Chinas jüngste Ankündigung, den Finanzsektor des Landes für ausländische Investitionen weiter zu öffnen sei eine gute Nachricht für China und den Rest der Welt und komme „zur richtigen Zeit“, so ein deutscher Wirtschaftsprofessor. 

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch sagte Prof. Horst Löchel von der Frankfurt School of Finance and Management, Chinas Entscheidung, die Auslandsbeteiligungsgrenzen für Wertpapier-, Fondsmanagement- und Terminhandelsunternehmen bis 2020 anzuheben, sei ein guter und wichtiger Schritt, um die Kapitalallokation des Landes zu verbessern.

Ein solcher Schritt erfolgt nun ein Jahr früher als ursprünglich geplant, aber Löchel hält dies für angemessen.

China hat bereits lange versprochen, seinen Finanzsektor weiter zu reformieren und zu öffnen. Diese Woche hat Chinas Sci-Tech-Innovationsboard (STAR), das neueste Hightech-Board im Nasdaq-Stil, den Handel an der Shanghaier Börse aufgenommen und damit die Bemühungen Chinas um eine Kapitalmarktreform gestärkt.

Über den STAR-Markt sagte Löchel, es sei klar, dass die künftige Entwicklung der gesamten Makroökonomie, nicht nur in China, sondern auf der ganzen Welt, von High-Tech-Unternehmen vorangetrieben werde.

Wenn technisch-wissenschaftliche Unternehmen die benötigten Mittel und das erforderliche Fachwissen erhielten, könnten sie die Entwicklung Chinas noch stärker voranbringen, betonte er.

Längerfristiges Denken chinesischer Privatanleger werde wahrlich zur Stabilisierung des Marktes beitragen, fügte er hinzu.

Für die finanzielle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China sieht Löchel große Chancen, da der China Europe International Exchange oder CEINEX, ein Modellprojekt der deutschen und der Shanghaier Börse, einige chinesische Aktien in Frankfurt bereits sehr erfolgreich auf den Markt gebracht habe.

„Es ist zu hoffen, dass sowohl die chinesische als auch die deutsche Seite diese Entwicklung fortsetzen, insbesondere auch im Hinblick auf High-Tech-Unternehmen“, sagte er.