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Ein Blick auf Chinas Wirtschaftswachstum im Jahr 2020 |
· 2021-01-22 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: Wirtschaftswachstum;Pandemie | Druck |
Mit einem starken Aufschwung im vierten Quartal beendete China das Jahr 2020 mit einem Wirtschaftswachstum von insgesamt 2,3 Prozent und war damit die einzige große Volkswirtschaft, die in dem von einer Pandemie geplagten Jahr noch ein positives Wachstum erzielen konnte.
Ein Blick hinter die schlagzeilenträchtigen Daten zeigt, wie die verschiedenen Wirtschaftssegmente zusammenspielten, um auch in dem so schwierigen Jahr ein Wachstum zu ermöglichen.
- Industrieller Motor
Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus im ersten Quartal 2020 hatte Chinas industrielle Aktivität zum Stillstand gebracht. Doch sobald die Ausbreitung des Virus weitgehend eingedämmt werden konnte, öffnete China allmählich und vorsichtig wieder seine Fabriken und nahm die Produktion wieder auf, so dass der Industriesektor als erster einen Aufschwung erlebte.
Nach der Rückkehr in den Wachstumsbereich im April setzte Chinas Industriemotor seine Entwicklung fort, stabilisierte sich und trieb das Wachstum der Gesamtwirtschaft an. Die industrielle Wertschöpfung stieg im vierten Quartal um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was einer Beschleunigung von 1,3 Prozentpunkten gegenüber dem dritten Quartal entspricht.
Für das gesamte Jahr stieg der Indikator um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
- Außenhandel
Chinas gesamte Warenimporte und -exporte wuchsen im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent auf 32,16 Billionen Yuan (4,1 Billionen Euro) und erreichten damit trotz des Einbruchs bei den weltweiten Lieferungen ein Rekordhoch.
Die Exporte stiegen um vier Prozent, während die Importe um 0,7 Prozent zurückgingen, so die Angaben der Allgemeinen Zollverwaltung. Allein im Dezember stiegen die Exporte in Yuan um 10,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Das Wachstum der chinesischen Exporte wurde anfangs noch stark von der Nachfrage nach pandemiebezogenen Produkten wie Gesichtsmasken oder Computerausrüstung für die Fernarbeit (z.B. „Home Office“) angetrieben. Aber mittlerweile habe sich die Erholung deutlich ausgeweitet, so dass auch die Lieferungen von anderen Produkten im Jahresvergleich gestiegen seien, so Chris Leung, leitender China-Ökonom bei der DBS Bank in Singapur.
- Digitalwirtschaft
Chinas boomende digitale Wirtschaft spielte eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Gesamtwirtschaft.
Chinesische Internet- und Logistikunternehmen haben ihre starken technologischen Fähigkeiten, ihre Stärken in der Verwaltung von Lieferketten sowie ihre große Nutzerbasis genutzt, um bei der Eindämmung des Virus zu helfen und die Wiederaufnahme der Arbeit zu erleichtern.
Auf politischer Ebene hat China seine Bemühungen verstärkt, die digitale Wirtschaft weiter zu entwickeln und die Investitionen in „neuartige Infrastruktur" wie 5G-Netzwerke und Rechenzentren zu erhöhen. Dies wird voraussichtlich neue Antriebskräfte für die wirtschaftliche Erholung von der Pandemie erzeugen.
Chinas Anlageinvestitionen erholten sich im Jahr 2020 stetig, wobei besonders die Investitionen in der Hightech-Industrie und im privaten Sektor schnell anstiegen, wie offizielle Daten zeigten. Wenn man sich die genaue Aufschlüsselung ansieht, erkennt man, dass die Investitionen in der High-Tech-Industrie und im Dienstleistungssektor im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent bzw. 9,1 Prozent stiegen.
- Rekord bei ausländischen Direktinvestitionen (FDI)
Im Jahr 2020 erzielte China einen neuen Rekord bei den ausländischen Direktinvestitionen (FDI). Trotz der Marktprognosen einer pandemiebedingten Kontraktion auf der ganzen Welt wurden sowohl ein schnelleres Wachstumstempo als auch ein größerer globaler Anteil verzeichnet. Die ausländischen Direktinvestitionen auf dem chinesischen Festland wuchsen 2020 im Jahresvergleich um 6,2 Prozent auf ein Rekordhoch von 999,98 Milliarden Yuan (127 Milliarden Euro), wie das Handelsministerium mitteilte.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 38.570 neue, aus dem Ausland finanzierte Unternehmen gegründet. Das bedeutet, dass durchschnittlich mehr als 100 Firmen pro Tag gegründet wurden.
China sei zu einem „Stabilisator" und „sicheren Hafen" für grenzüberschreitende Investitionen geworden und trage somit zur globalen wirtschaftlichen Erholung bei, so das Handelsministerium.
- Stabilität bei politischen Maßnahmen
Chinas schnelle Erholung im Jahr 2020 ist auch auf die richtige Mischung aus politischen Maßnahmen der Regierung zurückzuführen. Dazu gehören die Erhöhung des Defizits, Steuererleichterungen sowie die Senkung der Kreditzinsen und der Mindestreserveanforderungen der Banken.
Bemerkenswert ist, dass China trotz der Auswirkungen von COVID-19 mehr auf gezielte antizyklische Anpassungen gesetzt hat, um die Wirtschaft zu stimulieren, anstatt nur auf eine Flut von Konjunkturmaßnahmen zurückzugreifen.
Um eine stabile Liquidität aufrechtzuerhalten und gleichzeitig zu vermeiden, dass der Markt mit Geld überschwemmt wird, hat Chinas Zentralbank einen stärkeren Fokus auf die Bereitstellung von Liquidität durch strukturpolitische Instrumente – einschließlich durch Wiederverleih- und Rediskontierungsprogramme - gelegt. Chinas Zentralbank wird eigenen Angaben zufolge auch im Jahr 2021 die Stabilität ihrer Geldpolitik weiter priorisieren und plötzliche Änderungen vermeiden.
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