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Chinas Außenhandel zeigt stabile Erholung und positiven Trend – Die drei Gründe dahinter

Von Zhang Deyong  ·   2023-06-20  ·  Quelle:german.chinatoday.com.cn
Stichwörter: Außenhandel
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Laut neuesten Daten der chinesischen Zollverwaltung erreichten Chinas Im- und Exporte in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 16,77 Billionen Yuan, ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit konnte Chinas Außenhandel sein Wachstum den vierten Monat in Folge fortsetzen. Dabei beliefen sich die Exporte auf 9,62 Billionen Yuan, ein Anstieg von 8,1 Prozent. Die Importe stiegen auf 7,15 Billionen Yuan, ein leichtes Plus von 0,5 Prozent. Chinas Handelsüberschuss wird derzeit mit 2,47 Billionen Yuan beziffert. Zwar beliefen sich Chinas Im- und Exporte im Mai auf 3,45 Billionen Yuan und verbuchten damit nur ein leichtes Plus von 0,5 Prozent, womit die Wachstumsrate sank. Doch zeigte Chinas Außenhandel in den ersten fünf Monaten im Allgemeinen eine stabile Erholung. Der positive Trend konnte also erfolgreich fortgesetzt werden. 

Auch 2023 stottert der Motor der Weltwirtschaft. Unsicherheit und Instabilität haben zugenommen, die Inflation in den großen Volkswirtschaften Europas und in den USA verharrt auf hohem Niveau. Nicht zuletzt dämpfen auch die anhaltenden Zinserhöhungen der Federal Reserve die Weltwirtschaft. Nach Einschätzung der Welthandelsorganisation dürfte der weltweite Warenhandel in diesem Jahr gerade einmal um ein mageres Prozent zulegen, was einer Abschwächung um 2,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gleichkäme. Das externe Wirtschaftsumfeld gestaltet sich für China also weiterhin kompliziert, es gibt ernste Herausforderungen, was sich erheblich auf Chinas Außenhandel auswirkt. Die schwächelnde Auslandsnachfrage und die rückläufige Auftragslage sind derzeit die größten Probleme, mit denen das Land zu kämpfen hat. Dennoch hat sich Chinas Außenhandel in den ersten fünf Monaten als widerstandsfähig erwiesen. Und dies ist das Ergebnis einer Kombination aus mehreren Faktoren. 

Chinas Wirtschaft konnte sich in den vergangenen Monaten merklich erholen. Wirtschaftlich wurde eine positive Wende vollzogen, was das stabile Wachstum des Außenhandels kräftig unterstützt hat. Da die koordinierten makroökonomischen Maßnahmen allmählich ihre Wirkung entfalten, verbessern sich die meisten Produktions- und Nachfrageindikatoren. Auch die Dienstleistungsbranche und der Konsum erholen sich schnell und Beschäftigung und Preise sind im Allgemeinen stabil. Der Wirtschaftsablauf verbessert sich also tendenziell und das Vertrauen und die Erwartungen des Marktes verstärken sich. All dies fördert die Erholung und Verbesserung des Außenhandels. 

Vor diesem Hintergrund verzeichneten insgesamt 439.000 private Unternehmen, die empfindlich auf die Wirtschaftslage reagieren, effektive Import- und Exportergebnisse, was einem Anstieg von 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Mit einem Import- und Exportwachstum von 13,1 Prozent machen sie heute 52,8 Prozent des gesamten chinesischen Außenhandelsvolumens aus, auch hier ein Plus von 3,9 Prozentpunkten gegenüber 2022. Diese Firmen spielten damit eine positive Rolle bei der Stabilisierung des Umfangs und der Optimierung der Struktur des Außenhandels. 

China setzt zudem seine Politik zur Stabilisierung des Außenhandels weiterhin tatkräftig um. Ziel ist es, für mehr Stabilität und Qualität im Außenhandel zu sorgen. Auf Grundlage der Wirksamkeit der bisherigen Politik unternahm das Land seit Jahresbeginn verstärkte Anstrengungen zur Stabilisierung seines Im- und Exports. Zum Jahreswechsel veröffentlichte die Hauptzollverwaltung einen Rückblick auf die Erfolge der seit dem vergangenen Jahr umgesetzten Maßnahmen, darunter die „Zehn Maßnahmen für mehr Stabilität und Qualität im Außenhandel“. Was sich als effektiv erwiesen hatte, wurde weiter optimiert und verbessert, damit die relevanten Richtlinien und Maßnahmen weiterhin ihre Dividenden entfalten können. 

Am 7. April nahm sich die Ständige Arbeitssitzung des Staatsrates erneut der Stabilisierung des Außenhandels an. Sie schlug vor, angesichts der bestehenden Probleme die entsprechenden Richtlinien in verschiedenen Bereichen kontinuierlich zu verfeinern, sie anzupassen und zu vervollständigen. Die Marschroute: auf ein Paket an stabilisierenden Außenhandelsmaßnahmen setzen, um Unternehmen bei der Stabilisierung ihrer Aufträge und der Erweiterung ihrer Märkte zu helfen. 

