Großer Zuspruch auch 2022: Das Chinesisch-Deutsche Forum für industrielle Zusammenarbeit und Entwicklung tagte am 28. Juli in Chinas Hauptstadt. (Foto: Zentrum für Internationale Zusammenarbeit der staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform)  

Es war auch in diesem Jahr wieder ein wichtiger Termin für Industrievertreter aus China und Deutschland – das Chinesisch-Deutsche Forum für industrielle Zusammenarbeit und Entwicklung, das am 28. Juli stattfand. Auf der Veranstaltung in Beijing wurde das „Chinesisch-Deutsche Doppel-Zentrum für Industriezusammenarbeit“ ins Leben gerufen. Es soll zu einem Inkubationszentrum für wissenschaftlich-technologische Innovation werden und zugleich zur Umsetzung wissenschaftlich-technologischer Forschungsergebnisse in die industrielle Praxis beitragen. So soll die Win-Win-Dividende beider Seiten in der wirtschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit noch einmal wachsen, indem beide Länder ihre jeweiligen Stärken voll einbringen, gezielt den Austausch suchen, Innovationsressourcen koppeln und die Bereiche der Zusammenarbeit erweitern. 

Unter dem Motto „Gemeinsame Innovation und integrierte Entwicklung“ zielte das diesjährige Forum vor allem darauf ab, die Innovationsfrüchte der Pilot-Demonstrationszone für chinesisch-deutsche Wirtschafts- und Technologiezusammenarbeit in Beijing vorzustellen. Diese war im vergangenen Jahr von der staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform genehmigt worden und soll als wichtiges Schaufenster und zentrale Säule für die Zusammenarbeit und Öffnung gegenüber Deutschland fungieren. 

Auf der Forumsagenda standen in diesem Jahr unter anderem Themen wie „Perspektiven für die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit in Wirtschaft und Technologie“, „Innovative Erkundung der integrierten Entwicklung der chinesisch-deutschen Industrien“, „Neue Möglichkeiten für die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit in der intelligenten Fertigung“ und „Der Weg zur Zusammenarbeit der chinesisch-deutschen Automobilindustrie im Rahmen der globalen grünen Transformation“. Sechs hochrangige Unternehmer und Unternehmerinnen sowie Führungskräfte tauschten sich während des Hauptplenums zum Thema „Gemeinsame Innovation der chinesisch-deutschen Industrien“ aus und sprachen über innovative Integration und die zukünftige Ausrichtung der industriellen Entwicklung beider Länder. 

Im Rahmen des Forums wurden nicht nur viele neue Ergebnisse präsentiert, sondern auch neue Abkommen besiegelt. Allein acht wichtige Projekte wurden mit dem Chinesisch-Deutschen Industriepark in Beijing unterzeichnet. Nach der Umsetzung der neuen Initiativen wird sich die Gesamtinvestition des Industrieparks voraussichtlich auf zwei Milliarden Yuan und damit rund 290 Millionen Euro belaufen. Der jährliche Industrieproduktionswert dürfte 11,5 Milliarden Yuan (rund 1,67 Milliarden Euro) erreichen. Darüber hinaus wurden die Kooperationsrahmenbedingungen für neun Projekte aus dem Bereich Forschung und Entwicklung abgesteckt, darunter das Chinesisch-Deutsche Zentrum für gemeinsame Innovation im Bereich CO₂-Peaking und CO₂-Neutralität und das Chinesisch-Deutsche Medical Valley. All diese Initiativen sollen den wirtschaftlichen und technologischen Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen in der gemeinsamen Demonstrationszone weiter beflügeln. 

Bisher haben sich 83 deutsche Firmen, darunter Mercedes-Benz, BMW und Ameco, in der Pilot-Demonstrationszone für chinesisch-deutsche Wirtschafts- und Technologiezusammenarbeit in Beijing niedergelassen, darunter 25 Hidden-Champions. Die regionalen Gesamtinvestitionen summieren sich auf von 4,5 Milliarden Euro, der jährliche Produktionswert liegt bei rund 30 Milliarden Yuan (4,37 Milliarden Euro). Mehr als 120 leitende Angestellte sowie Ingenieurinnen und Ingenieure aus Deutschland arbeiten vor Ort in der Hauptstadt. Die Pilotzone ist damit zu einem echten Magneten für deutsche Innovationsunternehmen gereift. Sie bildet einen lebendigen Beweis dafür, welche Früchte gemeinsame Entwicklung und gegenseitige Unterstützung tragen können.