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Dokumentation zeigt die harte Arbeit in Chinas Krankenhäusern |
· 2016-11-03 · Quelle:German.people.cn |
Stichwörter: Herausforderungen;Krankenhäuser;Misstrauen; Arbeitsbelastung | Druck |
Die Doku-Serie „Die Welt der Menschen“ verdeutlicht die täglichen Herausforderungen, die schwelenden Bedrohungen und das gegenseitige Misstrauen zwischen Personal und Patienten in chinesischen Krankenhäusern.
Am 21. Oktober gab die chinesische Generalstaatsanwaltschaft bekannt, dass Fälle zu Gewalt gegen medizinisches Personal als äußerst ernst angesehen werden und die landesweit besten Anwälte an Fallbesprechungen arbeiten, um die rasche Festnahme und Strafverfolgung der Täter zu gewährleisten.
Die Ankündigung signalisiert den jüngsten Schritt zur Eindämmung von Missbrauch und Gewalt, mit denen sich Krankenhäuser in den letzten Jahren konfrontiert gesehen haben. Nach Statistiken des Obersten Volksgerichtshofs der Volksrepublik China vom Mai letzten Jahres kam es 2014 zu insgesamt 155 Übergriffen auf Ärzte und Pfleger, die zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führten. Vorjahreszahlen sind nicht verfügbar, jedoch berichteten Medien allein im Juni von 20 ähnlichen Vorfällen.
Die harte Realität
Das Ausmaß des Problems wurde durch die TV-Doku-Serie „Renjianshi“ (zu Deutsch: „Die Welt der Menschen“) hervorgehoben, die gemeinsam von der Shanghaier Kommission für Gesundheitswesen und Familienplanung und der Shanghai Media Group produziert wurde. Die Serie hat zehn Episoden über jeweils ein bestimmtes Thema, wie beispielsweise Organspenden, Krankenpflege und den Rettungsdienst. Den Regisseuren zufolge soll die Serie die Beziehung zwischen Krankenhauspersonal und Patienten verbessern, indem sie der Öffentlichkeit ein möglichst realistischen Bild von der Situation in Chinas Krankenhäusern und der täglichen Arbeit des medizinischen Personals vorstellt.
Leben retten und Kompromisse machen
„Krankenhäuser sind besondere Orte, denn manchmal werden sie zur letzten Verteidigungslinie gegen den Tod. Daraus ergeben sich Konflikte zwischen Ärzten, Patienten und ihren Familien, wenn Entscheidungen über Behandlungen getroffen werden oder wenn Behandlungen das Leben eines Patienten nicht retten können“, erklärt Dong Luxiang, einer der Regisseure der Serie. „Aber nach vielen, vielen Stunden Dreharbeiten in Dutzenden von Krankenhäusern in den vergangenen zwei Jahren, haben wir erkannt, dass medizinische Mittel manchmal begrenzt sind und die Ärzte ihr Engagement und ihre Leidenschaft mit der harten Realität vereinbaren müssen. Dies ist zwar allgemein bekannt, aber manchmal vergisst man das auch.“
In der ersten Episode namens „Leben retten“ hat das Team zwei aufwendige chirurgische Eingriffe sowie die Behandlung von drei anderen Patienten gefilmt, die wegen schwerer Erkrankungen im Krankenhaus waren. Viele Zuschauer waren schockiert darüber, dass drei der Patienten nicht überlebten.
Hohe Arbeitsbelastung
Die Serie veranschaulicht das harte Los des medizinischen Personals, wie das von Ge Junbo, dem Direktor der Herz-Kreislauf-Abteilung im Shanghaier Zhongshan-Krankenhaus, der nach einer mehrstündigen Operation an schweren Handkrämpfen litt.
Den Regisseuren zufolge war einer der stärksten Eindrücke, welche die Filmcrew in den zwei Jahren der Dreharbeiten gewonnen hat, dass die Arbeitsbelastung des medizinisches Personals zu hoch ist.
Sun Xiaolin, die bereits seit vier Jahren als Krankenschwester in einem Krankenhaus im Shanghaier Stadtbezirk Pudong arbeitet, erklärt, dass die hohe Arbeitsbelastung und die langen Arbeitszeiten sie dazu verleitet haben, sich nach einem anderen Job umzusehen. Viele ihrer Kollegen haben mit der Arbeit im Krankenhaus bereits aufgehört.
Die Grenzen des Machbaren
Die Filmcrew stellte auch fest, dass der Prozess, Patienten ins Krankenhaus zu bringen, eine Reihe von Problemen aufweist, die das medizinische Personal allein nicht bewältigen kann. Beispielsweise haben Rettungswagenfahrer manchmal keine andere Wahl, als den Familie der Patienten zu erklären, dass sie durch Staus während der Hauptverkehrszeit aufgehalten wurden. Manchmal hindern Staus auch Verwandte daran, die erforderlichen Formulare zur Erlaubnis chirurgischer Eingriffe an Patienten zu unterzeichnen.
Einige Patienten zeigen wenig Respekt in der Notaufnahme, die vor allem denjenigen dienen sollte, die Behandlungen dringend benötigen. Eine Folge der Doku-Reihe zeigte den Fall eines Patienten aus der Provinz Hebei, der fast zwei Monate nach einem leichten Schlaganfall in der Notaufnahme des Huashan-Krankenhauses in Shanghai erschien. Die Ärzte sagten ihm zwar, dass die Notaufnahme nur Menschen mit akuten Schlaganfällen behandle, doch der Patient und seine Angehörigen drängten sich trotzdem mit der Begründung auf, dass sie einen langen Weg zurückgelegt hätten.
„Wir haben es oft mit solchen Patienten zu tun, die uns in Verlegenheit bringen“, erklärt Yu Hai, ein Neurologe des Krankenhauses.
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