Am 11. April gab das Generalbüro des Staatsrates dann die „Stellungnahmen zur Stabilisierung des Umfangs und zur Optimierung der Struktur des Außenhandels“ heraus. Darin sind 18 konkrete Maßnahmen aus fünf Bereichen aufgelistet, die für mehr Stabilität und Qualität im Außenhandel sorgen sollen. Die fünf Bereiche im Einzelnen: Stärkung von Handelsförderung und Markterweiterung, Stabilisierung und Ausweitung des Umfangs der Ein- und Ausfuhren von Schlüsselprodukten, Erhöhung der fiskalischen und finanziellen Unterstützung, Beschleunigung der innovativen Entwicklung des Außenhandels und Optimierung des Umfelds für die Außenhandelsentwicklung. 

Das Niveau der chinesischen Industriekette erhöht sich ständig und eröffnet damit einen neuen Wachstumsmotor für den Außenhandel. Seit Anfang des Jahres haben insbesondere die drei neuen Exportprodukte Elektroautos, Lithium- und Solarbatterien offensichtliche Wettbewerbsstärken gezeigt. Allein der Automobilexport erreichte ein Volumen von 266,78 Milliarden Yuan, ein Plus von 124,1 Prozent im Jahresvergleich. Beflügelt durch das schnelle Wachstum dieser neuen Exportprodukte wuchsen auch Chinas Ausfuhren von Maschinen und elektronischen Produkten um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Sie machten damit 57,9 Prozent des Gesamtexportwertes aus, was zu einem Wachstum von zwei Prozentpunkten der Gesamtexporte beitrug. Gestützt auf wissenschaftliche und technologische Innovationen und die Modernisierung von Industrien und Produkten, erstreckten sich die Exporte der genannten drei neuen Produkte auf mehr als 200 Länder und Regionen in aller Welt. Dies spiegelt die soliden Fortschritte der chinesischen Fertigung in Richtung des mittleren und oberen Endes der globalen Wertschöpfungskette. Diese Entwicklung beweist die neue Wettbewerbsstärke des chinesischen Außenhandels. Sie ist zu einem neuen Ausgangspunkt für die Förderung der Stabilität und Qualität im Außenhandel geworden. 

Zusätzlich wurden auch auf lokaler Ebene überall vielfältige Maßnahmen ergriffen, um Aufträge zu gewinnen und den Markt zu erweitern. Der veränderten Situation entsprechend haben einige Orte eigens Delegationen organisiert, um Unternehmen die Teilnahme an Messen und Verhandlungen im Ausland zu ermöglichen. Gleichzeitig wurden landesweit Unterstützungsmaßnahmen eingeführt. 

Anfang März veröffentlichte etwa die Provinz Guangdong gezielte Maßnahmen zur Förderung eines nachhaltigen Außenhandelswachstums, um die Kernanliegen der Unternehmen, insbesondere den Mangel an Aufträgen, anzugehen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen in acht Bereichen. Anfang April gab auch die Stadt Shanghai Maßnahmen zur Förderung des Umfangs und der Qualität des Außenhandels bekannt, die sich auf Schlüsselunternehmen und Kernprodukte konzentrierten und unter anderem mehr Unterstützung bei Zollabfertigung, Finanzen und Steuerrückerstattungen vorsahen. An verschiedenen Orten, insbesondere in Provinzen mit traditionell starkem Außenhandel, wird also alles getan, um den Bestand zu stabilisieren und die Zuwächse zu steigern. So will man Chinas Exporte in die entwickelten Volkswirtschaften stabilisieren und neue Märkte etwa in den ASEAN-Ländern oder entlang der Neuen Seidenstraße erschließen bzw. bestehende ausbauen. 

Kurzum: Trotz schwächelnder Auslandsnachfrage bleibt Chinas Außenhandel weiterhin insgesamt stabil und zeigt einen Aufwärtstrend. Nach wie vor gilt: Chinas Wirtschaft verfügt über eine starke Widerstandsfähigkeit, großes Potenzial und enorme Vitalität. An der Grundsituation einer sich langfristig positiv entwickelnden Wirtschaft hat sich nichts geändert. Von der zentralen bis zur lokalen Ebene wurde das effektive Maßnahmenpaket zur Stabilisierung des Außenhandels energisch umgesetzt. Produkte „Made in China“ rücken kontinuierlich in Richtung des mittleren und oberen Endes der globalen industriellen Wertschöpfungskette vor. Und Chinas Außenhandelsfirmen unternehmen große Anstrengungen, um auf den Überseemärkten zu punkten. Diese günstigen Faktoren sorgen dafür, dass Chinas Außenhandel weiterhin sein stetiges Wachstum – sowohl mit Blick auf Quantität als auch Qualität – fortsetzen wird. 

*Der Autor ist Forscher am Institut für Finanzstrategie an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. 

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