日本語 Français English 中 文
  • descriptiondescription
Startseite China International Wirtschaft Kultur Porträt Bilder Video
Startseite >> International

Goodbye EU - Hallo China!

Von Bryan Michael Galvan  ·   2016-08-24  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Brexit;EU;Großbritannien
Druck
Email

Kann China den Briten Unterstützung bieten, während sie über das Für und Wider des Brexits nachgrübeln?  

Großbritannien hat sich in einem historischen Referendum für den Austritt aus der EU entschieden, für manche die schlimmste Identitätskrise des Landes seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Wie steht es nun um die Zukunft Großbritanniens und Europas sowie deren Beziehungen zu China? Und welche Rolle wird China bei den britischen Bemühungen spielen, sich neu zu definieren? Darüber sprachen Experten im Vorfeld des G20-Gipfels in Hangzhou auf einer Podiumsdiskussion in Beijing, zu der das Deutsch-Chinesische Mediennetzwerk geladen hatte.  

Nach Angaben von Jiang Shixue, stellvertretender Direktor des Instituts für Europäische Studien an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, hofft China, dass sich die bilateralen Beziehungen zu Großbritannien auch nach dem Brexit weiterentwickeln werden. 

Jiang zeigte sich weiter fest davon überzeugt, dass sich China im Zuge seiner Going-Global-Strategie dorthin begeben werde, wo es Gewinne machen könne,und unterstrich, dass  Großbritannien weiterhin ein beliebtes Ziel für chinesische Investitionen sei. Dennoch hat sein Image nach dem Brexit gelitten, da seine wirtschaftlichen Beziehungen zu Europa einer der wichtigsten Pluspunkte waren. 

"Das Vereinigte Königreich hat an Sex-Appeal verloren ", erklärte Jiang. "Aber im Großen und Ganzen ist Großbritannien immer noch eins der besten Ziele für chinesische Investitionen, da es über eine sehr gute Fertigungskapazität, Infrastruktur, Rechtsordnung und eines der besten Finanzsysteme der Welt verfügt. China ist bereit, die Hand auszustrecken, falls die britische Wirtschaft in Schwierigkeiten gerät." 

Und Großbritanniens Wirtschaft hat in der Tat Probleme infolge des Brexits. Die Entscheidung der Bank von England, die Zinsen zu senken, führte zu einem starken Einbruch des Pfunds. Sein Wert sank allein in der Zeit, in der dieser Artikel entstand, von 1,3 USD auf 1,4 USD. 

Darüber hinaus meldete die britische Statistikbehörde am 16. August, dass die Importpreise für Metalle, Öl, Nahrungsmittel und andere Produkte im Juli gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent gestiegen seien. Dies war der schnellste Anstieg seit fünf Jahren, was prompt zu Inflationsängsten führte. 

Jörg Wuttke, Präsident der EU-Handelskammer in China, zweifelte allerdings an den Behauptungen, dass China Großbritannien kurzfristige Hilfe anbieten könnte. "Ich glaube nicht, dass Aktionen aus China schnell in die Gänge kommen werden, vor allem, weil Großbritannien seine Selbstdarstellung komplett verändern muss. Die chinesische Botschaft hat London und Großbritannien als Eintrittskarte zur EU  verkauft - das ist nun nicht mehr der Fall." 

Hohe Erwartungen  

Der Brexit wird in der Tat sicher ein heißes Thema auf dem G20-Gipfel werden, vor allem in Anbetracht der fragilen Weltwirtschaft und der lauen Aussichten auf eine Konjunkturerholung.  Clare Pearson, Vorsitzende der britischen Handelskammer in China, zeigte sich dennoch optimistisch im Hinblick auf das Gipfeltreffen und behauptete, es würde sich positiv auf die Weltwirtschaft auswirken. 

In einem Exklusivinterview mit der Beijing Rundschau erklärte Pearson, das bevorstehende Treffen sei das richtige Forum zur richtigen Zeit und am richtigen Ort. Denn dort kämen Länder mit unterschiedlichen Fragen und echten gemeinsamen Problemen zusammen. 

Während sich die Welt auch acht Jahre nach der globalen Finanzkrise von 2008 immer noch durch die Wirtschaftsflaute wurschtelt, sehen sich einzelne Länder mit Problemen wie Terrorismus, Klimawandel und entwicklungspolitischen Themen in umstrittenen Regionen wie dem Nahen Osten und Afrika konfrontiert. 

Auch wenn die G-20 Länder durch einige Dinge gespalten seien, gebe es doch mehr Verbindendes, erklärte Pearson. "Ich glaube, der G20-Gipfel wird die Weltwirtschaft durch die Schaffung von Eins-zu-Eins-Beziehungen, von denen das Wirtschaftswachstum abhängt, anregen. Es ist also das richtige Forum zum richtigen Zeitpunkt - Sie wissen, wir hatten gerade den Brexit in Großbritannien, eine Regierung, die auf China vertraut, und ich denke einfach, dass es eine gute Zeit für eine Neubewertung der bilateralen Beziehungen mit Ländern in der ganzen Welt ist", sagte sie. 

Die G20, die zusammen für 85 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und 80 Prozent des Welthandels verantwortlich sind, wurden als eine Plattform zur Bewältigung von Problemen, die über die Verantwortung einzelner Länder hinausgehen, gegründet. Statt Themen nur aus der egoistischen Sichtweise einzelner Länder zu betrachten, "macht die Konferenz auf das Gesamtbild aufmerksam. Das ist das, was unsere Politiker meiner Ansicht nach tun müssen – sie sollten weniger Eigeninteresse zeigen und mehr gegenseitige Rücksicht auf den Spillover-Effekt ihrer Innenpolitik auf der globalen Bühne nehmen", erklärte Pearson. 

12>
LINKS:

Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China


京ICP备08005356号-2 京公网安备110102005860号