Der amerikanische Verband für Verbraucherelektronik, die Consumer Technology Association, hat am Sonntag erneut die gegenüber Waren aus China erhobenen Zölle verurteilt und diesen Schritt der US-Regierung  als den „folgenreichsten Missgriff in Wirtschaftsdingen“ seit Jahrzehnten bezeichnet, der geeignet sei, die Interessen der US-Verbraucher ernsthaft zu schädigen und die Wirtschaft des Landes negativ zu beeinflussen. 

„Auf der neuen Liste stehen chinesische Waren im Wert von 52 Milliarden US-Dollar, die zu den begehrtesten Kaufobjekten der amerikanischen Konsumenten zählen, darunter TV-Geräte, Digitalkameras, kabellose Kopfhörer, Smartwatches und Fitness Tracker“, sagt Gary Shapiro, Präsident und Geschäftsführer der Consumer Technology Association, in einer Stellungnahme zu der am Sonntag in Kraft getretenen 15-prozentigen Strafzollerhebung der US-Regierung. 

„Amerikas Verbraucher müssen sowieso schon deutlich mehr Geld für ihre Weihnachtsgeschenke zur Seite legen. Der neuerliche Zollaufschlag durch den US-Präsidenten lässt die amerikanische Geschäftswelt, die Arbeitnehmer und Familien jedoch noch mehr leiden", so Shapiro. 

Seit Juli letzten Jahres habe die Erhebung von Zöllen auf Waren aus China die Verbrauchsgüterindustrie im Elektronikbereich mehr als zehn Milliarden US-Dollar gekostet, darin seien eine Milliarde US-Dollar für Produkte aus dem 5G-Sektor enthalten, was „die USA im schwierigen, weltweiten Ringen um die 5G-Technologie“ zurückwerfe, meint Shapiro. 

Die Zölle würden die Elektronikindustrie allein im vierten Quartal 2019 nahezu sieben Milliarden US-Dollar kosten und die Verbraucher dazu zwingen, mehr für ihre Weihnachtsgeschenke zu zahlen. 

Gewiss gäbe es Probleme in den bilateralen Handelsbeziehungen, die angesprochen werden müssten, aber diese „unkalkulierbare Zollpolitik zwingt uns auf eine wirtschaftliche Abwärtsstrecke“, sagt Shapiro. 

„Die fortgesetzte Androhung neuer Zölle und das gelegentlich ausgesprochene Versprechen, dass die Handelsgespräche vorangingen, bedeuten eine Zitterpartie für die Aktienmärkte der Welt. Diese ständige Unsicherheit schädigt jeden Amerikaner, der eine Rente bezieht und sein Geld in Sparplänen angelegt hat.“ 

Zudem gefährde dieses Vorgehen die Vormachtstellung der USA in der Welt, da US-Unternehmen gezwungen seien, Geld für ständig wechselnde Handelsregelungen aufzuwenden, anstatt in Innovationen, neue Produkte und wirtschaftliches Wohlergehen zu investieren, so Shapiro. 

„Diese Zölle sind der folgenschwerste wirtschaftliche Missgriff seit dem Smoot-Hawley-Zollgesetz von 1930, das Amerika in die Große Depression stieß. Auf diese Weise erreicht man niemals ein nachhaltiges Handelsabkommen.“