Chinesische E-Commerce-Plattformen tragen dazu bei, dass chinesische Fabriken die enormen weltweite Nachfrage weiterhin bedienen, während die Welt immer noch mit der COVID-19-Pandemie zu kämpfen hat und Plattformen wie AliExpress auf den ausländischen Märkten eine beträchtliche Bedeutung erlangen, heißt es in einem aktuellen Bericht. AliExpress, ein chinesischer Online-Händler, der sich hauptsächlich an Konsumenten im Ausland richtet, sei bereits die beliebteste Online-Shopping-Seite in Lettland und Litauen, teilte das chinesische Handelsministerium vergangene Woche unter Berufung auf lokale Medienberichte mit. Die dortige Akzeptanzrate für AliExpress, das dem E-Commerce-Riesen Alibaba, habe die von Amazon und eBay in beiden Ländern übertroffen, so das Ministerium.
Die Ergebnisse bestätigen die einer früheren Umfrage des Logistikunternehmens Latvijas Pasts, wonach AliExpress von mindestens 83 Prozent aller dortigen Bewohner angeklickt wurde und mehr als zwei Drittel über die Plattform Einkäufe getätigt haben. In Spanien und Italien verzeichnete AliExpress im ersten Quartal einen Anstieg des Handelsverkehrs um 20 Prozent beziehungsweise 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, besagen Daten von SimilarWeb.
Auch das chinesische Livestreaming für die Werbung von Produkten hätte weitreichende Effekte. Dima Romashko, ein 29-jähriger ukrainischer Fernsehmoderator für einen Musiksender und Influencer, der Marken auf AliExpress unterstützt, sagte, die Veränderungen in der Einstellung der Menschen gegenüber chinesischen Produkten seien phänomenal. „Früher vertrauten viele Menschen chinesischen Produkten nicht sehr. Heute steigt die Qualität rapide, und Xiaomi, DJI und Huawei werden zu weltweit bekannten Marken, während sich auch mehrere kleinere Marken einen Namen gemacht haben“, sagte er.
Auf dem Outbound-Großhandelsportal von Alibaba kurbelt die Möglichkeit, Kundenanforderungen mithilfe von Big Data vorherzusagen, die Exportgeschäfte stark an. Die Website ermutigte Händler, ein Modell der direkten Versandmöglichkeit zu verwenden, das heißt sie bereiten halbfertige Produkte vor und nehmen in letzter Minute Anpassungen vor, die auf Alibaba-Daten über Kundenpräferenzen basieren und die sich je nach Region drastisch unterscheiden können. Der Outbound-Großhandelsstandort von Alibaba habe im Juni ein Wachstum des Transaktionsvolumens von 126 Prozent und im Juli ein dreistelliges Wachstum verzeichnet, so der Geschäftsführer Zhang Kuo. „Die Digitalisierung, die die Trendwende von Produkten beschleunigt, ist zu einer Notwendigkeit und einem irreversiblen Megatrend für den Außenhandel geworden“, sagte er.
