China hat kürzlich seine bisher größte Gruppe von 2.930 „Kleinen Giganten“ – innovative kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – vorgestellt, was die Entschlossenheit des Landes zeigt, solche Firmen zu künftigen Champions in Engpasssektoren zu formen, so Branchenexperten.

Nach Angaben des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) handele es sich bei den „Kleinen Giganten“ um führende KMU, die sich auf Nischensektoren spezialisieren, einen hohen Marktanteil haben und über starke Innovationskapazitäten und Kerntechnologien verfügen. Branchenexperten sagten, sie seien vergleichbar mit den "Hidden Champions" Deutschlands – kleinen Marktführern in hochspezialisierten globalen Märkten.

Aus den Daten des MIIT geht hervor, dass 90 Prozent der dritten Gruppe der kleinen Giganten aus dem verarbeitenden Gewerbe stammen, wobei 80 Prozent von ihnen in einer bestimmten vertikalen Nische in ihrer eigenen Provinz den höchsten Marktanteil haben.

Einem Bericht von CITIC Securities zufolge haben börsennotierte Kleine Giganten in Bezug auf Umsatzwachstum und potenzielle Rentabilität andere Arten von Unternehmen übertroffen. Die erstgenannten Unternehmen werden wahrscheinlich die zukünftigen Hidden Champions wie in Deutschland werden und könnten sogar einen großen Beitrag zum verarbeitenden Gewerbe des Landes leisten.

In der vergangenen Woche wiesen mehr als 300 dieser KMU, die am A-Aktienmarkt notiert sind, einen Gesamtmarktwert von über fast 2,96 Billionen Yuan (457 Milliarden US-Dollar) auf. Die durchschnittliche 10-Jahres-Wachstumsrate der Nettogewinne dieser Unternehmen liegt bei etwa 28 Prozent und damit deutlich höher als die von Unternehmen in anderen Sektoren.

Bis 2025 will China 10.000 Kleine Giganten und 1.000 „Ein-Produkt-Champions“ aufbauen. Dieses Ziel ist ein wichtiger strategischer Schritt, um die Widerstandsfähigkeit der verarbeitenden Industriekette zu stärken, damit sie in den Engpasssektoren selbsttragend und wettbewerbsfähig wird.

Bislang hat das Land bereits 4.762 solche Unternehmen identifiziert. Mehr als ein Fünftel davon hat einen Marktanteil von jeweils 50 Prozent auf dem heimischen Markt. Sie sind an wichtigen nationalen Projekten beteiligt, darunter in der Weltraumforschung und bei Hochgeschwindigkeitsbahnen, so das MIIT.

In dem Bericht von CITIC Securities wird festgestellt, dass die Eigenkapitalrendite dieser börsennotierten KMU seit 2015 stetig gestiegen ist und im Durchschnitt 10 Prozent erreicht hat.

Vor allem hätten die Kleinen Giganten während der COVID-19-Pandemie im vergangenen Jahr eine positive Wachstumsrate und relativ hohe Investitionsausgaben beibehalten, was zeigt, dass diese Unternehmen weniger von der Pandemie betroffen waren und weiterhin schnell wachsen.

„Für China spielen Innovationsfähigkeit und gut abgestimmte Lieferketten im Laufe seiner wirtschaftlichen Entwicklung eine immer wichtigere Rolle. Die Kleinen Giganten, die in der Lage sind, bestimmte, schwache Nischen für das Land auszufüllen, werden dazu beitragen, die Industrie und die Lieferketten zu verbessern und China in die Lage versetzen, sich zu einem Kraftzentrum des verarbeitenden Gewerbes zu entwickeln“, sagte Li Chao, Chefökonom von Zheshang Securities.

„Auf der anderen Seite hat der jüngste Schritt des Landes, derartige Unternehmen zu unterstützen, diesen zu technologischen Durchbrüchen und Innovationen verholfen und darüber hinaus ihre Kernwettbewerbsfähigkeit angesichts des zunehmenden globalen Wettbewerbs gestärkt.“