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Die Bewunderung für Chinas Leistung ist überall zu spüren

Von Xu Bei  ·   2016-09-05  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: G20;Hamburg
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Anlässlich des G20-Gipfels in Hangzhou hatten wir die Gelegenheit zu einem Exklusivinterview mit Wolfgang Schmidt (SPD), Staatsrat der Senatskanzlei und Bevollmächtigter für auswärtige Angelegenheiten der Freien und Hansestadt Hamburg. 

Wolfgang Schmidt (SPD), Staatsrat der Senatskanzlei und Bevollmächtigter für auswärtige Angelegenheiten der Freien und Hansestadt Hamburg

Beijing Rundschau: Herr Schmidt, für den Gastgeber China, der derzeit auch die G20-Präsidentschaft innehat, ist der G20-Gipfel in Hangzhou ein wichtiges Ereignis. Die Welt – insbesondere die westlichen Industrieländer – möchte, dass China weiterhin eine der wichtigsten Lokomotiven der Weltwirtschaft spielt. Doch Beijing hat noch ganz andere Prioritäten. Für China stehen derzeit vor allem die Entwicklung eines neuen, nachhaltigen Wachstumspfades sowie eine integrativere und besser vernetzte Entwicklungspolitik im Vordergrund. Sind das Ziele, die auch für Hamburg und Deutschland relevant sind?   

Wolfgang Schmidt: Selbstverständlich. Alle Regierungen bemühen sich, ein möglichst nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Wenn man sich die jüngere chinesische Geschichte anguckt, dann sieht man, dass die letzten Jahre und Jahrzehnte durch sehr hohe Wachstumsraten geprägt waren. Das ist glaube ich normal, wenn man sieht, wo China gestartet ist und mit welcher beeindruckenden Geschwindigkeit es aufgeholt hat. In den westlichen Industrieländern wie in Deutschland ist das eine etwas andere Geschichte – da gibt es über viele Jahrzehnte hinweg schon Wachstum, deswegen sind die Wachstumsraten viel geringer. Wir haben uns sehr auf nachhaltiges Wachstum konzentriert, und natürlich sind in den letzten Jahrzehnten in Deutschland und Europa auch Fragen der Ökologie hinzugekommen. Deutschland ist aus der Atomkraft ausgestiegen und setzt jetzt auf erneuerbare Energien, die sauberer und sicherer sind. Das sind alles Themen, die gemeinsam besprochen werden sollten. Denn wenn wir als Welt in dieser Art und Weise weiter wachsen, werden unsere Ressourcen nicht ausreichen. Und deswegen ist es ganz wichtig, dass sich die Staats- und Regierungschefs der 20 größten Volkswirtschaften und Handelsnationen sowie einiger anderer Länder einmal im Jahr treffen, um über derartige Fragen zu reden. Wir leben alle gemeinsam auf dieser Welt, und ein Land – oder selbst ein ganzer Kontinent – kann diese Probleme nicht alleine bewältigen. Die Welt braucht China, und China braucht die Welt. 

Sind die Maßnahmen, mit denen China derzeit seine eigene Wirtschaft umbaut, auch für andere Länder geeignet? Kann China hier als Vorbild dienen?  

Ich glaube, jedes Land hat seine eigenen, sehr spezifischen Herausforderungen. Es fällt mir etwas schwer, zu sagen, dieses oder jenes Land ist ein Vorbild, weil ich glaube, dass jedes Land seinen eigenen Entwicklungspfad hat. Im Englischen wird das „path dependency“ genannt, also die Abhängigkeit von einem bestimmten Entwicklungspfad. Wir haben in Deutschland und in Kontinentaleuropa einen sehr gut ausgebauten Sozialstaat mit hohen Sozialleistungen, während die Engländer und die US-Amerikaner sich für einen anderen Weg entschieden haben – und China sowie viele weitere Länder nochmal für einen anderen. Jeder dieser Wege hat seine spezifischen Herausforderungen, aber es ist wichtig, zu sehen, dass es bestimmte Probleme gibt, die eben nur gemeinsam, also auf globaler Ebene, gelöst werden können. Das gilt für den Klimawandel und den Kampf dagegen, wie auch für die Finanzmärkte. Wenn bei der Finanzmarktregulierung ein einziges Land nicht mitmacht, dann hilft die gesamte Regulierung nichts. Deswegen kann man bei solchen Themen nur gemeinsam voranschreiten und deswegen ist es auch so wichtig, dass man voneinander lernt. Am Ende muss jedes Land seinen eigenen Weg gehen, aber die Welt guckt natürlich auf China, weil China eine der Lokomotiven der Weltwirtschaft ist. Ich kann das übrigens auch für Hamburg sagen. Wir haben seit 30 Jahren ein eigenes Büro hier in Shanghai. Seit über 30 Jahren ist Hamburg mit Shanghai über eine Städtepartnerschaft verbunden. Das zeigt schon, von welcher Qualität unsere Beziehungen sind – aber auch wie wichtig der Austausch zwischen Hamburg und Shanghai beziehungsweise zwischen Deutschland und China ist. Die Bewunderung für das, was China geleistet hat, ist überall zu spüren. 

Der Gipfel steht unter dem Motto: „Für eine innovative, gestärkte, vernetzte und integrative Weltwirtschaft“. Sie haben die guten Beziehungen zwischen Hamburg und Shanghai erwähnt. Sind diese guten Beziehungen ein Vorbild für die „vernetzte Weltwirtschaft“? 

Ich finde es immer schwierig, zu sagen, dass irgendjemand oder irgendwas ein „Vorbild“ für andere sein kann. Das wäre so, als ob das doch eher kleine Hamburg mit seinen 1,8 Millionen Einwohnern einen bestimmenden Einfluss auf die ganze Welt haben könnte. Ganz so ist es dann aber nicht. Aber ich glaube schon, dass wir in den Beziehungen zwischen Hamburg und Shanghai beziehungsweise zwischen Deutschland und China vieles wiederfinden, was sich auch hinter diesem Motto des G20-Gipfels verbirgt. Hamburg hat seit Jahrhunderten Handelsbeziehungen mit aller Welt. Wenn man sich die heutige Zeit anguckt, dann ist für uns natürlich das von besonders großem Interesse, was sich hinter der Initiative der neuen Seidenstraße verbirgt, weil Hamburg einer der Endpunkte dieser neuen Seidenstraße ist. Deswegen glaube ich, dass dieses Motto des Gipfels – also insbesondere die immer tiefere gegenseitige Verbindung über den Welthandel – etwas ist, womit Hamburg ganz besonders viel anfangen kann. 

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