Unterhaltungsangebote locken Kunden während der Frühlingsfest-Feiertage an.

Ein 80 Meter hoher künstlicher Wasserfall ist der neueste Publikumsmagnet in der Grandview Mall in Guangzhou in der südchinesischen Provinz Guangdong. Dadurch konnte der Einkaufskomplex während des Frühlingsfestes eine riesige Anzahl von Kunden anziehen.

Der Geschäftsbezirk Tianhe Road, in dem sich die Grandview Mall und 15 weitere Einkaufszentren befinden, verzeichnete von Donnerstag bis Samstag - den ersten drei Tagen der insgesamt 7-tägigen Frühlingsfestferien - fast 6 Millionen Besucher. Die Zahl entsprach in etwa der Besucherzahl, die der Bezirk vor dem Virusausbruch hatte.

Die belebten Geschäfte sind ein deutliches Zeichen für die „V-förmige" Erholung des chinesischen Binnenkonsums. Der Einzelhandelsumsatz mit Konsumgütern in China wuchs im vierten Quartal des letzten Jahres um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - im Gegensatz zu einem Rückgang von 3,9 Prozent für das Gesamtjahr. Angesichts der sich festigenden Wirtschaft und des riesigen Konsummarktes prognostizierte ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Allgemeinen Chinesischen Handelskammer einen Anstieg der Einzelhandelsumsätze in China von mehr als 10 Prozent in diesem Jahr.

Li Mengjie, eine Einwohnerin von Guangzhou und häufige Besucherin der Grandview Mall, sagte, dass die Grandview Mall sogar stärker aus der Pandemie hervorgegangen sei, mit mehr Unterhaltungseinrichtungen wie einem Aquarium, einem Kulturmuseum und einem botanischen Garten. „Es ist jetzt mehr wie ein Vergnügungspark", beschrieb sie. „Ich kann hier den ganzen Tag lang alle möglichen lustigen Sachen machen."

Einkaufszentren in ganz China haben mehr Formen der Unterhaltung mit traditionellen Einkaufs- und Gastronomiegeschäften integriert, um auf diese Weise mehr Kunden anzuziehen.

In Beijing Road Business Circle, einem weiteren beliebten Einkaufszentrum in der Stadt, wurden vor dem Frühlingsfest zum Beispiel große Erweiterungsarbeiten abgeschlossen. Interaktive Beleuchtungsanlagen wurden an den Wänden der Einkaufszentren installiert und unbemannte Verkaufswagen auf den Straßen aufgestellt.

Zhang Ximing, ein Forscher an der Zhejiang Academy of Commerce, berichtete, dass Chinas Offline-Einzelhandel - eine der am stärksten von COVID-19 betroffenen Branchen - den Einfluss der Pandemie dank der effektiven Präventions- und Kontrollmaßnahmen in China mittlerweile grundlegend abgeschüttelt habe.

Chinas stationäre Einzelhändler haben während des Frühlingsfestes ihre Bemühungen um die digitale Transformation verstärkt, da der E-Commerce die Einzelhandelslandschaft in China weiter umgestaltet. Im vergangenen Jahr stiegen die Online-Verkäufe von Waren in China im Vergleich zum Vorjahr um 14,8 Prozent auf 9,8 Billionen Yuan und waren damit das achte Jahr in Folge weltweit führend, so die Daten des Handelsministeriums.

„Die digitale Transformation von Einkaufszentren und anderen stationären Geschäften kann ihnen dabei helfen, ihre Vorteile besser zu nutzen, indem sie den Kunden ein bereicherndes Erlebnis bieten und somit dazu beitragen, das Wachstumspotenzial des chinesischen Binnenkonsums weiter zu erschließen", erklärte Zheng Yongbiao, stellvertretender Leiter des Handelsbüros in Hangzhou, Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang.