China hat die Voraussetzungen, das Vertrauen und die Fähigkeiten, um in diesem Jahr eine stabile, gesunde und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung aufrechtzuerhalten. Dies gab die oberste Wirtschaftsbehörde des Landes am Samstag bekannt.

Obwohl China derzeit aufgrund einer schrumpfenden Nachfrage, eines Angebotsschocks und sich abschwächender Erwartungen einem vielfältigen Druck ausgesetzt ist, hat die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission erklärt, dass die Wirtschaft des Landes über eine starke Widerstandsfähigkeit und ein großes Potenzial verfüge und die wirtschaftlichen Fundamentaldaten langfristig stark bleiben würden.

Experten erwarten, dass die politischen Entscheidungsträger Anfang 2022 größere Schritte zur Stützung des Wachstums unternehmen werden. Sie sind der Meinung, dass eine weitere Lockerung der Politik bevorstehe, da durch den veränderten Tonfall der obersten Regierungsbeamten und in den politischen Stellungnahmen diesbezüglich die Notwendigkeit einer Stabilisierung des Wachstums in diesem Jahr immer stärker betont werde.

Von Seiten der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission sagte man auf Anfrage der Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag, dass China im Jahr 2021 große Fortschritte gemacht habe, wie zum Beispiel ein beträchtliches BIP-Wachstum und die Bemühungen, eine stabile Versorgung mit Energie und Rohstoffen zu gewährleisten, wodurch eine solide Grundlage für die wirtschaftliche Stabilität in diesem Jahr geschaffen worden sei.

Die Behörde betonte auch die Notwendigkeit einer Kombination von zyklusübergreifenden und antizyklischen Anpassungen, um die Gesamtwirtschaft zu stabilisieren. China habe noch Raum für makropolitische Unterstützung und viele politische Instrumente in Reserve, um das Wirtschaftswachstum stabil zu halten.

Weitere Anstrengungen müssten unternommen werden, um die Inlandsnachfrage zu steigern, einschließlich der Freisetzung des vollen Potenzials des Konsums, der Beschleunigung des Baus von 102 Schlüsselprojekten, die im 14. Fünfjahresplan (2021-25) vorgesehen seien, und der Beschleunigung des Baus neuer Infrastruktur.

Chinas Wirtschaft wuchs im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 Prozent auf 114,4 Billionen Yuan (15,8 Bio. Euro), wobei die wichtigsten Indikatoren die Zielvorgaben erreichten. Dies gab das Staatliche Amt für Statistik bekannt.

Tommy Wu, leitender Ökonom des Think Tanks Oxford Economics, sagte, das BIP-Wachstum von 8,1 Prozent übertreffe das Ziel von 6 Prozent für 2021 und unterstreiche damit die Stärke der ersten Phase der wirtschaftlichen Erholung Chinas von der COVID-19-Pandemie.

„Insgesamt gehen wir jedoch davon aus, dass sich das BIP-Wachstum in diesem Jahr auf etwa fünf Prozent verlangsamen wird“, sagte Wu. „Die politischen Entscheidungsträger haben signalisiert, dass sie die Wirtschaft unterstützen wollen. (...) Fiskalische Anreize werden wahrscheinlich in Form von Infrastrukturausgaben und Steuersenkungen erfolgen, während die Chinesische Zentralbank für reichlich Liquidität und ein robustes Kreditwachstum sorgen wird.“