Der Baiyangdian-See in der nordchinesischen Provinz Hebei. Foto: Xinhua 

Konstruktion und Planung 

Der Standort erstreckt sich über drei Landkreise der nordchinesischen Provinz Hebei – Xiongxian, Anxin und Rongcheng. 

Ein zehnteiliger Plan bildet die Zukunft des Gebietes bis 2035 ab und blickt sogar noch weiter in die Mitte des 21. Jahrhunderts. 

Bis 2035 wird sich Xiongan zu einer modernen Stadt entwickeln, die grün, intelligent und lebenswert ist, mit relativ starker Wettbewerbsfähigkeit und einem harmonischen Zusammenspiel zwischen Mensch und Umwelt. Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird es ein bedeutender Teil des Beijing-Tianjin-Hebei-Stadtclusters werden, da es die nicht-hauptstädtischen Funktionen Beijings effektiv erfüllen und eine chinesische Lösung für das Problem der „Großstadt-Malaise“ bieten werde, heißt es im Plan. 

In Abkehr von den traditionellen Formen der Stadtentwicklung, die die Ausdehnung einer Stadt von ihrem Zentrum aus sehen, wird die „Xiongan New Area“ fünf verschiedene Stadtgruppen bilden, um die übermäßige Konzentration von Ressourcen und Bevölkerung in einem zentralen Gebiet zu vermeiden. 

„Das Problem in vielen Städten ist, dass verschiedene Stadtteile unterschiedliche Funktionen haben, die leicht zu einer Trennung von Wohn- und Arbeitsgebieten führen können. Dies führt letztendlich zu langen Pendelwegen für die Bewohner“, sagte Li Xiaojiang, ehemaliger Präsident der Chinesischen Akademie für Stadtplanung. „Dies wollen wir in Xiongan vermeiden“. 

„Xiongan wird keine Stadt aus Stahl und Zement sein, da die Nachteile von Wolkenkratzern immer deutlicher werden“, sagte Li. Der Plan sieht eine Bevölkerung von nicht mehr als fünf Millionen und einer Bevölkerungsdichte von bis zu 10.000 Menschen pro Quadratkilometer vor. 

„Mit dem Baiyangdian-See als ökologischem Zentrum ist es für Xiongan unmöglich, sich zu einer Megastadt mit mehr als 10 Millionen Menschen zu entwickeln“, sagte Li. „Eine riesige Bevölkerung wäre eine schwere Bürde für diesen Ort. Stattdessen wird jede Stadtgruppe wie eine kleine Stadt mit 200.000 bis 300.000 Einwohnern sein“. 

Die Planung von Xiongan ist eine beispiellose Herausforderung, da die Entwicklung darauf abzielt, traditionelle chinesische Baustile mit modernster Technologie zu kombinieren, um einen einzigartigen, grünen und intelligenten Lebensraum zu schaffen und gleichzeitig für zukünftige Entwicklungen flexibel zu bleiben. 

Die fünf städtischen Zentren liegen alle rund um das Startgebiet von Xiongan, das zunächst auf dem Land zwischen Anxin und Rongcheng gebaut wird, verstreut. Universitäten, Krankenhäuser und andere Institutionen aus Beijing werden sich hier ansiedeln und die bereits vorhandenen historischen Stätten und Parks ergänzen. 

Das Neue wird jedoch nicht auf Kosten des Alten aufgebaut. Historische Stätten werden geschützt, es wird archäologische Parks, Museen für antike Ruinen und Ausstellungshallen geben. Die ursprünglichen Bewohner der Region bleiben und ihre Dörfer werden in die neue Stadt integriert. 

Die Fläche von Xiongan soll laut Plan ca. 530 Quadratkilometer betragen. Rund 10 Prozent der Fläche des neuen Gebiets werden als Ackerland unter dauerhaften Schutz gestellt, und Xiongan wird die Landnutzung streng kontrollieren und die Intensität der Landentwicklung auf 30 Prozent begrenzen.