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Trotz der US-Zusatzzölle: Es geht bergauf mit China |
Von Wang Xiaohui · 2025-02-17 · Quelle:german.chinatoday.com.cn |
Stichwörter: Zoll;USA;China | ![]() |
Dieses Foto vom 11. Oktober 2023 zeigt das Kapitol der Vereinigten Staaten in Washington, D.C. (Foto von Xinhua)
Anfang Februar hat Donald Trump mit der Erhebung neuer Einfuhrzölle auf Waren aus China, Kanada und Mexiko gedroht. Für chinesische Produkte kündigte der US-Präsident Zusatzzölle von zehn Prozent an, Einfuhren aus Kanada und Mexiko will er mit zusätzlichen 25 Prozent belasten. Die zehn Prozent Extrazölle gegen China mögen zwar niedriger erscheinen als die Zölle gegen Kanada und Mexiko, doch mit den jüngsten Zusatzzöllen schlittern die beiden größten Volkswirtschaften der Welt auf einen verschärften Handelskonflikt zu. Dabei dürfte Trumps Zollpolitik nicht nur chinesischen Unternehmen schaden, sondern letztlich auch die eigene Bevölkerung schmerzlich treffen. Der Grund: Mehrkosten in der Warenkette von Produkten werden in der Regel direkt an die Konsumenten weitergegeben.
Bereits vor seinem Einzug ins Weiße Haus hatte Donald Trump seine Zollpläne gegen China mit großem Tamtam publik gemacht. Am 22. Januar, also kurz nach seiner Amtseinführung, hatte der Präsident erklärt, er „erwäge“, ab dem 1. Februar Zölle in Höhe von zehn Prozent auf chinesische Waren und 25 Prozent auf kanadische und mexikanische Waren zu erheben. Angesichts des entstandenen Drucks machten Kanada und Mexiko Zugeständnisse und besiegelten Deals mit Donald Trump. Kanada sagte zu, einen 1,3 Milliarden kanadischen Dollar teuren Grenzplan umzusetzen. Der Grenzschutz wird mit zusätzlichen Hubschraubern sowie technisch und personell verstärkt, und die Ressourcen werden aufgestockt, um den Fluss von Fentanyl zu stoppen. Die mexikanische Regierung hat sich mit Trump derweil auf die verstärkte Sicherung seiner Nordgrenze mit 10.000 Soldaten verständigt, um den Drogenschmuggel von Mexiko in die Vereinigten Staaten zu unterbinden, auch hier insbesondere den Handel mit Fentanyl, sowie verstärkt gegen illegale Migration vorzugehen.
In Reaktion auf die Zugeständnisse der Nachbarländer schob Trump die angedrohten Strafzölle in Höhe von 25 Prozent für mindestens 30 Tage auf. Dennoch hängt das Damoklesschwert der trumpschen Zölle immer noch über den beiden Ländern. Es ist nicht auszuschließen, dass ihnen in einem Monat neue amerikanische Zölle drohen.
Warum aber verhängen die USA zusätzliche Strafzölle gegen China? Und was verspricht sich Donald Trump davon? Der Handelskonflikt zwischen China und den USA läuft inzwischen bereits seit mehreren Runden. Das Kalkül des Geschäftsmannes Trump: Er droht China versuchsweise mit höheren Zöllen, in der Hoffnung, dass die Volksrepublik nach dem Vorbild Kanadas und Mexikos schnell nachgibt, wenn nicht gar ganz einknickt, sei es dadurch mehr Warenimporte aus den USA oder Kompromisse in Bezug auf die Taiwanfrage, das Südchinesische Meer oder den Verkauf von TikTok-Anteilen zu Niedrigpreisen. Dabei nimmt der US-Präsident billigend in Kauf, dass die Zollerhöhungen zwangsläufig die Warenpreise in die Höhe treiben und so die amerikanischen Verbraucher in Mitleidenschaft ziehen.
Im Fall von Mexiko und Kanada scheint Trumps Taktik zu fruchten. In China würden sich die Zollerhöhungen deutlich negativ auf den Außenhandel auswirken. Sie dürften dazu beitragen, das Außenhandelsdefizit der USA zu verringern. Jedoch sind Wirtschaftsspiele keine Nullsummenspiele. Leicht auszumalen, dass die USA die bittere Pille von Trumps Zollpolitik wirtschaftlich am Ende selber schlucken müssen.
