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Der Rest der Welt muss zusammenstehen, um einen Handelskrieg zu verhindern |
· 2018-03-22 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Handelskrieg;Handel;Wirtschaft | Druck |
Die wichtigsten Finanzchefs der Welt lehnten bei ihrem Treffen am Dienstag in Argentinien Protektionismus ab, konnten aber den Geist des Handelskrieges, der durch die protektionistischen Maßnahmen der Vereinigten Staaten zustande kam, nicht exorzieren.
Da Washington nach der Einführung restriktiver Zölle auf Importe von Stahl- und Aluminiumprodukten mit weiteren einseitigen Maßnahmen drohte, erklärten die Finanzminister und Zentralbanker der 20 größten Volkswirtschaften der Welt lediglich, dass sie der Erklärung zum Handel vom G20-Gipfel in Hamburg zustimmen und in ihrem Schlusskommuniqué die Notwendigkeit von mehr „Dialog und Aktionen“ anerkennen.
Indem die anderen G20-Mitglieder direkte Formulierungen hinsichtlich Washingtons Eskalation von störenden Handelsmaßnahmen vermieden haben, haben sie gezeigt, dass sie noch keinen Konsens darüber erzielen konnten, wie sie den US-Protektionismus-Plänen zukünftig entgegentreten wollen.
Noch gravierender ist, dass die Botschaft der Untätigkeit, die durch dieses Verhalten vermittelt wird, von den USA als ein Versuch der Beschwichtigung angesehen werden kann.
Aber die Trump-Administration wird sich mit diesem Zwischenresultat nicht zufrieden geben – und China wird nicht ihr einziges Ziel sein.
Wie der Gouverneur der Bank von Italien, Ignazio Visco, während des G20-Treffens in Buenos Aires sagte, wäre der drohende Handelskrieg ein „Negativsummenspiel“. Es ist eine reflexive Antwort der USA auf Veränderungen in der Welthandelsordnung, die ihr nicht gefallen. Aber sie muss sich an die Entwicklungen anpassen und sich von der Vergangenheit lösen, anstatt alles durch einen Irrglauben in den Ruin zu treiben.
Nach einer Schätzung der Investmentbank China International Capital Corporation von 2017 würden die USA, wenn sie die Zölle im Durchschnitt um 5 Prozentpunkte anheben würden, kurzfristig das BIP-Wachstum Chinas um 0,07 Prozentpunkte senken und das BIP-Wachstum der USA um 0.12 Prozentpunkte erhöhen; in der Zwischenzeit würde sie aber auch die Inflationsrate der USA um 0,24 Prozentpunkte erhöhen und das globale Wirtschaftswachstum um 0,06 Prozentpunkte senken, was zu einer verringerten globalen Nachfrage nach US-Gütern und -Dienstleistungen führen und das BIP-Wachstum beeinträchtigen würde.
Da es unwahrscheinlich ist, dass sich die USA von ihrem eingeschlagenen Weg abwenden werden, sollten andere Länder aufhören zu hoffen, dass ihnen die protektionistischen Maßnahmen erspart bleiben und entschlossener gegen sie vorgehen, nicht zuletzt, weil die Geschichte zeigt, dass die Nadelstiche des Protektionismus letztendlich auch zu Krieg führen können.
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