Das Lu­jiazui-Forum 2025 in Shanghai. (Foto: Xinhua) 

Auf dem Lujiazui-Forum 2025 in Shanghai stellten Chinas oberste Finanzaufsichtsbehörden am Mittwoch ein Bündel neuer Öffnungsmaßnahmen vor. Dazu gehören die Einrichtung eines internationalen Operationszentrums für den digitalen Yuan (e-CNY), die Ausweitung der Teilnahme ausländischer Institute an Finanzgeschäfts-Pilotprogrammen sowie die Optimierung des Qualified Foreign Institutional Investor-Programms (QFII) zur Erleichterung von Auslandsinvestitionen.

„Wir setzen uns dafür ein, Chinas Finanzregulierung an hochrangige internationale Wirtschafts- und Handelsabkommen anzupassen, die Öffnung zu erweitern und zu vertiefen“, erklärte Li Yunze, Direktor der National Financial Regulatory Administration (NFRA). China werde erfolgreiche Erfahrungen aus Freihandelszonen und -häfen nutzen, um die stärkere Beteiligung ausländischer Institute an Finanz-Pilotprogrammen zu fördern.

Wu Qing, der Vorsitzende der China Securities Regulatory Commission (CSRC), kündigte an, das QFII-Programm bald zu optimieren, indem die Eintrittsvoraussetzungen gelockert und die Investitionsprozesse vereinfacht werden. Die Zahl der für QFIIs verfügbaren Futures- und Optionsprodukte soll auf 100 erhöht werden. Die CSRC gab später am Mittwoch bekannt, dass QFII-Investoren ab dem 9. Oktober den Handel mit börsengehandelten ETF-Optionen zu Absicherungszwecken betreiben dürfen.

Auf dem Forum kündigte Pan Gongsheng, Gouverneur der People’s Bank of China, eine weitere Innovation an: die Einrichtung eines internationalen Operationszentrums in Shanghai für den e-CNY. Damit soll die internationale Nutzung des digitalen Yuan gefördert und Innovationen im Bereich der digitalen Finanzen unterstützt werden.

Zudem kündigte Pan die Entwicklung von Offshore-Anleihen in Shanghais Freihandelszone an. Mit dieser Initiative sollen chinesischen Unternehmen, die im Ausland investieren möchten, sowie erstklassigen Unternehmen, die an der Seidenstraßen-Initiative teilnehmen, neue Finanzierungsquellen eröffnet werden.

Christopher Hayward, der Vorsitzende des Policy and Resources Committee der City of London Corporation, sagte am Rande des Forums, dass Chinas größere Öffnung sowohl dem Land selbst als auch dem Vereinigten Königreich zugutekommen werde. „Je mehr China sich öffnet, desto besser ist das für die chinesische Wirtschaft“, so Hayward.

Offizielle Daten zeigen, dass der Marktanteil ausländischer Versicherer in China von 4 Prozent im Jahr 2013 auf heute 9 Prozent gestiegen ist. Ausländische Banken machen derzeit fast 20 Prozent des chinesischen Derivatemarkts aus, was die Offenheit des Landes gegenüber globalen Finanzinstitutionen unterstreicht.