Der ehemalige stellvertretende Leiter von Chinas nationalem politischen Beratungsorgan, Ling Jihua, wurde am Montag wegen Annahme von Bestechungsgeldern, illegaler Beschaffung von Staatsgeheimnissen und Machtmissbrauch zu lebenslanger Haft verurteilt. 

Ling hatte im Laufe der Jahre Bestechungsgelder und Geschenke im Wert von über 77 Millionen Yuan (10,4 Mio. Euro) – persönlich und durch seine Familie – angenommen, hieß es in einem erstinstanzlichen Urteil des ersten zwischengeschalteten Volksgerichts der Stadt Tianjin.

Laut dem Gericht habe sich Ling für schuldig bekannt und sich dazu entschlossen, das Urteil nicht anzufechten.

Ling war stellvertretender Vorsitzender des 12. Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) und Leiter der Abteilung Einheitsfront des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, bevor Ende 2014 bekannt wurde, dass gegen ihn ermittelt wird.

"Ich akzeptiere alle Anklagepunkte und füge mich dem Urteil des Gerichts", sagte Ling in seiner Abschlusserklärung. "An dieses Gerichtsverfahren werde ich mich noch lange erinnern."

Bei dem Verfahren sei es "ernsthaft, sorgfältig, vernünftig und zivilisiert" zugegangen.

"Ich danke dem Gericht, der Staatsanwaltschaft und meinen zwei Anwälten", sagte Ling.