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China und die Schweiz: Eine von Pioniergeist geprägte Beziehung |
· 2017-01-13 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Schweiz;China | Druck |
Wie schätzen Sie die Entwicklung der chinesischen Marktwirtschaft ein, seit das Land im Jahr 2001 Mitglied der WTO wurde?
Seit seinem Beitritt zur WTO hat China ein sehr schnelles Wachstum erlebt und ist zur Lokomotive der Weltwirtschaft geworden. Im Jahr 2001, bei seinem WTO-Beitritt, lag Chinas Bruttoinlandsprodukt bei 1,33 Billionen Dollar, und damit auf Platz sechs weltweit. Im Jahr 2015 erreichte Chinas Bruttoinlandsprodukt 10 Billionen Dollar. Das entspricht in etwa einer Verachtfachung innerhalb von nur 15 Jahren. China hat Japan als führende asiatische Exportnation bereits im Jahr 2004 überholt, nur drei Jahre nach dem Beitritt zur WTO. Dann überholte es im Jahr 2007 die USA und dann auch Deutschland (2009), um schließlich Exportweltmeister zu werden. Auch in China selbst stieg die Einfuhr von Waren und Dienstleistungen. China ist derzeit der zweitgrößte Zielmarkt für Exporte aus aller Welt.
In Anbetracht der Fortschritte, die im wirtschaftlichen Bereich gemacht wurden, und der langjährigen Stärke der chinesisch-schweizerischen Beziehungen, sollte es nicht überraschen, dass – im Vergleich mit anderen entwickelten Volkswirtschaften – die Schweiz China den Status einer Marktwirtschaft in einem relativ frühen Stadium zuerkannt hat. Aus ähnlichen Gründen bleiben wir zuversichtlich, dass die Durchführung der wirtschaftlichen Reformen, die beim dritten Plenum des 18. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas angekündigt wurden, weitere Fortschritte bringen wird.
Offizielle Daten zeigen, dass der bilaterale Handel 2015 mit 44,3 Milliarden Dollar bewertet wurde, wobei China schweizerische Waren im Wert von über 41,1 Mrd. Dollar importierte. Somit scheint es eine Menge Raum für die Entwicklung des bilateralen Handels zu geben. Welche Anstrengungen können die beiden Länder gemeinsam unternehmen, um ihre Handelsbeziehungen untereinander zu fördern?
In der Schweiz halten wir die Aussichten in Sachen Handel und Investitionen zwischen unseren beiden Ländern für positiv. Die gegenwärtige Situation in China ermöglicht nicht nur Anpassungen, sondern auch neue Geschäftsmöglichkeiten für innovative Unternehmen. Die Schweiz gilt heute in vielen Rankings als wettbewerbsfähigstes und innovativstes Land weltweit, zudem kann sie eine lange, erfolgreiche Geschichte bei der Förderung wirtschaftlicher Beziehungen mit der ganzen Welt vorweisen. In dieser Hinsicht öffnet das Freihandelsabkommen unzählige Möglichkeiten für den Austausch von Know-how, Investitionen, Technologietransfer, Forschung und Bildung, Innovation, Kultur und die Gründung von Unternehmen. Es gibt auch zahlreiche etablierte Mechanismen für den Dialog und den Austausch zwischen den beiden Ländern -- zum Beispiel in den Bereichen Finanzen, geistiges Eigentum, Arbeit und Beschäftigung sowie Umwelt. Als Folge der gegenseitigen Verpflichtung wächst der bilaterale Handel mit beeindruckender Geschwindigkeit. Laut Statistiken des Schweizer Zolls waren es in den ersten elf Monaten 2016 genau 12,6 Prozent, die der Handel aus Sicht der Schweiz zulegen konnte, während das chinesische Außenhandelswachstum insgesamt negativ blieb.
Die Schweizer und die chinesische Wirtschaft ergänzen sich gut, Komponenten aus beiden Ländern werden oft an den Fertigungsstraßen beider Enden dieser bilateralen Handelsbeziehung integriert. Doch das ist nicht alles: wir exportieren einander nicht nur, wir reexportieren unsere Produkte auch untereinander und mit dem Rest der Welt. Eine wenig bekannte Tatsache ist zum Beispiel, dass die Exporte der Schweizer Präzisions- und Uhrenindustrie im Jahr 2015 um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind, während die Ausfuhren aus China in der gleichen Kategorie und im gleichen Zeitraum um 17,4 Prozent stiegen. Wenn wir diese Entwicklung durch kontinuierliche Produktinnovation und die intelligente Integration in unseren jeweiligen Märkten ausweiten, fördern wir nicht nur den bilateralen Handel, sondern auch den globalen – dessen Wachstum verläuft nämlich nach wie vor schleppend.
Der chinesische Präsident Xi Jinping wird am Weltwirtschaftsforum
Als erster chinesischer Präsident, der am Weltwirtschaftsforum in Davos teilnimmt, sendet die Teilnahme Xi Jinpings ein starkes Signal aus – nämlich, dass China sich bemüht, eine stärkere Rolle bei Fragen von globaler Bedeutung zu spielen. 1971 gegründet, ist und bleibt das Davoser Forum die kreative Kraft, die die obersten politischen Führer der Welt jedes Jahr für Gespräche und für gemeinsame Aktivitäten zur Gestaltung der globalen, regionalen und Industrie-Agenden zusammenbringt. Im Jahr 2016 gab es eine ganze Reihe schwerwiegender internationaler Großereignisse: Brexit, Migration, Terrorismus sowie die Zunahme des Protektionismus und des Populismus. Das diesjährige Forum bietet den Welteliten eine Plattform, um gemeinsame Ziele zu formulieren und positive Ergebnisse zu erzielen.
China hat in den letzten Jahren bewiesen, dass es international eine größere Rolle spielen will. Die jüngste, beispiellose Entwicklung des Marktes in China zeigt das Potential für eine stärkere Integration der Märkte. Die Gründung der Asiatischen Infrastruktur-Investmentbank, die Umsetzung der Neue-Seidenstraße-Initiative sowie die Einbeziehung des Renminbi in die Sonderziehungsrechte – eines durch den IWF definierten Korbes an Währungsreserven – sind allesamt konkrete Beispiele dafür, dass China eine aktivere und größere internationale Rolle spielen wird.
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