China wird auch in diesem Jahr die Verwendung von Mais zur Herstellung von Ethanol beibehalten, damit die riesigen Getreidebestände reduziert werden können. Die Behörden erwägen zudem Anpassungen bei den Mindestpreisen für Weizen und Reis.
Xu Shaoshi, Leiter der Nationalen Kommission für Entwicklung und Reform (NKER), erklärte auf einer jährlich stattfindenden Arbeitskonferenz über die Getreidezirkulation, dass der höchste Wirtschaftsplaner einen moderaten Anstieg von Ethanol auf Basis von Mais erlauben und die Verwendung von Mais in anderen Bereichen ausweiten werde, um die Maisbestände zu reduzieren. „Anstelle einer Bezuschussung der Lagereinrichtungen ist es besser, das Getreide zu verwenden, um herstellende Unternehmen zu bezuschussen, was auch den Druck auf die Lager lindert", so Xu. Die Förderung der Verwendung von Ethanol-Benzin werde dazu dienen, die Emissionen zu reduzieren – und so auch dabei helfen, das Problem der Luftverschmutzung anzugehen.
In China gibt es weiterhin riesige Getreidebestände, laut Schätzungen die größten weltweit. Das Land sitze auf Mais-Lagerbeständen von zirka 240 Millionen Tonnen, berichtete Reuters. Chinas Getreideproduktion sank 2016 im Jahresvergleich um 0,8 Prozent auf 615 Millionen Tonnen, womit ein zwölfjähriger Anstieg endete.
Xu sagte, dass die NKER in diesem Jahr außerdem Anpassungen der Mindestkaufpreispolitik für Weizen und Reis erwäge. Die Zentralregierung hatte das Ende der Mindestpreise für Mais bereits im März 2016 angekündigt. Allerdings betonte sie auch die Wichtigkeit der Verhütung eines starken Anstiegs oder Falls der Preise. Die Gewährleistung der finanziellen Gewinne von Landwirten sei eine Priorität. Xu sagte, China werde weiterhin die Importe von Maissubstituten wie Hirse und Gerste sowie den Import von Fleisch, Geflügel und Milchprodukten kontrollieren, um die Getreidebestände zu reduzieren.
Xu Ming, der stellvertretende Leiter der Staatlichen Getreideverwaltung, sagte auf der Arbeitskonferenz, dass die Verwaltung auch verschiedene Unternehmen dazu motivieren werde, Getreide zu kaufen. Landwirte und Unternehmen sollen dazu aufgefordert werden, mehr Getreide zu lagern, um den Druck auf die Getreidereserven zu lindern. Mais und Reis seien die beiden Getreidesorten, bei denen ein Überschuss bestehe, und rund 85 Prozent der Getreidebestände befänden sich in Lagereinrichtungen der Regierung. Die Staatliche Getreideverwaltung werde angesichts der steigenden Nachfrage der Öffentlichkeit nach besseren Agrarprodukten auch versuchen, die Produktion von qualitativ hochwertigen Getreideprodukten und Speiseölen zu fördern.
