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Wirtschaftsvertreter der europäischen Länder optimistisch über die Entwicklungsmöglichkeiten in China |
Von Peng Dawei · 2021-05-21 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Europa;China;Entwicklungsaussichten | Druck |
Verschiedene Wirtschaftsvertreter der europäischen Länder sagen im Interview, dass sie optimistisch über die Entwicklungsaussichten des chinesischen Marktes und das Potenzial für die europäisch-chinesische Zusammenarbeit seien, während China seine Öffnung nach außen auf einem hohen Niveau fortsetze.
„Viele Leute haben mich im Februar und März letzten Jahres gefragt, ob ich das Geschäft des Unternehmens aus China verlegen würde. Jetzt möchte ich rückblickend sagen, dass wir dies zum Glück nicht getan haben“, sagt Jörg Wuttke, Präsident der EU-Handelskammer in China, und fügt hinzu, dass China während der Pandemie die europäischen Unternehmen unterstützt habe, ihr Geschäft zu stabilisieren. „2020 war ein fruchtbares Jahr, und auch in diesem Jahr wird ein starkes Wachstum erwartet“, so Wuttke.
Chinas Beitrag zum globalen Wirtschaftswachstum betrage über 30 Prozent, und europäische Unternehmen seien in China gut im Geschäft, meint Wuttke. Des Weiteren führt er aus, dass 60 Prozent des Wachstums des globalen Chemiemarktes in China liege und der von ihm vertretene Chemieriese BASF kürzlich 10 Milliarden US-Dollar investiert habe, um eine neue Produktionsstätte in der südchinesischen Provinz Guangdong zu errichten. „Was den chinesischen Markt betrifft, muss man entweder an ihm teilnehmen oder sich damit abfinden auf der Verliererseite zu stehen. Als globales Unternehmen muss man in China tätig sein.“
Dariush Yazdani, Partner bei PwC Luxemburg, sagt, dass Chinas fortgesetzte Öffnung in der Finanzindustrie der Banken- und Versicherungsbranche der EU-Länder breite Möglichkeiten eröffnet habe. „Die Finanzindustrie wird eine der repräsentativen Branchen der fruchtbaren und ausgewogenen Partnerschaft zwischen den beiden Parteien sein.“
„Die frühzeitige Erholung und der positive Entwicklungstrend des chinesischen Marktes seit dem COVID-19-Ausbruch hat die globale Leistung der Bosch-Gruppe im Jahr 2020 gesteigert, die viel besser ausfiel, als zu Beginn des vergangenen Jahres erwartetl“, sagt Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. „Wir sind immer optimistisch hinsichtlich des langfristigen Entwicklungstrends und des Potenzials der chinesischen Wirtschaft und werden weiterhin in strategische Bereiche investieren und den chinesischen Markt bedienen. Zudem sind wir bereit, China durch Produktinnovation und Erfahrungsaustausch dabei zu helfen, bis zum Jahr 2030 den Höchststand der Kohlenstoffemission zu erreichen und bis 2060 Kohlenstoffneutralität zu verwirklichen“, so Denner weiter.
Dr. Christian Bruch, Präsident und CEO der Siemens Energy AG, sagt im Interview, dass Chinas 14. Fünfjahresplan ihn sehr zuversichtlich für die Zukunft mache. Er ist fest davon überzeugt, dass China bei der Erreichung des Höhepunkts der CO2-Emissionen und der Kohlenstoffneutralität der Siemens Energy AG zahlreiche Chancen bieten werde. „In dieser Hinsicht ist der chinesische Markt offensichtlich sehr wichtig, insbesondere in Bezug auf Infrastruktur wie Energieübertragung und erneuerbare Energien. Und wir freuen uns, weiterhin in China zu investieren“, so Bruch weiter.
Pierre Gramegna, Finanzminister von Luxemburg, meint, dass China in den letzten zwanzig Jahren nicht nur bemerkenswerte Erfolge in der Fertigungsindustrie erreicht, sondern auch große Fortschritte in den Bereichen Finanzen und Investitionen erzielt habe. China sei weltweit zu einer wichtigen Quelle für ausländische Direktinvestitionen geworden.
Gramegna spricht sich für den planmäßigen Abschluss der Verhandlungen über das Investitionsabkommen zwischen der EU und China im vergangenen Jahr aus. Dies werde einen Rahmen für die künftige wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten bieten, so dass Unternehmen gleichberechtigte Chancen beim Investieren genießen könnten, sagt Gramegna. Er würdigt zudem die großen Anstrengungen der chinesischen Regierung zur Erfüllung einschlägiger Anforderungen. „Ich hoffe, dieses Investitionsabkommen kann so schnell wie möglich in Kraft treten.“
Als Antwort auf einige Kritiker, die westliche Regierungen und Unternehmen aufforderten, Handel und Investitionen mit China zu beschränken, um China zu zwingen, seine Politik zu ändern, zitiert Gramegna ein lateinisches Sprichwort „Si vis pacem para bellum“ („Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor.“) und verwandelt es in „Wenn du den Frieden willst, fördere den Handel.“
Er betont, dass man die enorme Entwicklung Chinas nach seinem Beitritt zur WTO in den letzten zwei Jahrzehnten miterlebt habe. „Wir müssen zweifellos den Handel mit China weiterentwickeln. Natürlich müssen in dieser Beziehung auch einige Anpassungen und Verbesserungen vorgenommen werden, aber die Reduzierung des Handels ist definitiv nicht die Lösung. Beide Seiten sollten sich gegenseitig respektieren“, so Gramegna.
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