5. Beschleunigtes Brexit-Verfahren 

Die britische Premierministerin Theresa May (links) und der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker (rechts) nehmen an einer Pressekonferenz zu den Brexit-Gesprächen am 4. Dezember in Brüssel, Belgien, teil. (Bild / Xinhua) 

Am 29. März machte die britische Regierung von Artikel 50 des Vertrags von Lissabon Gebrauch, als Premierministerin Theresa May einen unterzeichneten Brief an die Staats- und Regierungschefs der EU schickte, um die Verhandlungen über eine neue Arbeitsbeziehung zwischen London und Brüssel in Gang zu setzen. Es ist der offizielle Beginn des historischen Prozesses, mit dem Großbritannien die EU verlässt. Der Schritt kam 44 Jahre nach dem EU-Beitritt Großbritanniens und nur neun Monate nach einem nationalen Referendum in Großbritannien, bei dem 52 Prozent der Wähler Brexit wählten.  

Die beiden Seiten haben den Prozess am 19. Juni eingeleitet. Und nach sechs zähen Verhandlungsrunden konnte ein Konsens über ihre Kernanliegen erzielt werden. Die Verhandlungen sind dann in die zweite Phase eingetreten. Gemäß den EU-Rechtsvorschriften sollte die Brexit-Verhandlung vor dem 29. März 2019 abgeschlossen sein. In den kommenden 16 Monaten gibt es für beide Seiten noch einige Baustellen, die es gemeinsam zu überwinden gilt. Brexit hat jedoch bereits die britische Gesellschaft gespalten und die künftige Entwicklung der EU verunsichert, denn diese muss nun befürchten, dass weitere Länder dem Beispiel Großbritanniens folgen könnten.