusammenarbeit zwischen China und der UNESCO |
Von Lu Rucai · 2015-10-23 · Quelle:China Heute |
Stichwörter: Zusammenarbeit;UNESCO | Druck |
Im Oktober 1971, vier Tage nach der Wiederaufnahme der Volksrepublik China in die Vereinten Nationen, entschied auch die UNESCO, die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, Chinas legitimen Sitz wieder herzustellen. Damit war die UNESCO die erste UN-Sonderorganisation, die Chinas legitimen Sitz wieder herstellte.
Die UNESCO wurde im November 1946 gegründet. China ist eines ihrer Gründungsmitglieder und auch eines der 14 Länder, die die Vereinbarung zur Gründung der Organisation unterzeichneten. Im Jahr 1972, nach der Wiederherstellung seines legitimen UN-Sitzes, nahm China an der 17. Generalkonferenz der UNESCO in Paris teil. Aber für die Jahre bis etwa zur ersten Hälfte des Jahres 1978 blieb Chinas Zusammenarbeit mit der UNESCO faktisch bei Null.
Im Juli 1978 dann stattete der Generaldirektor der UNESCO Amadou Mahtar M'Bow China einen Besuch ab. Sein Treffen mit Deng Xiaoping hat die Zusammenarbeit zwischen China und der UNESCO entscheidend verändert. Nach seinem Besuch unterzeichnete M'Bow das „Memorandum über die Gespräche zwischen dem Generaldirektor der UNESCO und dem Bildungsminister, dem Vizekulturminister und dem stellvertretenden Generalsekretär der Chinesischen Akademie der Wissenschaften der Volksrepublik China“. Das Papier markierte den Ausgangspunkt einer neuen Phase der Zusammenarbeit zwischen China und der UNESCO. Vom zweiten Halbjahr 1978 bis zum Ende der achtziger Jahre führten die beiden Seiten jedes Jahr mehr als 300 gemeinsame Projekte durch.
Im Februar 1979 genehmigte Deng Xiaoping die Gründung der Chinesischen Nationalen UNESCO-Kommission. Dank ihrer Koordination gelangte die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten endgültig auf die Überholspur. Heute hat sich Chinas Rolle in der UNESCO von der eines Schülers in die eines aktiven und gestaltenden Teilnehmers verwandelt.
Bildungszusammenarbeit
Als bevölkerungsreichstes Entwicklungsland hat China von seiner Zusammenarbeit mit der UNESCO stark profitiert. Anfangs hoffte die Volksrepublik vor allem auf finanzielle Unterstützung. In den achtziger Jahren wurden über 1000 chinesischen Experten im Rahmen zweier UNESCO-Programme Stipendien bereitgestellt, worüber sie sich an mehr als 120 Bildungsprojekten, darunter 95 professionellen Konferenzen und Auslandsreisen, beteiligen konnten.
Darüber hinaus bietet die UNESCO ihren Mitgliedsstaaten intellektuelle Unterstützung und eine Kooperationsplattform. Bereits seit 1978 entsandte China hochrangige Vertreter des Bildungsministeriums, die mindestens Vizeminister waren, zur 37. bis 45. Internationalen Bildungskonferenz der UNESCO. Dabei beteiligten sich die chinesischen Delegierten an Gesprächen über Bildung in Wissenschaft und Technik, Mittelschulbildung, Education for All (EFA), Bildungs- und Kulturentwicklung sowie Lehrerausbildung.
Im Mai 2015 fand die Internationale Konferenz über Informations- und Kommunikationstechnologien der UNESCO in der chinesischen Küstenstadt Qingdao statt. Der Fokus richtete sich auf die zukünftige Entwicklung des Bildungsbereichs mittels Informations- und Kommunikationstechnologien. Alle Teilnehmer tauschten sich über die Herstellung einer Verbindung zwischen Bildung und Informations- und Kommunikationstechnologien aus mit dem Ziel, die breitere Anwendung dieser in der Bildung und die Umsetzung der weltweiten Bildungsagenda 2015 besser zu fördern.
China profitierte stark von der Education-for-All-Bewegung der UNESCO. Am 7. September 1984 erhielt der Kreis Bazhong in der chinesischen Provinz Sichuan den Noma Literacy-Preis der UNESCO für seine herausragende Leistung bei der Beseitigung von Analphabetismus. Inzwischen sind vier weitere Regionen und Organisationen in China mit dem Preis ausgezeichnet worden.
Die EFA-Bewegung wurde im Jahr 1990 von der UNESCO ins Leben gerufen und sie zielt darauf ab, Grundschulbildung zu verbreiten, Analphabetismus unter Jugendlichen und Erwachsenen zu beseitigen und ihre Weiterbildung zu fördern. Damals war China das Land mit der höchsten absoluten Zahl an Analphabeten weltweit. Unter seiner erwachsenen Bevölkerung machten die Analphabeten damals rund 15,9 Prozent aus. Von Anfang an hat China eine aktive Rolle in der EFA-Bewegung übernommen. In Neu Delhi unterzeichnete der Vertreter Chinas die so genannte EFA-Erklärung der neun bevölkerungsreichsten Länder der Erde und im Jahr 1993 wurde schließlich Chinas EFA-Aktionsprogramm bekanntgegeben. Heute beträgt die Einschulungsrate von Kindern in Grund- und Mittelschulen in China beinahe 100 Prozent. Ein im Januar 2014 veröffentlichter Bericht der UNESCO zeigt zudem, dass die Zahl der erwachsenen Analphabeten Chinas in den vergangenen 20 Jahren um 130 Millionen bzw. 70 Prozent gesunken ist.
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