Auf dem 87. Internationalen Forum zur Reform Chinas erklärte ein Vertreter der chinesischen Zentralbank, warum die Förderung der internationalen Verwendung des RMB so wichtig ist. Die stärkere Nutzung des RMB im globalen Zahlungsverkehr würde sowohl zur Reduzierung der Devisenvolatilität als auch zum besseren Schutz vor externen Schocks beitragen.

Chinas proaktive Förderung der internationalen Verwendung seiner Währung stehe im Einklang mit dem wirtschaftlichen Wandel hin zu einem offeneren Entwicklungsmodell und ziele darauf ab, die Devisenvolatilität zu verringern und externe Schocks einzudämmen, erklärten Beamte und Experten.

Die Entwicklung des neuen Wirtschaftswachstumsmodells und die Öffnung des Landes würden mit der Internationalisierung der Währung einhergehen, was historisch gesehen für jedes Land eine seltene Erfahrung sei, beschrieb Zhou Chengjun, Direktor des Financial Research Institute der chinesischen Zentralbank (PBOC). Der Internationalisierungsprozess des RMB gehe zeitgleich auch mit einer globalen Neuordnung der Liefer- und Produktionsketten einher, sagte er auf dem 87. Internationalen Forum zur Reform Chinas am Samstag.

„Wenn die lokale Währung zu einem nationalen Zahlungsmittel geworden ist, kann sie die Abhängigkeit von anderen wichtigen Währungen wie dem US-Dollar bei internationalen Investitionen und im Handel wirksam verringern", betonte Zhou.

Der jüngste monatliche „RMB Tracker"-Bericht über die Fortschritte des RMB auf dem Weg zu einer internationalen Währung, der von der „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“ (SWIFT) herausgegeben wird, zeigt, dass der Yuan im September seine Position als fünftwichtigste Währung für den weltweiten Zahlungsverkehr mit einem Anteil von 2,19 Prozent behaupten konnte. Im Jahr zuvor hatte der Anteil noch 1,95 Prozent betragen. Im Vergleich zum August stieg der Wert der RMB-Zahlungen insgesamt um 6,67 Prozent.

„Die Internationalisierung des RMB war nie dazu gedacht, den US-Dollar herauszufordern oder zu ersetzen", stellte Zhou klar. Doch die Welt benötige möglicherweise mehr Preissignale, die von anderen Währungen bestimmt werden, um die Umstrukturierung der globalen Lieferketten zu erreichen.

Chinas Bestreben, die weltweite Verwendung des RMB zu fördern, ziele darauf ab, ein Wechselkursgleichgewicht zu schaffen, das durch globale Markttransaktionen bestimmt wird. Und die Voraussetzung dafür sei, dass mehr ausländische Investoren auf RMB lautende Vermögenswerte halten können, entweder im Rahmen der Kapitalbilanz oder durch den nun möglichen Handel mit RMB-Finanzprodukten, führte Zhou weiter aus.

Bei dem Wechselkursgleichgewicht handelt es sich um ein Marktergebnis, das die Erwartungen der Marktteilnehmer, ihre Risikoaversion und die Nachfrage nach Liquidität widerspiegeln kann. Darüber hinaus fungiert es auch als Preissignal zur Optimierung der Ressourcenallokation, so die Experten. Um einen globalen Preisbildungsmechanismus für den RMB-Wechselkurs zu schaffen, sei es wichtig, verschiedene Wechselkursderivate zu entwickeln - insbesondere gehe es darum, zu einem geeigneten Zeitpunkt einen RMB-Terminmarkt zu schaffen. Es sei außerdem auch wichtig, inländische Unternehmen anzuleiten, den Offshore-Terminmarkt effektiv zu nutzen, um Wechselkursrisiken zu vermeiden.

Darüber hinaus seien die Verbesserung des makroprudenziellen Politiksystems des RMB-Wechselkurses sowie die verstärkte Kontrolle der globalen RMB-Ströme, der Vermögensallokation und der Preisänderungen Schlüsselmaßnahmen, um die Internationalisierung des RMB stetig voranzutreiben, erläuterten die Experten.