Su Bo, stellvertretender Minister für Industrie und Informatik: China deckt 95 Prozent des weltweiten Angebots an Seltenen Erden ab, verschmutzt dabei aber seine eigene Umwelt immens. Die Verschmutzung kann nur zum Teil wieder bereinigt werden. Wie kann man Gesundheit und Leben der Bevölkerung in so einer Umwelt überhaupt bewahren?
Gao Yunhu, stellvertretender Direktor des Amts für Seltene Erden: Der Druck aus den Industriestaaten hat zum Ziel, weiterhin günstige Seltene Erden aus China importieren zu können. Chinas verstärkte Regulierung des Marktes der Seltenen Erden stimmt absolut mit den Regeln der WTO überein. China behandelt heimische und ausländische Unternehmen gleich, der Preis wird vom Markt geregelt.
Ma Yu, Wissenschaftler an der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit beim Handelsministerium: Wenn China ausschließlich seine Exporte beschränken würde und chinesische Abnehmer andere Preise zahlen müssten als ausländische, würde dies einer Verzerrung des Handels gleichkommen. China hat aber Kontrollmaßnahmen in allen Bereichen, von Abbau, Produktion bis hin zum Export eingeführt. Diese Maßnahmen betreffen Chinesen und Ausländer in gleichem Maße. Für die gleiche Ware gilt der gleiche Preis. Somit werden keine WTO-Regeln verletzt. Handelsverzerrungen finden nicht statt.
Professor Cheng Xing'an vom Chinesischen Institut für Strahlenschutz: Das Einatmen von Thorium-Staub aus Seltenen Erden kann langfristig zu Lungenkrebs führen.
Song Hong, Direktor der Abteilung für Internationalen Handel bei der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften: Ein Kritikpunkt der Industriestaaten ist, dass China beim Eintritt in die WTO Seltene Erden nicht in die Liste der Produkte mit Exportbeschränkungen aufgenommen hat. Damals hat China nur Exportzoll auf 84 Produkte erhoben, Seltene Erden gehörten zum eigenen Nachteil nicht dazu. Aber im Produktionsbereich gibt es tatsächlich schwerwiegende Umweltprobleme, das soll China der WTO klar machen.
Tu Xinquan, stellvertretender Präsident des China Forschungsinstituts der WTO an der Universität für internationalen Handel und Wirtschaft in Beijing: Die Wurzel des Problems mit den Seltenen Erden liegt im Produktionsbereich. Viele Jahre lang hat man diesen kleinen Industriezweig schlecht gemanagt. Das muss uns zum Nachdenken anregen. Um eine grundlegende Kontrolle ausüben zu können, muss man den Abbau Seltener Erden mit einem Konzept für die weitere Entwicklung des gesamten Industriezweigs koordinieren. Außerdem soll man die Schwelle für den Erhalt von Abbaurechten strategischer Ressourcen, einschließlich Seltener Erden, erhöhen. Abbaurechte, die nicht den Regeln entsprechen, sollen widerrufen oder integriert werden. Wenn sich die Industriedichte erhöhen würde, könnten große Unternehmen bei fehlenden Kontrollen durch die Regierung wegen ihrer Überlegenheit am Markt in der Lage sein, Produktionsmenge und Preis zu kontrollieren.
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