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Die Wahrheit hinter dem Handelsungleichgewicht zwischen China und den USA |
Von Zhang Zhengfu, Lu Yun und Cheng Jing · 2018-04-18 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: China;USA;Handelskonflikt | Druck |
Vertreter des chinesischen DJI-Unternehmens zeigen Inspire 1 Quadcopter während der Preview-Medienschau der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, USA, 4. Januar 2015. (Xinhua/Yang Lei)
BEIJING, 27. März (Xinhua) – Ein „riesiges“ Handelsdefizit mit China steht angeblich hinter dem Plan der US-Regierung, Zölle auf bis zu 60 Milliarden US-Dollar chinesischer Importe zu erheben und chinesische Investitionen einzuschränken.
Aber statistische Daten zeigen nicht immer die ganze Wahrheit und können manchmal das Gesamtbild verfälschen.
Irreführende Daten
Was die Vereinigten Staaten vorgeben, ein „Rekord-Handelsdefizit“ mit China zu sein, ist in der Tat eine zu hoch angesetzte Zahl.
Nach Angaben der Volkszählungsbehörde der Vereinigten Staaten (United States Census Bureau, USCB) belief sich das Handelsdefizit mit China im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert von 375 Milliarden US-Dollar, während Chinas Zolldaten den Überschuss des Landes gegenüber den USA auf 1,87 Billionen Yuan (rund 298 Milliarden US-Dollar) bezifferten.
Die Lücke resultiere hauptsächlich aus Unterschieden in den statistischen Ansätzen, wie z.B. ob der Transithandel in die Berechnungen einbezogen werden soll oder nicht, so Zhang Monan, Forscherin beim China-Zentrum für internationalen Wirtschaftsaustausch (CCIEE).
Solche Diskrepanzen hätten die US-Berechnung des Handelsdefizits mit China jedes Jahr um etwa 20 Prozent aufgeblasen, so Handelsminister Zhong Shan.
Die Vereinigten Staaten sei die Heimat vieler multinationaler Unternehmen, die eine globale Lieferkette haben, aber die aktuelle statistische Gesamtwertmethode habe die Realität verzerrt, sagten Analysten.
Ein iPhone zum Beispiel verwendet Komponenten aus verschiedenen Ländern der Welt und wird nur in China hergestellt und montiert, aber die Berechnung der Handelsstatistik hat den größten Teil des Wertes auf China zurückgeführt.
„In diesem Fall übernimmt China die Schuld für andere“, sagte Zhang.
Sie fügte hinzu, dass die meisten Gewinne tatsächlich an US-Unternehmen gegangen seien, der Wert der Produkte sich aber in den chinesischen Exporten widerspiegelten, was zu ungenauen Statistiken geführt habe.
Außerdem hätten die Vereinigten Staaten, wenn sie über das Defizit mit China sprechen, den Dienstleistungdhandel immer heruntergespielt, so Tu Xinquan, Professor an der Universität für internationalen Handel und Wirtschaftswissenschaften (UIBE).
Daten des chinesischen Handelsministeriums zeigten, dass das Land ein Defizit im Dienstleistungsverkehr mit den Vereinigten Staaten aufweist und sich die Kluft vergrößert hat.
Offiziellen Daten zufolge belief sich das Defizit im Dienstleistungshandel Chinas im vergangenen Jahr auf 255,4 Milliarden US-Dollar, wobei die Vereinigten Staaten einen wichtigen Beitrag leisteten. Von 2006 bis 2016 hat sich das Defizit Chinas im Dienstleistungsverkehr mit den Vereinigten Staaten um mehr als das 30-fache erhöht.
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