Ein Passagier, der den reservierten Sitzplatz einer Passagierin in einem Hochgeschwindigkeitszug eingenommen hat und sich geweigert hat, den Platz freizumachen, wurde laut dem Staatlichen Sozialkredit-Informationszentrum, oder Credit China, von jeglicher Art des Zugfahrens in China ausgeschlossen. Die Organisation, die mit der Zustimmung der Nationalen Kommission für Entwicklung und Reform, dem höchsten Wirtschaftsplaner des Landes, und der Chinesischen Volksbank gegründet wurde, hat 247 Personen, gegen die Zugreisebeschränkungen verhängt wurden, auf ihre neueste Liste gesetzt. Weitere 796 Passagiere wurden mit Einschränkungen für Flugreisen bestraft.

Die Liste wurde anhand von Berichten der China Railways Corporation, der Verwaltung für Zivilluftfahrt und Chinas Wertpapierregulator zusammengestellt. Die Fluggäste wurden vor allem wegen störenden Verhaltens auf die schwarze Liste gesetzt, wie Rauchen in Hochgeschwindigkeitszügen, Umgehung des Bezahlens von Fahrgeld, Bedrohung der Ordnung an Bahnhöfen, Mitführen verbotener Gegenstände an Bord von Flugzeugen und Aufstellen oder Verbreiten falscher Flugsicherheitsinformationen.

Sun He wurde auf die Liste gesetzt, nachdem er einen Fensterplatz in einem Waggon der 2. Klasse in einem Zug von Jinan nach Beijing eingenommen hatte und sich weigerte, für die Passagierin den Platz freizumachen, die dafür bezahlt hatte. Ein Video von dem Vorfall, aus dem hervorgeht, dass er die Frau verspottet, löste landesweit Ärger aus. Als ein Zugbegleiter versuchte zu vermitteln, behauptete Sun, er könne nicht stehen und fragte nach einem Rollstuhl. Ein Bahnpolizist versuchte Sun davon zu überzeugen, den Sitzplatz freizumachen, jedoch erfolglos. Die Passagierin bekam einen Platz in einem Wagen der 1. Klasse, und Sun musste eine Geldstrafe in Höhe von 200 Yuan (25 Euro) bezahlen.