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Hightech auf dem Hof: Wie Innovationsplattformen Chinas Landwirtschaft modernisieren |
Von Wang Hongru* · 2025-01-24 · Quelle:german.chinatoday.com.cn |
Stichwörter: Hightech;Landwirtschaft | Druck |
Gemüseanbau in Gebäuden, Reisfelder auf salzhaltigen Böden, Tomatenanbau mit gesteigerten Erträgen und höherem Nährstoffgehalt dank Echtzeitüberwachung mittels spektraler Bildgebung und künstlicher Intelligenz – dank Durchbrüchen wie diesen bei künstlicher Intelligenz, Big Data und Co. und starken Fortschritten bei den Produktivkräften neuer Qualität tut sich derzeit in Chinas Landwirtschaft so einiges. Dies beflügelt nicht nur die Agrarindustrie, sondern verändert auch das gesamte Erscheinungsbild der Landwirtschaft und des ländlichen Raums.
Tomatenstauden in der Ausstellungshalle für Agrar-Zukunftstechnologien im Autonomen Bezirk Changji der Hui in Xinjiang. (Foto: Zhang Cheng/Xinhua)
Schon auf der Zentralen Konferenz für ländliche Arbeit 2023 hatte die KP Chinas damals klar angekündigt, den Aufbau von Innovationsplattformen für Agrarwissenschaft und -technologie in Zukunft verstärkt unterstützen zu wollen. Gemeint sind damit umfassende Plattformen zur Bereitstellung innovativer Dienstleistungen, und zwar durch die Integration wissenschaftlicher und technologischer Ressourcen rund um den Agrarbereich. Die Zukunftsplattformen sollen nicht nur als Brücke zwischen wissenschaftlicher und technologischer Forschung und landwirtschaftlicher Produktion dienen, sondern auch als eine Verbindung zwischen den Landwirten und Wissenschaftlern bzw. Technikern.
In Chongqing wird dieser Plan bereits Realität. Hier hat die Regierung sieben solcher Plattformen eingerichtet. Sie sind zu einem Innovationsmotor in den Bergregionen im Südwesten Chinas gereift. Hier werden etwa Keimplasmaressourcen identifiziert, Zuchtmaterial geschaffen, Technologien zur Ackerlanderhaltung erforscht und intelligente Landmaschinen und -geräte entwickelt.
Ye Xingqing, Mitglied des Expertenbeirats zur Wiederbelebung des ländlichen Raums beim Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten, sagt, dass sich die lokalen Regierungen an verschiedenen Orten diese bestehenden Plattformen derzeit als Vorbild nähmen. Aufgebaut würden so weitere derartige Plattformen, nämlich mithilfe von Subventionen. „Ohne Subventionen wäre das auch sicherlich schwierig, zumindest solange die Plattformen selbst wirtschaftlich noch nicht nachhaltig sind“, so Yes Einschätzung.
Smarte Landwirtschaft in Chinas Südwesten: Drohnenaufnahme einer intelligenten Setzlingszuchtanlage in Chongqing. (Foto: Huang Wei/Xinhua)
Der E-Commerce-Riese Pinduoduo, einer der großen Anbieter für Agrarprodukte in China, hat seine Investitionen in landwirtschaftliche Forschung und Technologie in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Hou Kaidi, Vizepräsident der Firma, sagt, dass sein Unternehmen 2022 als einziges weltweit den jährlichen Innovationspreis der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen gewonnen habe. 2023 spendete man 100 Millionen Yuan an die Chinesische Landwirtschaftsuniversität, um gemeinsam den Pinduoduo-Forschungsfonds einzurichten. Er unterstützt die Universität dabei, mit Fokus auf die primären strategischen Bedürfnisse des Landes sowie die internationale wissenschaftlich-technologische Spitzenforschung im Agrarsektor die Grundlagenforschung zu stärken und die wichtigsten Schlüsseltechnologien anzugehen.
Darüber hinaus spielt Pinduoduo seinen Vorteil als Plattform aus, um die letzte Meile der Vermarktung von Agrarforschungsergebnissen zu erschließen und durch Onlineverkäufe Innovationen in der Agrarforschung zu unterstützen. Am 19. September 2024 etwa, kurz vor der Eröffnung des traditionellen Erntefestes der chinesischen Bauern, schloss sich Pinduoduo mit Vertretern von Lehrern und Studierenden aus insgesamt 17 kleinen Wissenschafts- und Technologiehöfen in Lankao in der Provinz Henan zusammen und zeigte den Zuschauern in einer Liveübertragung knapp 20 Neuheiten aus der Agrarforschung, darunter etwa nahrhaften Sanddorntee aus dem Nordosten, knusprige Garnelen aus Guangxi, frische Bambussprossen aus Sichuan und duftenden Reis aus Yunnan.
Was genau aber muss man sich unter einem Wissenschafts- und Technologiehof vorstellen? Wie der Name schon sagt, handelt es sich um „Wissenschaft und Technologie + Bauernhof“, ein innovatives Modell, das Kleinbauern dabei hilft, ihre Produktion und Effizienz zu steigern. Dabei kommen Lehrkräfte und Studierende von Universitäten und Forschungsinstituten sowie Wissenschaftler und Techniker auf Bauernhöfe, um dort wissenschaftliche Forschung zu betreiben und so die örtliche Landwirtschaft sowie die Landwirte und den ländlichen Raum insgesamt durch ihre Dienste zu unterstützen.
„Dank seiner Reichweite lockte Pinduoduo per Livestreaming insgesamt 18,5 Millionen Internetnutzer an, die auch kräftig einkauften“, sagt Hou stolz. Das aktive Engagement der Firma hat der Entwicklung einer intelligenten Landwirtschaft also neuen Schwung verliehen. „Die großen E-Commerce-Plattformen stellen Geld zur Unterstützung des ländlichen Raums bereit, was nicht nur eine strategische Investition ist, sondern auch eine Maßnahme zur Erfüllung sozialer Verantwortung“, zieht Ye Xingqing Bilanz.
*Wang Hongru ist Reporterin der „China Economic Weekly“.
Die Meinung der Autorin spiegelt nicht unbedingt die Position unserer Website wider.
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