Die Geschmäcker der Menschen sind bekanntlich verschieden – dies gilt auch bei der Getränkeauswahl. Die Frage nach der optimalen Flüssigkeit, um Durst und Genussverlangen gleichermaßen zu stillen beschäftigt sogar ganze Kulturen und Bevölkerungen. Manche schwören auf Kaffee, andere bevorzugen Tee, bei einigen steht der Fruchtsaft an erster Stelle, während andere wiederum lieber zum Softgetränk greifen. Auf eines können sich jedoch alle einigen, unabhängig von Herkunft und geschmacklichen Vorlieben – es gibt kaum etwas Erfrischenderes als einen großen Schluck frisches, klares Mineralwasser.

Genau dieses universelle Potential von Mineralwasser haben auch Christian Taeubert, Stefan Schober, Thomas Böwer und Chris Li erkannt. Gemeinsam hat das deutsch-chinesische Team das Unternehmen Capital Water gegründet und steht nun in den Startlöchern, um „Chinas erstes Premium-Mineralwasser“ auf den Markt zu bringen.

Für Taeubert und Schober ist die Volksrepublik bereits seit vielen Jahren der Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. Architekt Taeubert lebt seit 2005 in China, während Schober seit 2008 in der chinesischen Lebensmittel- und Getränkeindustrie aktiv ist und als Mitbetreiber einer populären mexikanischen Restaurantkette in der Landeshauptstadt fungiert. Auch Böwer hat umfassende China-Erfahrung. Der langjährige Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete lebt seit 2013 in Beijing und arbeitete zunächst gemeinsam mit Li an der Entwicklung einer unabhängigen Verbraucherschutzplattform.

„Wir vier Gründer leben alle in Beijing und kennen uns schon lange. Immer häufiger haben wir uns gefragt, ob es wirtschaftlich und ökologisch wirklich sinnvoll ist, Mineralwasser aus Tausenden von Kilometern entfernten Ländern zu importieren. Wir haben nicht verstanden, warum hier nur ausländische Produkte die höchste Qualität zum besten Preis liefern sollten. So ist uns schließlich die Idee zu einem lokalen Premium-Mineralwasser gekommen“, so Taeubert gegenüber People's Daily Online.

Mittlerweile hat das Quartett bereits ein lokales Wasserunternehmen aus dem ländlichen Beijinger Umland gefunden und will das Quellwasser aus dem Norden der Hauptstadt ab Herbst dieses Jahres als hochqualitatives Flaschenwasser auf den Markt bringen. „Unsere Wasserqualität zeichnet sich vor allem durch den hohen Lithiumgehalt aus“, erklärt Böwer und weist auf zahlreiche Studien hin, die den positiven Effekt des Spurenelements auf Körper und Geist belegen.

Neben einem klassischen stillen Mineralwasser will das vierköpfige Team von Capital Water auch ein Flaschenwasser mit Sprudel anbieten. Im Frühling 2021 soll zudem ein aromatisiertes Sprudelwasser die Produktlinie ergänzen. Verglichen mit deutschen Wasserkonsumenten, stehen Verbraucher in China Wasser mit Kohlensäure zwar eher skeptisch gegenüber, jedoch findet Taeubert zufolge diesbezüglich bereits eine kleine Trendwende statt: „Aktuelle Marktanalysen zeigen, dass der Sprudelwassermarkt in China Wachstumsraten von rund 70 Prozent verzeichnet“.

Nicht nur geschmacklich versucht das deutsch-chinesische Team eine interkulturelle Brücke zu schlagen, sondern auch in der Markengestaltung. Der Markenname DEYN ist an das deutsche Possessivpronomen Dein angelehnt, während das vom spanischen Künstler Miguel Angel Emérico entworfene Markendesign gestalterische Elemente des Bauhaus mit den kräftigen Farben traditioneller chinesischer Tempel verbindet.

Bereits in wenigen Monaten wird sich zeigen, ob es dem Wasser gelingt, auch die Geschmacksnerven deutscher und chinesischer Verbraucher gleichermaßen zu stimulieren.