Zum chinesischen Frühlingsfest ist es üblich, dass Geldgeschenke in Form roter Umschläge, die sogenannten Hongbaos, an Kinder und Teenager vergeben werden. Eine Umfrage der „Legal Evening News" unter 267 Personen zeigt nun, dass auch die Hongbaos ins Informationszeitalter eingetreten sind – der Trend führt weg von Geldscheinen und hin zu Online-Methoden wie WeChat und Alipay. Die Studie zeigte außerdem, dass 60 Prozent der Kinder ihr Neujahrsgeld selbst verwalten, rund 45 Prozent sehen sich sogar als Vermögensverwalter und nutzen es als Investition in ihren „finanziellen IQ".

Der Studie zufolge erhielten 80 Prozent der Befragten bis zu 3.000 Yuan RMB. Natürlich gibt es aber auch vereinzelte Personen, die über 10.000 Yuan RMB bekamen. Großeltern waren den Studienteilnehmern zufolge besonders großzügig.

Doch wer verschenkt heutzutage schon noch Hongbaos aus Papier? Bei den Online-Hongbaos konnte sich WeChat deutlich als Sieger erweisen – allerdings musste man für den Instant-Messenger häufig ein schnelles Händchen beweisen. Über WeChat wird meist eine begrenzte Zahl von Hongbaos an eine Gruppe geschickt. Wer zu lange braucht, um einen dieser Hongbaos zu schnappen, geht leer aus. Früher machten dies in erster Linie junge Leute, doch immer mehr Erwachsene nutzen den Instant-Messenger auch, um Kindern Hongbaos zu schenken.

Der Untersuchung der „Legal Evening News" zufolge sind 60 Prozent der Kinder selbst für ihr Neujahrsgeld verantwortlich. Bei Kindern unter sechs Jahren wandert das Geld jedoch zumeist in die Tasche der Eltern. Etwa 80 Prozent der Eltern, die das Geld ihrer Kinder verwalten, investieren es in die Bildung, sechs Prozent nutzen es für Investitionsfinanzierung.

Der Großteil der Kinder, die ihr Geld selbst verwalten, kauft damit Bücher und Lehrutensilien, während 40 Prozent es für ihre Schulgebühren nutzen. Immer mehr Kinder lernen auf diese Weise schon im frühen Alter die Entwicklung ihres „finanziellen IQs".