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Blase oder Hoffnungsträger? |
Von Li Gejing · 2016-08-26 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: VR;Investition;E-Commerce | Druck |
Virtual Reality ist spektakulär und sorgt für viel Aufmerksamkeit. Die Branche hat eine vielversprechende Zukunft, wenn sie die gegenwärtige Investitionsblase hinter sich lassen kann.
Lesen 2.0: Buchlektüre mit VR-Technologie auf der Buchmesse in Baotou in der Inneren Mongolei(XINHUA)
"Alle 10 oder 15 Jahre gibt es neue Computerplattformen, die immer natürlicher und immersiver sind und uns dabei helfen, täglich mit der Welt zu interagieren. Ich denke, das wird die Augmented bzw. Virtual Reality (VR) sein", erklärte Mark Zuckerberg, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Facebook, auf dem diesjährigen China Development Forum. Im März 2014 erwarb Facebook das Start-up Oculus für 2 Milliarden US-Dollar.
Chinas E-Commerce-Riese Alibaba will VR nutzen, um das Shopping-Erlebnis für Millionen von Usern zu verbessern. Im März kündigte das Unternehmen die Einrichtung eines neuen Forschungs- und Entwicklungslabors - GnomeMagic Lab - an, das sich auf VR-Anwendungen für E-Commerce, Online- Gaming und Videostreaming konzentrieren will. Im Juli präsentierte Alibaba seine VR-App „Buy+" auf einer Messe in Shanghai. Sie ermöglicht Usern, mit Hilfe einer VR-Brille in einer 3D-Umgebung im Internet zu shoppen.
"Die Welt erlebt eine technologische Revolution, die das ganze Potenzial des menschlichen Gehirns freisetzt und in 30 Jahren jeden in Erstaunen versetzen wird", erklärte Jack Ma, Gründer, Vorsitzender und CEO von Alibaba.
Wie Zuckerberg und Ma glauben viele, dass die VR durch ihren Einfluss auf Kognition, Kommunikation und Verhalten zu bedeutenden gesellschaftlichen Veränderungen führen wird. Aber die Branche steht ganz offensichtlich vor erheblichen Problemen, und aus Investorensicht hat sie noch einen langen Weg vor sich.
Schillernde Seifenblasen
In jeder Branche können potenzielle Anleger überteuerte Vermögenswerte und eine übertrieben enthusiastische Stimmung dadurch erkennen, dass sie die Unternehmensbewertungen mit den realen Geschäftszahlen vergleichen. Gemessen an diesem Standard befindet sich die VR sicherlich mitten in einer Investitionsblase.
Anfang 2016 erreichte die geschätzte Marktkapitalisierung von LetinVR, einem Content-Produzenten für 360-Grad-Videos, 210 Millionen Yuan (31,6 Mio. USD). Ein genauerer Blick auf die Geschäfte des Unternehmens vermittelt jedoch ein anderes Bild. 2015 lagen seine Gesamteinnahmen lediglich bei 900.000 Yuan (136.000 USD) und es wurden Verluste von mehr als 1 Millionen Yuan (150.000 USD) verbucht. Der bislang einzige Erfolg von LetinVR - der angebliche erste in China produzierte VR-Film – blieb hinter den erwarteten Einschaltquoten zurück. Wer also bestreitet, dass sich das Unternehmen in einer Investitionsblase befindet, dürfte ziemlich daneben liegen.
Liang Xiao, Mitbegründer von Qianyuan Fund, einem Unternehmen, das auf Investitionen in die VR- und Unterhaltungsindustrie spezialisiert ist, erklärte: „Es gibt eine Blase in der VR-Industrie, und die ist alles andere als klein."
Zhang Hailang, Gründer und CEO von Sightpano, einem 2005 gegründeten VR-Content-Provider, wies außerdem auf Hindernisse in der Entwicklung der Branche hin. Da die zugrunde liegende Technologie noch nicht voll ausgereift ist, kann der Markt das volle Potential von VR bislang nur in winzigen Schritten nutzen. Und aufgrund aktueller Software- und Hardwareeinschränkungen ist es für die Verbraucher schwierig zu begreifen, was der ganze Hype soll und wie die praktischen Konsequenzen für das tägliche Leben aussehen werden.
Derzeit sind es eher börsennotierte Unternehmen als Risikokapitalgesellschaften, die nennenswert in VR investieren. Alpha Group, eins der größten und erfolgreichsten Animations- und Unterhaltungsunternehmen Chinas, investierte in verschiedene Unternehmen der VR-Wertschöpfungskette, darunter auch Sightpano und Noitom Technology; Enlight Media, Chinas führende Filmproduktionsfirma, erhöhte ihre Investitionen in 7D-Vision, ein Unternehmen für interaktive Kunst. Tempo und Ausmaß der Investitionen durch börsennotierte Unternehmen sind augenfällig.
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