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Die Eindämmungspolitik der USA gegen China bringt niemandem etwas |
Von Lan Xinzhen · 2018-07-05 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Handelskrieg;China;USA | Druck |
Ein Handelskrieg zwischen China und den USA steht inzwischen – nachdem die US-Regierung am 15. Juni angekündigt hatte, zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf chinesische Waren im Wert von 50 Milliarden Dollar zu erheben, woraufhin die chinesische Regierung ankündigte, ihrerseits auch mit einer Erhöhung von Zöllen reagieren zu wollen – unmittelbar bevor.
Am 18. Juni drohte US-Präsident Donald Trump damit, weitere chinesische Produkte im Wert von 200 Milliarden Dollar zu identifizieren, die künftig zusätzlichen Zöllen in Höhe von 10 Prozent unterliegen sollen. Auch diesmal reagierte China umgehend und gab bekannt, umfassende qualitative und quantitative Gegenmaßnahmen ergreifen zu wollen, falls die von den USA angedrohten, neuen Zölle tatsächlich in Kraft treten sollten.
Ein Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wäre ein harter Schlag nicht nur für China und die Vereinigten Staaten selbst, sondern für die gesamte Weltwirtschaft.
Vor dem letzten Showdown führten beide Seiten mehrere Verhandlungsrunden durch, um den Streit beizulegen. Der Mitte Mai erzielte Konsens hatte zunächst darauf hingedeutet, dass sich beide Seiten darauf geeinigt hätten, die Probleme mittels Dialog und Kooperation zu lösen.
Doch die Trump-Administration hat das Abkommen zwischenzeitlich schon wieder verworfen und stattdessen scheinbar beschlossen, den Handelsstreit mit China zu einem Handelskrieg eskalieren zu lassen.
Doch warum ist die Trump-Administration dann so sehr auf einen Handelskrieg erpicht, obwohl die Vereinigten Staaten wahrscheinlich auch darunter leiden werden? Weil es ihr in Wirklichkeit nur darum geht, die Entwicklung Chinas einzudämmen.
In den Augen der US-Politiker gefährdet Chinas Entwicklung den Status der Vereinigten Staaten als Supermacht. Politisch ist China zunehmend in internationalen Angelegenheiten aktiv, was sich in seiner zentralen Rolle bei der Umsetzung der Seidenstraßen-Initiative, der Gründung der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) und der Förderung der Entwicklung der Shanghaier Kooperationsorganisation sowie der BRICS-Länder zeigt. Auch Chinas Wirtschaft wächst schnell und seine Verteidigungskräfte sind stark genug, um seine nationalen Interessen zu verteidigen. Chinas Entwicklungspfad wird von immer mehr Ländern weltweit anerkannt und stellt das US-geführte Modell in Frage.
Der Versuch der Trump-Regierung, China in seiner Entwicklung zu behindern, zeigt das langjährige Misstrauen Washingtons gegenüber dem größten Entwicklungsland der Welt. Dieser Generalverdacht stammt noch aus Chinas Bürgerkrieg von 1945-49. Damals standen die Vereinigten Staaten auf der Seite der Kuomintang, die während des Konflikts gegen die Kommunistische Partei Chinas kämpfte. Nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 wurde das Misstrauen während der Kriege, in denen China seinen Nachbarn Nordkorea und Vietnam half, der US-Aggression zu widerstehen, weiter vertieft. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern im Jahr 1979 hat diese Bedenken nicht vollständig ausgeräumt.
Darüber hinaus spiegelt der eskalierende Handelsstreit auch den Antagonismus einer etablierten Macht gegenüber einer aufstrebenden Macht wider. Diese Entwicklung ist auch als Thucydides-Falle bekannt und nach Ansicht vieler US-Politiker schwer zu vermeiden.
Als erfolgreicher Geschäftsmann setzt Trump die ihm vertrauten wirtschaftlichen Ansätze ein, um Chinas Entwicklung einzudämmen.
Ein kurzer Blick auf die Liste der chinesischen Exporte, die zusätzlichen US-Zöllen unterliegen, zeigt, dass Produkte, die unter das Programm „Made in China 2025“ fallen, das Hauptziel von Trumps Krieg sind.
Das im Jahr 2015 eingeführte Programm zielt darauf ab, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Industrie durch die Entwicklung von Hochtechnologie und neuen, aufstrebenden Branchen zu erhöhen.
Seit der Reform und Öffnung hing die chinesische Wirtschaft lange Zeit am unteren Ende der globalen Wertschöpfungskette fest und stützte sich auf äußerst energieintensive und umweltbelastende Industrien mit geringer Wertschöpfung. Allerdings hat Chinas Wirtschaft seit 2012 zu einer neuen Normalität mit langsamerem, aber höherwertigem Wachstum gefunden. China hat bemerkenswerte Fortschritte in den High-Tech-Industrien mit höherer Wertschöpfung gemacht, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz und des mobilen Internets – was genau das ist, was die Vereinigten Staaten nicht wollen.
Aber die Menge der im Rahmen des Programms „Made in China 2025“ in die Vereinigten Staaten exportierten Produkte ist im Vergleich zum gesamten Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern gering, und der Import dieser Produkte hätte nur geringe Auswirkungen auf den US-Markt. Die Entscheidung der Trump-Administration, zusätzliche Zölle auf diese Produkte zu erheben, zeigt, dass sie tatsächlich versucht, Chinas Übergang zu einem qualitativ hochwertigen Wachstum zu verlangsamen, indem sie die Entwicklung seiner High-Tech-Produktionsindustrien einschränkt und damit Chinas gesamten Modernisierungsprozess behindert.
Aufgrund der Struktur und Wachstumsdynamik seiner Wirtschaft ist China jedoch gut aufgestellt, um einen Handelskrieg zu überstehen. Trump wird daher wahrscheinlich seinem eigenen Land mit diesem Krieg mehr Schaden zufügen als dem Reich der Mitte.
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