Nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender fällt das Frühlingsfest (春节,“Chunjie”) in diesem Jahr auf den 28. Januar. Der „Chunyun“, der Reiseboom zum Frühlingsfest in diesem Jahr, dauert daher etwa vom 13. Januar bis zum 21. Februar. Vor dem Frühlingsfest werden die Chinesen, die in den von ihrer Heimat weit entfernten großen Städten arbeiten, nach Hause zurückfahren, um gemeinsam mit ihren Familien den Beginn des neuen Jahres zu feiern. Danach kehren sie zu ihren Arbeitsplätzen zurück. Während des Reisebooms steht das Verkehrssystem Chinas unter großem Druck. 

“Wer reich werden möchte, sollte zuerst Straße bauen” – das ist ein alter Werbeslogan für den Aufbau der Straßeninfrastruktur, der schon seit dem Beginn der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik (Anfang der 80er Jahre) existiert und auch jetzt wieder in aller Munde ist. Seit mehr als 30 Jahren schon verstärkt China den Aufbau seines Verkehrs- und Transportnetzwerks. 

Laut dem Weißbuch über die Entwicklung von Chinas Verkehrs- und Transportinfrastruktur verfügte China bis Ende 2015 bereits über 19.000 Kilometer Hochgeschwindigkeitsstrecken und 123.500 Kilometer Autobahnen. Im letzteren Bereich ist das Land somit von Null auf den ersten Platz weltweit geklettert. 2015 lag es in den Bereichen Fahrgästetransportleitung und Frachtvolumen auf Schiene, Straße und per Schiff jeweils auf dem ersten Platz weltweit. Bei der Gesamttransportleistung, Fahrgästetransportleistung und Gütertransportleistung per Flugzeug nimmt China weltweit den zweiten Platz ein. 

Fortschritte in Wissenschaft und Technologie haben die Entwicklung des chinesischen Transportwesens verändert. Der chinesische Hochgeschwindigkeitszug ist schon eine neue Visitenkarte für „Made in China“ und die „Going-out“-Strategie. Beim Bau der Qinghai-Tibet-Straße und der Qinghai-Tibet-Eisenbahn hat China große technische Schwierigkeiten wie Permafrostböden, weiche Erde und Wüstengebiete überwinden. Darüber hinaus wurden riesige Brücken und Tunnel gebaut, und Chinas Bautechnik in diesem Bereich gehört zu den weltweit fortschrittlichsten. Auch beim Bau von Tiefseehäfen, der Verwaltung von Schifffahrtswegen in enormen Flussmündungen, langen Flüssen sowie das Know-how zur Realisierung großer Flughafenprojekte spielt China heute weltweit ganz vorne mit. 

Gegenwärtig sind Chinas öffentlicher Nah- und Fernverkehr sowie das Transportwesen nicht mehr damit zufrieden, nur die Fahrten ihrer Gäste und Passagiere gut abzuwickeln und die Nachfrage seitens der Fahrgäste zu befriedigen, sondern sie wollen einen sicheren, bequemen, hocheffizienten und nachhaltigen Service anbieten. Heutzutage ist es üblich, dass die Fahrgäste ihre Tickets über das Internet, ihr Smartphone und WeChat buchen. In diesem Jahr können die Fahrgäste ihre Fahrkarten sogar per Fingerabdruck und Gesichtsidentifizierung reservieren.