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Interview mit Stephan von Schuckmann: ZF wird in China weiterhin investieren

Von Peng Dawei  ·   2021-09-15  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Autoindustrie;ZF;Elektromobilität
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Am 12. September ging die erste Münchner Automesse zu Ende. Im Exklusivinterview mit China News Service sagt Stephan von Schuckmann, Mitglied des ZF-Vorstands, dass Chinas Klimaziele ehrgeizig seien und ZF aktiv daran mitarbeiten werde, um die Ziele zu verwirklichen. In Bezug auf die Diskussion um die Entkopplung unterstrich er, dass ZF keinesfalls die Absicht habe, den chinesischen Markt zu verlassen, sondern man blicke optimistisch in die Zukunft und investiere weiterhin.  

Die ZF Friedrichshafen AG mit Sitz in Friedrichshafen ist ein weltweit tätiger Automobilzulieferer und zählt zu den weltweit führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Antriebs- und Fahrwerktechnik. Als Technologieunternehmen liefert ZF Mobilitätssysteme der nächsten Generation für Pkw, Nutzfahrzeuge und Industrietechnik. Seine Geschäfte umfassen die vier Technologiebereiche Fahrzeugbewegungssteuerung, integrierte Sicherheitssysteme, autonomes Fahren und elektrische Antriebe. Von Schuckmann verantwortet das Elektroantriebsgeschäft des ZF-Konzerns und ist auch zuständig dafür, die Position des Konzerns auf dem Gebiet der Elektromobilität zu erhöhen.  

Seit dem Markteintritt in China im Jahr 1981 hat ZF seinen Hauptsitz für den asiatisch-pazifischen Raum in Shanghai eingerichtet und verfügt über vier Forschungs- und Entwicklungszentren im Land. Darüber hinaus unterhält der ZF-Konzern rund 50 Produktionsstätten und drei Servicegesellschaften in 24 chinesischen Städten. Alle globalen Spitzentechnologien von ZF wurden in China eingeführt. 2020 hat das Unternehmen in China einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro erwirtschaftet.  

Angesprochen auf Chinas Klimaziele, den Höhepunkt der CO2-Emissionen vor 2030 und die CO2-Neutralität im Jahr 2060 zu erreichen, sagt von Schuckmann, dass es wahrscheinlich eines der ehrgeizigsten Klimaziele der Welt sei. Wir wollen ein Teil davon sein. Wir wollen sicherstellen, dass wir mit unseren Lösungen, die wir auf dem chinesischen Markt anbieten, einen Beitrag zu diesen Zielen leisten, die sich China selbst gesetzt hat.“ 

Dazu beliefere ZF den chinesischen Markt mit Produkten wie hochwertige elektrische Übertragungssysteme für E-Autos, um seinen chinesischen Kunden dabei zu helfen, ihre Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Gleichzeitig arbeite das Unternehmen an der Entwicklung von Lösungen speziell für den chinesischen Markt, damit er in der Lage sei, die Klimaziele zu erfüllen. 

Im Vorfeld der Bundestagswahl und zur Diskussion unter einigen deutschen und europäischen Politikern um die Entkopplung sagt von Schuckmann,  dass ZF schon seit über 40 Jahren in China aktiv sei und aus gutem Grund stark in China investiere. „China ist ein sehr guter Markt, wir haben sehr gute Kooperationen und Joint-Venture-Strukturen und sehr gute Beziehungen zur Regierung.“ 

„Wenn Sie mich fragen, ob wir weiterhin in China investieren wollen, so lautet meine Antwort, dass wir heute und auch morgen aktiv in China und in jede Produktlösung für den chinesischen Markt investieren werden. Wir werden uns weiterhin für die Lokalisierung in China sowie für Forschung und die Entwicklung des chinesischen Markts einsetzen.“ Von Schuckmann teilte mit, dass ein brandneues Bürogebäude für die Asien-Pazifik-Zentrale in Shanghai schon eröffnet und ein neues Werk für elektrische Antriebe von Elektroautos in Shenyang der nordostchinesischen Provinz Liaoning errichtet worden sei. Auch künftig werde man in den chinesischen Markt investieren. „Wir sind aktiv am Markt und haben absolut nicht die Absicht, uns von diesem Markt zurückzuziehen.“ 

Als weltweit führender Zulieferer von Autoteilen sind viele chinesische Autohersteller, die auf der Münchner Automesse vertreten sind, auch Kunden von ZF. Im Gespräch darüber, wie er die Entwicklung der E-Autos in China und die Konkurrenz zwischen China und Deutschland im Autoindustriesektor beurteile, sagt von Schuckmann, dass chinesische Autofirmen in der Elektromobilität absolut wettbewerbsfähig und einige davon sogar Spitzenreiter seien.   

Aus seiner Sicht ist es auf das angemessene regulatorische und gesetzliche Umfeld zurückzuführen, dass sich E-Mobilität und autonomes Fahren in China schnell entwickeln. „Ich freue mich darüber, dass diese chinesischen Unternehmen an der Münchner Automesse teilnehmen; wir sind bereit, mit ihnen zusammenzuarbeiten.“ 

„Wir unterscheiden nicht zwischen deutschen oder chinesischen Kunden, sondern pflegen eine Beziehung des gegenseitigen Lernens mit ihnen, was für beide Seiten von Vorteil ist. Ich sehe die Beziehungen der Unternehmen aus beiden Ländern absolut positiv. “ Auch von Schuckmann würdigt die Leistungen Chinas im Kampf gegen die COVID-19-Epidemie. Seiner Meinung nach hat es China geschafft, die Epidemie auf sehr professionelle Weise unter Kontrolle zu bringen, was den Normalbetrieb in mehreren Werken und den Lieferketten von ZF gewährleistet hat. „Wir haben auch viele nützliche Lehren aus Chinas Kampf gegen die Epidemie gezogen.“ 

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