Als die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sind China und die Vereinigten Staaten in Bezug auf ihre Industrie- und Lieferketten in hohem Maße miteinander verschränkt. Ein Handelskrieg würde nicht nur die bilaterale Zusammenarbeit schwächen, sondern auch eine Bedrohung für die globale wirtschaftliche Stabilität darstellen. Seitens der USA lässt sich dies leicht daran erkennen, dass eine protektionistische Handelspolitik mit Zöllen als Instrument die Importkosten unmittelbar in die Höhe treiben dürfte, was wiederum zu höheren Warenpreisen führen und gleichzeitig das Inflationsrisiko im Land weiter verschärfen würde. Das Peterson Institute for International Economics (PIIE) legt nahe, dass der durchschnittliche Schaden für einen Haushalt mit mittlerem Einkommen 1700 US-Dollar pro Jahr betragen würde, wie die BBC berichtet. De facto ist das Kooperationspotenzial zwischen beiden Ländern noch immer enorm, allen voran in Bezug auf Klimawandel, Terrorismusbekämpfung sowie Spitzenwissenschaft und -technologie. Doch die Mentalität des Kalten Krieges seitens der US-Regierung wirft Sand ins Getriebe der Beziehungen zu China.
Im Gegensatz zur letzten Runde des Handelskonflikts zeigt sich China angesichts der erneuten Zollmaßnahmen aus den USA deutlich selbstbewusster. Das Land kann gelassen damit umgehen. Denn die Handelsreibereien zwischen beiden Ländern bestehen schließlich schon seit knapp zwei Jahrzehnten. Zwanzig Jahre, in denen sich China weder von der „Zoll-Peitsche“ niederschlagen noch von der „Chip-Blockade“ erdrücken ließ. Stattdessen konnte sich das Land stets wieder berappeln und in vielerlei Hinsicht glänzen. Besonders nennenswert ist nicht nur das stetige Wirtschaftswachstum, sondern sind auch neue Durchbrüche in Wissenschaft und Technologie. Durch TikTok und Deepseek setzt China zudem neue Maßstäbe in Bezug auf Social-Media-Plattformen und KI.
Die von den USA verfolgte Antiglobalisierungsstrategie zielt darauf ab, China in den Bereichen Handel, Finanzen, Wissenschaft und Technologie einzudämmen. Doch bedeutet dies nicht, dass eine Zusammenarbeit mit den USA für China alternativlos wäre. Im Inland verfügt die Volksrepublik schließlich über einen riesigen Markt mit 1,4 Milliarden Menschen, gepaart mit einer starken Inlandsnachfrage, was der wirtschaftlichen Entwicklung festen Halt gibt. Hinzu kommt Chinas komplette Industriekette, die das Land befähigt, jeglichen Turbulenzen und Auswirkungen durch Veränderungen der internationalen Lage standzuhalten. International gesehen ist der Globale Süden auf dem Vormarsch, er macht mehr als 40 Prozent der Weltwirtschaft aus. Gestützt auf multilaterale Kooperationsmechanismen wie die BRICS-Kooperation, die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) und die Seidenstraßeninitiative (BRI) macht sich China ans Werk, ein diversifiziertes globales Handelssystem einzurichten. Ziel soll es sein, die negativen Auswirkungen der einseitigen Blockade und Unterdrückung durch die USA wirksam abzufedern.
„Weder eine Abkopplung noch Unterbrechungen der Lieferkette sind die Lösung. Gemeinsame Entwicklung kann nur durch eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit gelingen. ‚Kleiner Hof, hohe Zäune‘ ist nicht das, was ein großes Land tun sollte. Nur Offenheit und Teilen können das Wohlergehen der Menschheit fördern.“ So hat Chinas Staatspräsident Xi Jinping die Richtschnur für die Beziehungen zwischen China und den USA beschrieben. Mit Blick auf die Zukunft wird China im Zuge seiner Modernisierung seinen Wirtschafts- und Handelsaustausch mit dem Rest der Welt weiter ausbauen. Das Land setzt darauf, die Menschheit zu einer Gemeinschaft zusammenzuschließen und der Weltwirtschaft mehr Stabilität zu verleihen.
*Wang Xiaohui ist Chefredakteur von China.org.cn in Beijing.
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