Während die Weltwirtschaft angesichts der COVID-19-Pandemie wie in einem strengen Winter fröstelt, wirkt die am 4. September in Beijing eröffnete Internationale Messe für den Handel mit Dienstleistungen (CIFTIS) wie ein Wärmestrahl, der die Konjunktur wieder ankurbeln und neuen Raum für globales Wachstum schaffen soll. 

Als eine der weltweit umfassendsten Messen für den Handel mit Dienstleistungen hat die CIFTIS in fünf Tagen Online- und Offline-Plattformen für Ausstellungen, Foren und Geschäftsverhandlungen in verschiedenen Sektoren des Dienstleistungshandels geboten. 

Zusammen mit der Import- Export-Messe in Guangzhou, sowie der „China International Import Expo“ ist die CIFTIS eine der drei großen offenen Messeplattformen Chinas, die in den vergangenen Jahren fruchtbare Resultate erzielt haben.  

Die Weltwirtschaft hat zurzeit mit der vielleicht schlimmsten Rezession seit der Großen Depression der 1930er Jahre zu kämpfen und sucht verzweifelt nach einem neuen und starken Impuls. 

Die Messe kann hochwertigen internationalen Dienstleistungen einen wichtigen Zugang zum sich immer weiter öffnenden chinesischen Markt ermöglichen und für China eine Chance sein, seine eigenen wettbewerbsfähigen Dienstleistungsmarken vor Kunden aus aller Welt zu bewerben.  

China hat sich laut einem Bericht der Welthandelsorganisation im Jahr 2018 zu einem wichtigen Wachstumsmotor im Dienstleistungshandel entwickelt. Offizielle chinesische Statistiken zeigen, dass der Dienstleistungshandel von 654,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 auf 785 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 gestiegen ist. Das durchschnittliche Jahreswachstum erreichte dabei 4,7 Prozent und lag damit weltweit an zweiter Stelle. 

Trotz der durch die Pandemie verursachten Beeinträchtigungen bedeutet Beijings unermüdlicher Einsatz für die weitere Steigerung des chinesischen Binnenverbrauchs potenzielle Geschäftsmöglichkeiten für Chinas internationale Handelspartner im Dienstleistungssektor. 

Nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums belief sich der Dienstleistungshandel im Land in der ersten Hälfte dieses Jahres auf insgesamt 320 Milliarden Dollar, das Handelsdefizit verringerte sich im Jahresvergleich um 46,1 Prozent. 

Durch die weitere Stärkung des Dienstleistungshandels optimiert China außerdem aktiv seine Handelsstruktur und vertieft seine Beteiligung an der globalen Wertschöpfungskette. 

Aufstrebende Bereiche des Dienstleistungshandels, die Digitalisierung und Internet-Plus-Technologien nutzen, sind ein Highlight auf der diesjährigen CIFTIS und bieten gute Aussichten für eine schnellere Entwicklung in der Zeit nach der Pandemie. 

Von High-Tech-Finanzdienstleistungen, intelligentem Sport und 5G-Telekommunikation bis hin zu Service-Robotern, Selbstfahrtechnologie und Online-Unterricht - die CIFTIS-Stände präsentieren eine breite Palette bahnbrechender Industrien und geben einen Einblick in die bewegte Zukunft des globalen industriellen Fortschritts. 

Angesichts dieses Trends ist es für Länder in aller Welt von entscheidender Bedeutung, diese neuen Wachstumschancen zu nutzen, noch während sie versuchen, die wirtschaftlichen Folgen von COVID-19 zu überstehen, und den Aufschwung so schnell wie möglich wieder in Gang zu bringen. Die Messe kann Unternehmen in diesen aufstrebenden Sektoren zudem als Plattform für den persönlichen Austausch über zukünftige Kooperationen dienen - eine äußerst seltene Chance mitten in einer weltweit wütenden Pandemie. 

Die CIFTIS ist auch ein starkes Signal dafür, dass weltweit offene Zusammenarbeit und freier Handel - auch vor dem Hintergrund des seit einigen Jahren zunehmenden Handelsprotektionismus und wirtschaftlichen Nationalismus sowie des Hypes um die „Entkoppelungs“-Theorie seit dem Ausbruch von COVID-19 - weiterhin vorherrschen.   

Statistiken zufolge konnte die diesjährige CIFTIS 17.000 Unternehmen innerhalb und außerhalb Chinas anlocken. Mehr als 100 internationale Organisationen, Botschaften in China sowie Handelsverbände und -institutionen haben ebenfalls an der Veranstaltung teilgenommen. Begeisterte Teilnehmer zeigen, dass das Bedürfnis nach breiteren und tieferen Verbindungen rund um den Globus eher zu- als abnimmt. 

Mit der Durchführung der Veranstaltung hat Beijing einmal mehr seinen festen Glauben an den freien Handel und eine offene Weltwirtschaft sowie seine felsenfeste Entschlossenheit, seinen Markt weiter für die Welt zu öffnen, unter Beweis gestellt. 

Im Zuge der globalen Finanzkrise von 2008 leistete China beeindruckende und weithin anerkannte Beiträge, um der damals schwer getroffenen Weltwirtschaft aus ihrer schweren Schrumpfung herauszuhelfen. 

Da die globale Wirtschaft Gefahr läuft, erneut in Erstarrung zu verfallen, hat die CIFTIS 2020 China und dem Rest der Welt eine neue Gelegenheit eröffnet, ihre Anstrengungen zu bündeln und einen Funken für den schnellen und kontinuierlichen weltweiten Aufschwung zu entzünden.