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Opfer sollten sich schnell zu Wort melden |
· 2018-07-27 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: Frauen;Gewalt;China | Druck |
In den letzten Wochen sind mehrere Fälle ans Licht der Öffentlichkeit gekommen, in denen bekannte Persönlichkeiten Frauen gegenüber sexuell übergriffig geworden sind. Rechtspexerten raten allen Opfern von sexueller Gewalt, diese Fälle möglichst früh zu melden, um eine gute Beweislage zu gewährleisten.
Nachdem in den sozialen Medien in China kürzlich mehrere Fälle aufgekommen sind, ermutigen Rechtsexperten Opfer von sexueller Gewalt oder Belästigung, dies sofort öffentlich zu machen oder sich an die Polizei zu wenden. Die Sammlung von Beweismaterial und dessen Verifizierung seien schon immer Herausforderungen bei sexuellen Straftaten gewesen – besonders bei sexueller Belästigung – wie Experten am Mittwoch erklärten, nachdem neue Vorwürfe gegen eine weitere bekannte Persönlichkeit erhoben worden waren. Am Mittwoch sorgte ein anonymer Brief im Internet für Aufsehen, in dem Zhang Wen, der für einige hochwertige chinesische Zeitungen gearbeitet hat, der Vergewaltigung beschuldigt wurde. Zhang stritt die Vorwürfe ab und veröffentlichte durch seinen Anwalt eine Mitteilung, in der sagte, dass eine Person nach einem sexuellen Vergehen zur Polizei gehen solle, anstatt in sozialen Netzwerken zu schreiben. Wie Beijing News berichtete, sagte er, er würde seinen Ruf auch mit juristischen Schritten verteidigen, falls dies notwendig sei.
Die Anschuldigungen wurden öffentlich, nachdem zwei Gründer von Charity-Projekten diese Woche zugegeben hatten, Frauen sexuell missbraucht zu haben – ebenfalls nach Vorwürfen aus dem Internet.
„Es ist gut zu sehen, dass Frauen gegen sexuelle Angriffe vorgehen“, sagte Zhao Li, ein Strafrechtsanwalt aus Beijing. „Sie brauchen mehr Ermutigung. Je lauter sie sprechen, desto mehr Gefahr stellen sie für Täter da.“ Er fügte jedoch auch hinzu, dass es für die Behörden in der Praxis nicht einfach sei, Fälle sexuellen Missbrauchs zu behandeln, „da nicht alle zur Polizei gehen oder nicht einmal wissen, wie sie Beweise sammeln können, um den Missbrauch zu beweisen.” Deshalb schlug er vor, dass der Gesetzgeber das Strafrecht so ändert, dass die Zeit für die Meldung und die Verfolgung von sexuellen Missbrauchsfällen verlängert wird. „Momentan ist es nicht möglich, jemanden 10 Jahre nach dem angeblichen Fall zu belangen, sollten im Falle der Verurteilung 10 Jahre Gefängnisstrafe drohen”, erklärte er.
Aber Wu Ming'an, Professor für Strafrecht an der Chinesischen Universität für Politikwissenschaft und Recht, sagte, dass ein schneller Bericht die beste Verteidigung für diejenigen sei, die behaupen, sexuell missbraucht worden zu sein, weil „es von der Beweislage abhängt, ob eine Anklage vor Gericht geht oder nicht.“ Er fügte hinzu: „Fotos oder Stimmaufzeichnungen sind vielleicht keine starken Beweise in Sexualverbrechen, aber sie können administrative Strafen nach sich ziehen, wie die Festnahme von Straftätern.“
Am Montag gestand Lei Chuang, Gründer von „Yi You Charity“ zur Bekämpfung von Diskriminierungen gegen Hepatitis B-Erkrankte, seinen sexuellen Übergriff in den sozialen Medien, nachdem eine anonyme Frau gesagt hatte, Lei hätte sie vor drei Jahren nach einer Charity-Wanderung sexuell missbraucht. Später gab auch Feng Yongfeng, Gründer von Beijing Fengtai Origin Enthusiast Environment Research Center, nach einem Bericht zu, dass er seit Oktober drei Frauen aus dem Charity-Umfeld „unter Alkoholeinfluss“ sexuell belästigt hatte. Die Mitteilung wurde auf dem Wechat-Konto seiner anderen NGO, Environmental Activists, veröffentlicht, wurde aber kurz nach Erscheinen wieder gelöscht.
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