Chinas oberste Regulierungsbehörde für Lebensmittelsicherheit forderte am 4. April eine gründliche Untersuchung über den Verbleib von 17.000 Dosen gefälschter Markenbabynahrung, um jegliche Risiken zu eliminieren. Die Dosen waren in ganz China verkauft worden.

Nach Angaben der chinesischen Behörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln, zeigten Qualitätskontrollen der Polizei in Shanghai, dass das Milchpulver nationalen Normen entspreche und keine Sicherheitsgefahr darstelle.

Die Oberste Volksstaatsanwaltschaft, schrieb im März auf ihrer Webseite, dass im Januar sechs Menschen in Shanghai wegen der Herstellung und des Verkaufs einer gefälschten Milchpulvermarke verhaftet wurden. Daran hätten sie fast zwei Millionen Yuan (272.000 Euro) verdient.

Die Staatsanwaltschaft sagte, den Verdächtigen werde zur Last gelegt, billiges Milchpulver für Babys oder Milchpulver, für den "nicht-Babygebrauch" gekauft und anschließend in Dosen mit Etiketten von Top-Marken verpackt zu haben.

Danach verkauften sie die Produkte an Händler an verschiedenen Orten wie Zhengzhou in der Provinz Henan und Xuzhou in der Provinz Jiangsu. Die Händler hätten sie in zahlreichen Orten in ganz China verkauft, sagte die Staatsanwaltschaft.

Die Hauptverdächtigen sind zwei mutmaßliche Organisatoren mit Nachnamen Chen und Tang. Zwei andere werden verdächtigt, die Dosen für das Baby-Milchpulver mit dem Aufdruck von Top-Marken hergestellt zu haben und zwei weitere haben angeblich das billige Milchpulver vertrieben, sagte die Staatsanwaltschaft. Die Strafverfolgungsbehörden in Shanghai verfolgten die Verdächtigen, die sich noch auf freiem Fuß befänden.

Die Shanghaier Volksstaatsanwaltschaft gab am Montag bekannt, dass der Fall derzeit noch untersucht werde. Sie lehnte es ab, weitere Details offenzulegen, zum Beispiel die Marken, welche gefälscht wurden.

Song Liang, ein unabhängiger Prüfer für Milcherzeugnisse, sagte, dass der Verkauf von Babynahrung gefälschter Top-Marken in kleinen und mittelgroßen Städten und in privaten Onlineshops auf Grund von geringerer Kontrolle weit verbreitet sei.

"In vielen Fällen wird Milchpulver, das fast das Verfallsdatum überschritten hat, neu verpackt und online als importierte Babynahrung verkauft", sagte er.

Solche Produkte können der Aufsicht der Behörden entkommen, da sie möglicherweise keine Qualitätsprobleme haben und Babys keinen ernsthaften Schaden zufügen, sagte Song.

Die chinesische Nahrungs- und Arzneimittelbehörde warnte die Verbraucher am Montag, beim Kauf von Babynahrung im Internet vorsichtig zu sein.

Die Verkäufer des Milchpulvers und Online-Verkaufsplattformen müssten die Gesetze der Lebensmittelsicherheit befolgen. Online-Plattformen würden zur Rechenschaft gezogen, wenn festgestellt werde, dass sie an Verbrechen gegen die Lebensmittelsicherheit beteiligt waren, hieß es.